8 wichtige Finanzthemen die du 2024 noch angehen kannst und solltest

Gerade noch feierten wir Halloween, jetzt geht es langsam an die Weihnachtsvorbereitungen und die bekanntlich schönste Zeit des Jahres beginnt. 2024, hingegen, neigt sich dem Ende zu. Neues Jahr, neues Glück. Das geht aber nur, wenn man nicht zu viel Ballast aus dem Vorjahr mitnimmt. Hier sind also 8 finanzielle Baustellen, die du noch dieses Jahr angehen kannst. 

Luba Mlangeni
8 Wichtige Finanzthemen vor Jahresende

 Steuerliche Vorteile nutzen

Es gibt bestimmte Ausgaben, die solltest du noch dieses Jahr tätigen. Liebende, die sich noch im Dezember das Ja-Wort geben, sparen für das ganze Jahr steuern. Also ab unter die Haube ;)

Nein, jetzt im Ernst: Nicht nur Selbstständige, sondern auch Arbeitnehmer können durch gezielte Maßnahmen in den verbleibenden Wochen des Jahres noch ordentlich Steuern sparen. Oft stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, noch in diesem Jahr zu investieren oder einige Ausgaben lieber ins kommende Jahr zu verlagern.

Als Erstes spielt das Erreichen von unterschiedlichen Höchstbeträgen eine Rolle, aber auch deine persönliche Lebenssituation.

Wenn du befürchtest, dass deine zu versteuernden Einkünfte im Jahr 2024 deutlich niedriger sein werden als 2023, lohnt es sich, vor dem Jahreswechsel schnell Geld auszugeben, denn dann wirken sich die Ausgaben noch steuermindernd aus. Das kann etwa der Fall sein, wenn du in Rente gehst, deinen Job verlierst oder dich in die Elternzeit verabschiedest.

Natürlich sind hier sinnvolle Ausgaben gemeint, die du dann einfach nur etwas vorziehst. Das könnte zum Beispiel eine Weiterbildung sein oder auch Anschaffungen wie Fachliteratur, Büromaterial oder ein neuer Laptop als Arbeitsmittel.

Andersherum könnte es auch sein, dass du 2025 mehr Geld verdienst. Erwartest du, dass dein Einkommen im nächsten Jahr – etwa durch eine Beförderung – deutlich ansteigt, musst du aufgrund des progressiven Steuertarifs mit höheren Steuerzahlungen rechnen. In diesem Fall bringen dir größere Ausgaben im Jahr 2025 einen höheren Steuervorteil.

Solche strategischen Überlegungen stehen am Anfang. Anschließend überprüfst du die Rechnungen und Belege des laufenden Jahres und sortierst sie nach den jeweiligen steuerlichen Ausgabekategorien. Gibt es noch Steuersparpotenzial durch sinnvolle Ausgaben in diesem Jahr?

Wenn es finanziell möglich ist, plane die anstehenden steuerlich abziehbaren Ausgaben zeitnah. Denke daran, dass der Zahlungszeitpunkt entscheidend sein kann – Vorauszahlungen oder Anzahlungen könnten daher steuerlich vorteilhaft sein.

 Budget überprüfen und anpassen

Eine Jahresbilanz zu ziehen ist nicht nur für große Unternehmen sinnvoll. Auch du solltest dein Budget überprüfen und anpassen.

Dazu musst du natürlich als Erstes deine Ausgaben analysieren. Schau dir an, wofür du wie viel Geld ausgegeben hast. Das ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Die Möglichkeit und auch die Bereitschaft, weniger Geld für etwas springen zu lassen, ist genauso Typsache. Identifiziere zuerst, wo du etwas Geld sparen kannst und willst. Welche Ausgaben sind zu hoch und welche sind komplett unnötig?

Dann kannst du dir anschauen, welche Ausgaben du senken möchtest. Hier ist es manchmal mehr und manchmal weniger möglich. Zum Beispiel wirst du schlecht deine Mietkosten senken können. Aber wenn es um Online-Einkäufe geht, ist da vielleicht noch Sparpotenzial.

Vielleicht willst du darauf aber einfach nicht verzichten? Verständlich :) Dann schau doch mal bei deinen Verträgen nach, ob du sparen kannst. Hier muss man oft nur etwas optimieren und meistens auf gar nichts verzichten. Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.

