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Zahnzusatzversicherung
"Ich bin nicht mehr vollkommen, ein Zahn ward mir genommen." So der deutsche Dichter und Zeichner Robert Gernhardt, dem sein Zahnverlust offenbar sehr zu schaffen machte. Verständlich, wie ich finde. Vielleicht hätte ihn ja dieser Artikel zur Zahnzusatzversicherung etwas optimistischer gestimmt?
Denn Zahnpflege kann mitunter sehr, sehr teuer werden. Beruhigenderweise haben wir Deutschen auch dafür eine Versicherung. Und natürlich nicht nur einen Anbieter, sondern viele. Bevor wir behandeln, was genau die Zahnzusatzversicherung ist und uns alles dazu gemeinsam anschauen, vorab ein Zahnzusatzversicherungen-Vergleich. Mit dem Vergleich kannst du die günstigste Zahnzusatzversicherung finden. So sparst du doppelt, nicht nur bei den Behandlungen, sondern auch bei der Versicherungssumme.
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Was eine Zahnzusatzversicherung ist, welche Leistungen sie bietet und was sie kostet, das schauen wir uns jetzt zusammen an, genauer gesagt werden wir diese Themen behandeln:
Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
Wenn du gesetzlich versichert bist, dann ist dir vielleicht schon bewusst, dass die Krankenkasse nur einen schwinden geringen Teil der Kosten für Zahnersatz oder auch andere Zahnbehandlungen übernimmt. Bei Regelversorgung (eine vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Zahnärzte und Krankenkasse entwickelte, ausreichende Versorgung mit Zahnersatz) bekommst du einen Zuschuss von 50 %. Alles, was darüber hinausgeht, musst du selber bezahlen. Gewiss kann der Zuschuss, auch genannt Festzuschuss, nach 5 Jahren um 20 % erhöhten und nach zehn Jahren um 30 % erhöhen. Allerdings musst du dazu ein Bonusheft führen, indem festgehalten wird, ob du bereit warst, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen oder Prophylaxe, zu machen. Doch selbst mit Bonusheft können dich deine Beißer am Ende noch mehrere Tausend Euro kosten, denn viele empfehlenswerte und ästhetische Behandlungsmethoden zählen nicht zur Regelversorgung und können somit extrem teuer werden.
Das Einzige, was jetzt noch hilft, ist die Zahnzusatzversicherung. Diese übernimmt die Differenz der Kosten einer zahnmedizinischen Behandlung und dem Festzuschuss, den du ja eh bekommst. Also besser gesagt, fast. Vermutlich wirst du trotzdem einen Eigenanteil leisten müssen, aber der wird durch die Zusatzversicherung viel geringer. Im Regelfall liegt der zwischen 30 und 10 %.
Für wen ist sie sinnvoll?
Für jeden, der gesetzlich versichert ist, also laut Statistischem Bundesamt 87 % der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik.
Obwohl, die Leistungen im Bereich Zahnmedizin eh schon nicht gerade üppig sind, werden sie noch zunehmend gekürzt. Das heißt, wenn du nicht gerade Schwerverdiener bist (wobei du dann ja vielleicht auch privat versichert wärst) und du es dir leisten kannst mehrere Tausend Euro auf einmal zu zahlen, kann ich die diese Versicherung nur ans Herz legen. Apropos „Privatversicherten“: Bei denen ist eine Versicherung nur in den seltensten Fällen nötig oder sinnvoll, weil sie meinten im Bereich Zahnmedizin schon gute Konditionen haben. Allerdings gibt es auch Fälle, wo eine Erweiterung Sinn ergeben könnte.
Wann sollte man sie abschließen?
