Kauf auf Rechnung: Warum deine Bonität selbst beim Onlineshopping wichtig ist

Online-Händler sind dazu berechtigt deine Bonitätsinformationen bei Wirtschaftsaufkunfteien abzufragen. Allerdings nur bei einem Kauf auf Rechnung!

Elisa Thiem
Kauf auf Rechnung möglich oder nicht

Möchtest du mit dem Kauf auf Rechnung in einem Online-Shop zahlen, erfolgt beim Kauf auf Rechnung zunächst eine Bonitätsprüfung. Das bedeutet, dass die Online-Shops in Sekundenschnelle eine Bonitätsanfrage bei einer Auskunftei wie Boniversum oder der SCHUFA stellen und so sichergehen, dass du ein zuverlässiger Kunde bist, der seine Rechnung auch tatsächlich begleicht. Ob deine Bonität fürs Online Shopping auf Rechnung genügt, kannst du mit bonify kostenlos prüfen!

Beim Shoppen auf Online-Plattformen werden in der Regel mehrere Zahlungsoptionen angeboten. Hier kannst du dann wählen, ob du mit einem Rechnungskauf, Sofortüberweisung, Lastschrift, Paypal oder Vorkasse zahlen möchtest. 

Die beliebteste Zahlungsart bei Bestellungen im Internet ist der Kauf auf Rechnung. Warum? Der wohl größte Vorteil des Rechnungskaufs ist, dass hier erst dann gezahlt werden muss, wenn die Ware geliefert wurde. Der Händler geht bei einer Bestellung auf Rechnung also in Vorkasse und hofft nun, dass der Kunde pünktlich bezahlt.

Weil der Händler nicht wissen kann, ob ein Kunde gewillt ist, seine Rechnungen zu begleichen, gilt speziell beim Kauf auf Rechnung für Neukunden: Die Bonität wird geprüft. Der Shop hat schließlich noch keine Vertragserfahrungen mit dem Kunden gemacht.

Daher findest du bei den meisten Online-Shops wie Baur, Otto, Zalando und Co. oft diesen Vermerk:

Du erhältst von uns eine Rechnung und zahlst den Rechnungsbetrag ganz bequem per Überweisung innerhalb von 14 Tagen. Bonität setzen wir voraus.

 Online-Bestellung: Per Rechnung zahlen nicht möglich

Es kann sein, dass der Kauf auf Rechnung für dich nicht möglich ist, beziehungsweise dir nicht angezeigt wird. Ein möglicher Grund dafür ist, dass der Online-Shop deine Bonität geprüft hat. Er sich nicht sicher ist, ob du geneigt sein wirst, deine Rechnung zu bezahlen und daher kein Risiko eingehen möchte.

Deine Bonität beschreibt, für wie kreditwürdig du eingeschätzt wirst. Ein Wahrscheinlichkeitswert, Bonitätsscore genannt, gibt an, wie wahrscheinlich ein Zahlungsausfall bei dir ist. Jede Auskunftei berechnet ihre eigenen Bonitätsscores. Bei der SCHUFA gilt der SCHUFA-Score, während bei Boniversum vom Bonitätsindex die Rede ist.

Hast du eine schlechte Bonität, bedeutet das, dass die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalles bei dir verhältnismäßig hoch ist und du kommst für den Kauf per Rechnung nicht in Frage. Das gilt ebenso für andere Finanzierungskäufe, Handyverträge, Kredite usw.

Angenommen, du hast einen schlechten Bonitätsscore. In diesem Fall wird dir der Online-Händler einen Kauf auf Rechnung verwehren, weil er kein Risiko eingehen will, für dich in Vorkasse zu treten und evtl. Zahlungsverluste einbüßen zu müssen. 

 Online-Bestellung: Zahlen per Rechnung nicht mehr möglich

Es kann sein, dass du schon öfter in einem Online-Shop per Rechnung gezahlt hast, diese Zahlungsoption dann aber plötzlich nicht mehr angezeigt wird.