 Vertragskosten optimieren

Wann hast du dir das letzte Mal die Mühe gemacht und deine Verträge durchgeschaut? Damit meine ich Handy, Strom, Internet und auch deine Versicherungen. Wenn das bei dir, wie bei vielen von uns, schon eine Weile her ist, dann kannst du hier vermutlich echt eine Menge Geld sparen. Und das oft, ohne dich irgendwie einschränken zu müssen. Der Lifestyle wird also nicht darunter leiden ;)

Oft gilt hier die Devise: Kleinvieh macht auch Mist. Vielleicht gibt es deinen Handyvertrag auch für 10 € weniger im Monat? Das sind im Jahr immerhin 120 €. Wenn du jetzt auch noch mit einem Partner oder Kind wohnst, dann sind es schon 240 € im Jahr. Für die meisten Leute nicht gerade wenig Geld.

Nimmst du noch andere wichtige Verträge unter die Lupe, dann kann es sein, dass du bis zu 2.000 € pro Jahr sparst.

Wie gesagt sollten Verträge, die du brauchst, optimiert werden. Alle anderen, also die unnötigen Verträge, solltest du loswerden. Ballast abwerfen, quasi. Ja, auch die Gym-Mitgliedschaft, die du seit zwei Jahren bezahlst, aber nicht nutzt. Wenn du sie doch brauchst, dann kannst du sie ja einfach wieder abschließen :)

 Versicherungen angehen

Ein weiterer Punkt auf meiner (und damit auch auf deiner) Liste sind Versicherungen. Hier entstehen oft unnötige Ausgaben. Welche sind also nötig und welche nicht?

Welche Versicherungen du brauchst, kann sehr unterschiedlich sein. Wenn du dir nicht sicher bist, welche das in deinem Fall sind, dann kannst du dir diese Frage stellen: Welche Verluste würden mich beim größten anzunehmenden Unfall finanziell ruinieren? Das ist das GAU-Prinzip. Das sind dann die Positionen, die du versichern lassen solltest.

Eine Krankenversicherung, zum Beispiel, muss ja jeder haben, für Immobilienbesitzer ist eine umfassende Wohngebäudeversicherung unerlässlich, und für Autofahrer gehört die Kfz-Versicherung zu den Pflichtversicherungen.

Was du aber vielleicht nicht unbedingt brauchst, sind Versicherungen für kleinere Werte. Das sind Summen, die im Regelfall aus der Haushaltskasse finanzierbar sind. Sparst du dir diese Versicherungen, kannst du den Verlust im Schadensfall durch die eingesparten Prämien relativ schnell wieder wettmachen.

 Finanzielle Polster aufbauen

Um die Weihnachtszeit futtern sich ja viele Menschen ein kleines Polster an. Das will ich dir auch nahelegen, allerdings im finanziellen Sinne.

Lieber haben als brauchen: Es ist immer eine gute Idee, etwas Geld beiseite gelegt zu haben, denn wie wir alle wissen, kommt unverhofft oft. Wenn die Waschmaschine kaputtgeht oder das Auto repariert werden muss, können die Kosten oft nicht aus dem laufenden Einkommen gedeckt werden. Für solche Situationen ist der Notgroschen gedacht.

Wie hoch dein Notgroschen sein sollte, ist sehr individuell. Die Verbraucherzentrale empfiehlt 2–3 Monatsgehälter. Allerdings hängt das natürlich auch viel von deiner Lebenssituation ab. Wenn du Kinder hast, dann wirst du dich vermutlich mit einem vergleichsweise hohen Puffer wohler fühlen. Ähnlich geht es beispielsweise Selbstständigen.

Aber wie? Eine einfache Methode ist die 50-30-20-Regel. Verteile dein Einkommen idealerweise so: 50 % für Grundausgaben, 30 % für persönliche Wünsche und 20 % zum Sparen.

Das wird vielleicht nicht jeden Monat hinhauen, aber im Notfall zählt jeder Cent. Also auch wenn du es nur schaffst, 20 € zurückzulegen, dann ist das ja wenigstens schon mal etwas. 

 Schulden managen

Natürlich kann man sich nur ein Polster aufbauen, wenn man nicht schon im Minus ist. Falls das bei dir der Fall ist, solltest du dich natürlich zuerst deinen Schulden widmen.

Hier sind ein paar Tipps:

Halte alle Vereinbarungen schriftlich fest. Wenn du deine Gläubiger – also diejenigen, denen du Geld schuldest – kontaktierst, mache dies möglichst per Briefpost. Falls du per E-Mail kommunizierst, achte darauf, diese Nachrichten zu speichern oder auszudrucken, um jederzeit den Überblick und eine nachvollziehbare Dokumentation zu behalten.

Es ist auch gut, wenn du den Gläubigern deine Situation etwas erklären kannst. Es ist ohnehin besser, auch wenn es manchmal unangenehm sein mag, Gläubiger zu kontaktieren, statt sie im Dunkeln zu lassen. Sonst kann es zu Mahnungen kommen, und das führt wiederum zu noch mehr Kosten.

