Die 12 größten finanziellen Fehler, die du ab 30 vermeiden solltest
Du bist in deinen 30ern und stehst mitten im Leben? Dann solltest du die folgenden 12 Finanzfehler kennen und vermeiden.
Finanzfehler sind nicht das Ende der Welt und können Menschen jeden Alters unterlaufen. Klar, schließlich ist irren menschlich und gelegentlich treffen wir schlechte Entscheidungen – auch, wenn es um die Finanzen geht.
Insbesondere deine 30er sind eine Zeit, in der sich besonders viele Fehler einschleichen können, die deine finanzielle Situation langfristig beeinflussen: Die Studien- und Ausbildungszeit ist vorbei und du stehst endlich mitten im Leben. Vielleicht hast du bereits eine Familie gegründet, planst diesen Schritt oder nimmst dir vor, deine finanzielle Unabhängigkeit endlich in vollen Zügen zu genießen. Verständlich! Du solltest gleichzeitig aber auch nicht vergessen, dass deine 30er die Zeit sind, in der du das Fundament deiner finanziellen Stabilität legst und die Weichen für deinen Ruhestand stellst. Das Alter scheint in dieser Zeit zwar noch Lichtjahre entfernt. Dennoch raten viele Experten dazu, sich gerade in den 30ern über den Umgang mit Geld bewusst zu werden und vorsorgen.
Im Folgenden zeigen wir dir darum die größten Fehler, die sich gerade in deinen 30ern besonders oft einschleichen und finanzielle Probleme nach sich ziehen. Außerdem erklären wir dir, wie du sie vermeidest oder deine Finanzplanung optimierst.
Fehler 1: Geld am falschen Ort aufbewahren
Ein Großteil des in Deutschland vorhandenen Geldvermögens liegt bei Bank oder steckt in Versicherungsverträgen. Das verwundert wenig. Schließlich möchten die meisten Menschen, dass ihr Geld sicher aufbewahrt wird und vor Diebstahl oder Zerstörung gut geschützt ist. Das eigene Geld in Form von Bankguthaben oder Versicherungsverträgen aufzubewahren, fühlt sich daher gut und richtig an. Schließlich soll das Geld auch dann, wenn wir es später brauchen, noch da sein.
Bankguthaben und Versicherungen sind auf den ersten Blick eine risikolose „Geldanlage“. Auf den zweiten Blick stellt sich allerdings heraus, dass diese Aufbewahrungsformen ihre Tücken haben: Lässt du dein Geld als Guthaben auf deinem Bankkonto oder in Form von Versicherungen einfach „herumliegen“, sinkt der reale Wert deines Vermögens durch die Inflation faktisch. Je nach Höhe der Inflation geht der Wertverlust mal schneller, mal langsamer. Unterm Strich steht jedoch: Willst du dein Geld absolut sicher aufbewahren, hat das seinen Preis. Schließlich können die aktuellen Zinsen die Inflation kaum ausgleichen.
Wichtig zu wissen ist außerdem: Rendite stellt sozusagen immer die Belohnung für das Tragen eines größeren oder kleineren Risikos dar. Je höher das Risiko, desto höher die mögliche Rendite. Für dich in deinen 30ern bedeutet das: Stehst du mitten im Leben, hast einen festen Job und ein geregeltes Einkommen, solltest du nicht nur darauf setzen, dein Geld absolut sicher aufzubewahren. Du kannst es dir erlauben, gute Risiken einzugehen, um dir eine Rendite und damit den Werterhalt deines Geldes zu sichern.
Hast du also etwa Geld übrig, kannst du es in deinen 30ern so anlegen, dass du dabei gute Risiken eingehst. Investiere nur das Geld, auf das du längerfristig nicht angewiesen bist, beispielsweise in global angelegte ETFs. Dein fast einziges Risiko ist hierbei, dass du nicht jederzeit auf dein angelegtes Geld zugreifen kannst. Schließlich kannst du es nur dann aus dem ETF abziehen, wenn die Kurse günstig stehen. Hast du jedoch genug Zeit, um auf einen günstigen Moment zu warten, kannst du dein Geld vermehren.
Fehler 2: Zu große finanzielle Verpflichtungen eingehen
Viele Menschen träumen von einer eigenen Immobilie oder einem eigen Haus. Keine Frage, eine eigene Immobilie ist ein tolles Lebensziel und bietet – sobald sie einmal abbezahlt ist – eine gewisse Sicherheit. Gerade in deinen Dreißigern bringt sie aber auch einige Probleme mit sich:
Kaufst du ein (kreditfinanziertes) Eigenheim, bist du in den nächsten Jahrzehnten damit beschäftigt, es abzubezahlen. Bist du darauf angewiesen, die Immobilie selbst zu bewohnen, macht dich das unflexibler. Ein Jobwechsel und ein Umzug fallen viel schwerer oder sind sogar ausgeschlossen. Gleichzeitig bist du sehr sicherheitsbedürftig. Schließlich brauchst du dein gewohntes Einkommen, um deinen Immobilienkredit tilgen zu können.