Indem deine Bonität vor einem Kauf geprüft wurde, schützt der Händler sich nicht nur vor Zahlungsausfällen. Hat sich deine Bonität verschlechtert, wird die diese Zahlungsmethode vielleicht nicht mehr angezeigt. 

Manchmal entscheiden sich Shops auch, dieses Verfahren nicht mehr anzubieten. Das wiederum bringt Kunden dazu, vom Kauf abzuspringen. Online-Shops die bezahlen auf Rechnung anbieten, werden von Verbrauchern als sehr vertrauenswürdig eingestuft, das steigert die Gewinne Shops.

 Worauf soll ich beim Kauf auf Rechnung achten?

Unternehmen dürfen nur Bonitätsinformationen anfordern, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt. Dieses ist gegeben, wenn das Unternehmen ein kreditorisches Risiko eingeht. Das ist dann der Fall, wenn sie in Vorleistung gehen, z. B. wenn der Kunde Waren auf Rechnung bestellen möchte. Für andere Zahlungsalternativen gilt diese Regelung allerdings nicht!

Beim Kauf auf Rechnung muss der Kunde zustimmen, dass der Online-Händler eine Bonitätsprüfung durchführen kann. In der Regel wird eine Einwilligung durch eine Hakensetzung im Bestellprozess eingeholt. Wenn eine Bonitätsprüfung ohne deine Einwilligung oder ein berechtigtes Interesse eingeholt wird, ist das rechtswidrig.

 Wie läuft das Zahlen beim Kauf auf Rechnung?

Bei der Zahloption Kauf auf Rechnung bist du dazu verpflichtet, den ausstehenden Betrag meistens innerhalb von 14 Tagen zu bezahlen oder die Bestellung zurückzusenden. 

Verstreichen diese 14 Tage (oder welches Zahlungsziel auf der Rechnung steht) und du hast noch nicht gezahlt, erhältst du eine Mahnung. Nach einigen Tagen oder Wochen erhältst du eine zweite Mahnung. Hast du bis dahin den ausstehenden Betrag immer noch nicht bezahlt, kann nun das Unternehmen ein Inkassoverfahren einleiten.

Hierdurch entsteht am Ende ein Eintrag in deiner Bonität, der deinen Bonitätsscore negativ beeinflusst. (Hier erfährst du, wie du richtig auf Mahnungen reagierst.)

Wenn (auch andere) Unternehmen dann in Zukunft deine Bonität abfragen, wird bei dir die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalles höher eingeschätzt. Das wiederum kann Vertrags- und Zinsentscheidungen negativ beeinflussen und macht auch zukünftige Käufe auf Rechnung nicht möglich.

Abgeschlossene, also bezahlte, Inkassoverfahren werden nach 3 Jahren zum Ende des Kalenderjahres aus deiner Bonität gelöscht. Zahlst du den Betrag nicht, handelt es sich um ein offenes Inkassoverfahren und der Eintrag kann bis zu 30 Jahre in deiner Akte bestehen. Die Löschfristen der SCHUFA und Co. interessieren dich? Lies jetzt mehr zu Löschfristen in deiner Bonitätsauskunft! 

 Prüfe deine Bonität!

Willst du immer und ohne Probleme auf Rechnung bestellen, dann ist es wichtig, die Bonität im Blick zu behalten und Auf- und Abwertungen des Bonitätsscores zu überwachen. Das geht kostenlos mit bonify. 

Bei bonify hast du die Möglichkeit, deinen Bonitätsscore und die über dich gespeicherten Daten abzurufen, sowie falsch gespeicherte oder veraltete Angaben sofort melden und korrigieren zu lassen. 

Auf diese Weise bist du vor unangenehmen Überraschungen sicher und kannst immer nachvollziehen, warum zum Beispiel ein Kauf auf Rechnung abgelehnt wurde.

Elisa Thiem