Mach den Gläubigern Angebote, etwa eine Ratenzahlung. Auch wenn die Raten klein sind, ist damit der erste Schritt getan. Kleinere Schulden solltest du allerdings nach Möglichkeit auf einmal bezahlen. Das Ziel sollte sein, die Anzahl der Gläubiger so schnell wie möglich zu reduzieren.

Kümmere dich zuerst um „neue Schulden“, die noch nicht bei einem Inkassobüro oder Anwalt liegen, da Mahngebühren und weitere Kosten diese schnell erhöhen können. Überlege außerdem, ob es sinnvoller ist, einen laufenden Vertrag zu behalten und ausstehende Zahlungen zu leisten. So kannst du weiterhin die Dienstleistung (z. B. Handy, Fitnessstudio, Solarium) nutzen und vermeidest es, einen größeren Schuldenberg aufzubauen.

Wenn du möchtest, kannst du dir auch Unterstützung durch eine Schuldnerberatung holen. Mehr darüber, wie du Schulden vermeiden kannst, findest du hier.

 Bonität verbessern

Leichter gesagt als getan – aber dennoch nicht unmöglich!

Natürlich solltest du zunächst deinen Score überhaupt kennen und ihn auch regelmäßig überprüfen. Dafür kannst du dich einfach in dein bonify-Kundenkonto einloggen und ihn jederzeit einsehen.

Wenn dir dein Score nicht gefällt, solltest du daran arbeiten. Zahle deine Rechnungen pünktlich und vermeide Rücklastschriften. Es gibt jedoch noch weitere Faktoren außer schlechter Zahlungshygiene, die deinen Score beeinflussen können. Wusstest du zum Beispiel, dass es besser ist, nicht zu viele Girokonten zu haben? Diese haben nämlich einen Verfügungsrahmen, den Dispo. Somit könntest du auch häufiger deinen Dispokredit nutzen. Außerdem wirkt sich die Anzahl der Girokonten statistisch gesehen auf das Rückzahlungsverhalten aus – und zwar negativ. Überprüfe also, wie viele Konten du wirklich brauchst. Der Rest kann weg. Verzichte hier jedoch eher auf jüngere Konten, denn je länger ein Konto besteht, desto klarer und stärker zeigt es, dass man zuverlässig seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommt.

Dasselbe gilt für Kreditkarten. Versuche auch hier, dich auf eine zu beschränken. Eine zu behalten ist jedoch eine gute Idee, denn sie gilt als Vertrauensbeweis von der Bank.

Ansonsten solltest du es vermeiden, viele kleine Kredite aufzunehmen. Wenn du etwas per Einmalsumme bezahlen kannst, dann greife nicht auf eine Ratenzahlung oder 0-Prozent-Finanzierung zurück, da dies oft Minikredite sind.

Mehr zu diesem Thema findest du hier und hier!

 Karriere- und Einkommensziele setzen

Zu deinen Finanzen gehören natürlich auch im weiteren Sinne deine Karriereentscheidungen. Hier sind Ziele der Weg zum Erfolg, da sie dir eine klare Richtung geben.

Karriereziele verschaffen uns eine klare Vorstellung und Richtung für unsere berufliche Laufbahn sowie unser Leben insgesamt. Sie helfen uns, auf Kurs zu bleiben und verhindern, dass wir uns in eine Sackgasse begeben. Durch das Setzen persönlicher Ziele wird es leichter, sich auf das Wesentliche zu fokussieren. Selbst tägliche Entscheidungen fallen einfacher, wenn man seine langfristigen Ziele kennt und sich daran orientiert.

Aber wie setzt man sich Ziele? Sei dir zuerst über deine Wünsche im Klaren.   Was will ich in meiner Karriere erreichen? Was sind meine Stärken und Schwächen? Welche Fähigkeiten sollte ich entwickeln, um meine Ziele zu erreichen?

Wenn du deine Ziele für dich gefunden hast, dann unterteile sie in kleine und vor allem erreichbare Schritte. Lege für jedes Ziel einen Zeitraum fest. So kannst du sicherstellen, dass du gewisse Schritte innerhalb einer bestimmten Zeit gehst.

Setze Prioritäten und vermeide Ablenkungen. Nimm dir nicht zu viel vor, sondern konzentriere dich auf das Wesentliche. Es geht nicht darum, dass du einen Burnout bekommst. Wenn du dich überfordert fühlst, dann sortiere Aufgaben aus – natürlich die nebensächlichen, nicht die nötigen.

So wie wir am Ende des Jahres sind, sind wir auch am Ende meiner Liste! Ich wünsche dir ein schönes Restjahr und viel Erfolg :)

Luba Mlangeni