Wenn du von der Natur nicht mit besonders guten Zähnen gesegnet würdest, ist die Antwort auf die Frage völlig klar. Denn wenn du schon einige Füllungen hast, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du in Zukunft aufwendigere Behandlungen brauchen wirst. In diesem Fall brauchst du so schnell wie möglich eine Zahnzusatzversicherung. Es kann nämlich auch sein, dass der Anbieter dich ablehnt, wenn dein Gebiss zu schlecht ist. Der Anbieter wird dir nämlich einen Fragenkatalog über deine Zahngesundheit stellen. Es wird um bereits vollzogene Behandlungen und aktuelle Maßnahmen gehen. Wenn du hier vorhast, etwas zu flunkern, kann ich dir das nicht reinen Gewissens raten. Denn auch dann kann der Anbieter deinen Antrag ablehnen. Außerdem zahlst du auch weniger, wenn du früher abschließt.
Mit oder ohne Wartezeit?
Oftmals haben Zahnzusatzversicherungen eine Wartezeit vor Vertragsbeginn. Das heiß, du kannst in dieser Phase keine Leistungen beanspruchen. Diese Wartezeit muss aber nicht unbedingt besonders lang sein. Meisten hat das den Grund, dass wenn die Versicherung sofort greift, du sie halt sofort beim Auftreten eines Problems abschließen und nutzen könntest. Zu dem Zeitpunkt hast du aber noch keine Zahlungen gemacht, das heißt du müsstet eine sehr hohe monatliche Rate bezahlen. Es würde sich also nicht für dich lohnen.
Wenn du trotzdem eine ohne Wartezeit haben möchtest, und die oben genannten Faktoren in Kauf nehmen würdest, dann gibt es auch solche Versicherungen. Sollten bei diesen Versicherungen die monatlichen Beiträge wider Erwartens niedrig sein, dann kann es sein, dass du eingeschränkte Leistungen hast. Dann stellt sich also die Frage, inwiefern sich das lohnt. Denn die fehlende Wartezeit und die niedrigen Monatsbeiträge bedeuten einen Verlust an anderer Stelle für den Anbieter. Eine Zahnzusatzversicherung ohne Wartezeit und Leistungseinschränkungen und mit niedriger monatlicher Rate gibt es also nicht.
Die Ausnahme: Du erleidest innerhalb der Wartezeit einen Unfall, der deine Zähne stark beschädigt, oder durch den sie dir sogar ausfallen. In solchen Fällen werden die Kosten trotz noch laufender Wartezeit von den Anbietern übernommen. Das gilt aber nur, wenn du Unfall auch wirklich während der Wartezeit passiert und nicht davor schon. Dann gibt es auch Anbieter, bei denen in der Wartezeit andere Leistungen schon inbegriffen sind, also zum Beispiel eine Zahnreinigung. Alles eine Frage der Recherche!
Welche Leistungen bietet die Zahnzusatzversicherung?
Hier geht es darum, potenzielle zukünftige Zahnprobleme und -erkrankungen zu vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel die oben genannte professionelle Zahnreinigung, die einmal im Jahr gemacht werden sollte. Auch wenn du ein Gebiss hast, und dieses ein bis zweimal Projahr untersucht werden muss, dann zählt das als prophylaktische Behandlung. Allerdings wird auch deine Zahnpflege zu Hause und zahngesunder Lebensmittelkonsum dazu gezählt. Kontrolluntersuchungen werden von deiner Krankenkasse übernommen, für die Zahnreinigung bietet die Krankenkasse ein jährliches Kontingent.
Zahnprophylaxe
Hier geht es darum, potenzielle zukünftige Zahnprobleme und -erkrankungen zu vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel die oben genannte professionelle Zahnreinigung, die einmal im Jahr gemacht werden sollte. Auch wenn du ein Gebiss hast, und dieses ein bis zweimal Projahr untersucht werden muss, dann zählt das als prophylaktische Behandlung. Allerdings wird auch deine Zahnpflege zu Hause und zahngesunder Lebensmittelkonsum dazu gezählt. Kontrolluntersuchungen werden von deiner Krankenkasse übernommen, für die Zahnreinigung bietet die Krankenkasse ein jährliches Kontingent.
Zahnbehandlungen
Das sind alle Maßnahmen, die man ergreift, wenn bereits kleinere Zahnprobleme vorhanden sind, die nicht die Zahnsubstanz beschädigen. Das könnten zum Beispiel Parodontose oder Wurzelbehandlungen sein.
Zahnersatz
Wenn alle Stricke reichen, dann brauchst du vielleicht einen Zahnersatz. Diese Art der Behandlung sind die teuersten. Dazu zählen:
Zahnkronen
Inlays
Zahnfüllungen
Zahnbrücken
Zahnimplantate
Zahnprothesen
Meistens bieten dir Zahnzusatzversicherungen bei allen diesen Leistungen tarifliche Hilfe an. Es gibt dafür oftmals eine sogenannte Zahnstaffel. Das heißt, dass sich die Maximalbeträge erhöhen, sollten sie im Vorjahr nicht in Anspruch genommen werden.
Das könnte zum Beispiel folgendermaßen aussehen:
Zeitraum
Basis-Tarif
Luxus-Tarif
Zeitraum
1. Jahr
Basis-Tarif
max. 500€
Luxus-Tarif
max. 1000€
Zeitraum
2. Jahr
Basis-Tarif
max. 1000€
Luxus-Tarif
max. 2000€
Zeitraum
3. Jahr
Basis-Tarif
max. 1.500€
Luxus-Tarif
max. 3.000€
Zeitraum
4. Jahr
Basis-Tarif
max. 2000€
Luxus-Tarif
max. 4.000€
Zeitraum
5. Jahr
Basis-Tarif
max. 2.500€
Luxus-Tarif
max. 5.000€
Zeitraum
ab dem 6. Jahr
Basis-Tarif
unbegrenzt
Luxus-Tarif
unbegrenzt
Was kostet eine Zahnzusatzversicherung?
Damit du dir ein besseres Bild darüber machen kannst, was Zahnbehandlungen so kosten und dementsprechend besser einschätzen kannst, wie wichtig eine Zahnzusatzversicherung sein kann, beginnen wir doch mal mit einem Beispiel.
Beispiel
Sagen wir, du brauchst eine Brücke. Deine Regelversicherung würde dir eine Zahnbrücke aus Metall für rund 800 € gewähren. Deine Krankenkasse würde dir davon die Hälfte abnehmen, das heißt du musst noch 400 € bezahlen. Das findest du aber, zu Recht, nicht so hübsch. Du willst lieber eine Vollkeramikbrücke. Die kostet aber 1.600 €. Deine ästhetischen Präferenzen interessieren die Krankenkasse aber nicht großartig. Der Festzuschuss bleibt 400 €, das heißt du musst stolze 1.200 € selbst beisteuern. Wenn du doch lieber ein Implantat hättest, was rund 3.100 € kostet, dann liegt deine Eigenbeteiligung bei 2.700 €. Also, wenn du keine Zahnzusatzversicherung hast.
Mit Versicherung sieht das viel rosiger aus für dein Konto: Mit dem richtigen Tarif können die 90 % der Kosten abgenommen werden. Plötzlich kostet das Implantat nur 310 € und die Vollkeramikbrücke nur 160 €. Eigentlich machbar.
Anhand dieser Tabelle, kannst du dir erschließen, was dich andere Behandlungen mit und ohne Zahnzusatzversicherungen kosten würden.
Leistung
Ungefähren Kosten
Leistung
Professionelle Zahnreinigung
Ungefähren Kosten
40 bis 140 €
Leistung
Zahnkronen
Ungefähren Kosten
300 bis 1.200 €
Leistung
Zahnbrücken
Ungefähren Kosten
300 bis 4.300 €
Leistung
Zahnimplantate
Ungefähren Kosten
1.000 bis 15.000 €
Leistung
Zahnprothesen
Ungefähren Kosten
900 bis 20.000 €
Fazit
Es gibt wenig Versicherungen, wo man so pauschal sagen kann, dass sie sich für jeden lohnen. Aber wir haben ja alle Zähne, und wenn du irgendwann keine mehr hast, dann lohnt sie sich erst recht ;)
Wir alle sollten früh eine Zahnzusatzversicherung abschließen, um von guten und günstigen Konditionen zu profitieren. Außerdem sind wir dann im Alter, wenn meistens die Zahnprobleme erst richtig losgehen, ausreichend lange versichert und bekommen unbegrenzte Leistungen.
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