Bedenke darum: Eine eigene Immobilie ist in deinen Dreißigern oftmals eine Lifestyle-Entscheidung statt ein Muss oder ein gutes Investment. Überlege dir daher zweimal, welches Ziel du mit einer eigenen Immobilie verfolgst und welche Konsequenzen der Kauf hat. Entscheidest du dich für die Immobilie, achte außerdem darauf, dass du monatlich noch genügend Geld hast, um Rücklagen für Reparaturen, Instandhaltung und unerwartete Vorkommnisse zu bilden. Hier können nämlich oft höhere Kosten auf dich zukommen, als du erwartest.
Fehler 3: Keinen Notfallfonds anlegen
Ein Notfallfonds ist ein spezielles Sparkonto, auf dem du Geld für Notfälle deponierst. Du kannst immer darauf zugreifen, wenn unvorhergesehene Ausgaben auf dich zukommen. Im Idealfall hast du zwei bis drei Monatsgehälter als Notgroschen zurückgelegt. Der Notfallfonds bewahrt dich davor, in finanziellen Notfällen auf teure Kredite zurückgreifen zu müssen und trägt so zu deiner finanziellen Sicherheit bei.
Fehler 4: Geldanlagen aufschieben
Du bist Anfang oder Mitte 30 und hast das Gefühl, dass dein Erwachsenenleben gerade erst angefangen hat? Keine Sorge, das geht vielen Menschen so. Schließlich ist die Rente noch weit entfernt, gleichzeitig ist das Studium möglicherweise noch nicht lange her. Bedenke jedoch: All das bedeutet nicht, dass du Geldanlagen auf die lange Bank schieben solltest.
Hierzu ein Beispiel: Legst du 35 Jahre lang jeden Monat 300 Euro zur Seite und clever an, hast du am Ende – statistisch gesehen – ein Vermögen von etwa 270.000 Euro. Legst du die 300 Euro ein Jahr länger zurück, hast du – nach Steuern, Kosten und Inflation – ein Vermögen von 286.000 Euro. Das letzte Sparjahr, in dem du faktisch nur 3.600 Euro zur Seite gelegt hast, bringt dir 16.000 Euro ein. Grund für den Zuwachs ist dabei der Zinseszins-Effekt, den du dir nicht entgehen lassen solltest.
Für dich bedeutet das: In deinen 30ern ist genau der richtige Zeitpunkt, um mit dem Investieren zu beginnen. Gewöhne dir daher an, bereits jetzt jeden Monat einen kleinen Betrag zur Seite zu legen. Langfristig wird sich deine Konsequenz auszahlen.
Fehler 5: Sparmöglichkeiten übersehen
Jeden Monat gehen ziemlich viele verschiedene Posten (Ausgaben für Einkäufe, Energie, Abos, Kinder, etc.) von deinem Konto ab. An viele dieser Posten hast du dich sicherlich gewöhnt und hinterfragst sie nicht mehr. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um deine Ausgaben noch einmal mit anderen Augen zu betrachten. Vielleicht hast du nämlich einfach den Blick für Sparmöglichkeiten verloren.
Unser Tipp: Nimm dir an einem regnerischen Wochenende die Zeit, deine Ausgaben der letzten Monate durchzugehen und sie kritisch zu hinterfragen. Sicherlich findet sich der eine oder andere Posten, auf den du zukünftig verzichten kannst.
Oder mach’s dir noch leichter und lass den bonify Finanzmanager deine Ausgaben für dich unter die Lupe nehmen!
Fehler 6: Die Altersvorsorge nicht anpassen
Du sorgst bereits fürs Alter vor, indem du regelmäßig etwa in einen ETF-Sparplan einzahlst? Das ist super – vielleicht aber trotzdem nicht optimal. Das bedeutet: Vielleicht hast du jetzt, Mitte 30, ein höheres Einkommen als damals, als du mit deinen Einzahlungen begonnen hast? Ist das der Fall, sollten auch deine Einzahlungen in deine Altersvorsorge steigen. Schau dir deine Einnahmen und Ausgaben darum in regelmäßigen Abständen genau an und prüfe, ob du deine Sparrate erhöhen kannst.
Fehler 7: Gar nicht fürs Alter sparen
Schlimmer als Fehler 6 ist Fehler 7: gar nicht fürs Alter vorsorgen. Vielleicht kommt dir dein Ruhestand heute noch weit entfernt vor. Trotzdem lohnt es sich, bereits in deinen 30ern dafür zu sparen. So hast du die Möglichkeit, deine Ersparnisse über mehrere Jahre beziehungsweise Jahrzehnte hinweg zu vermehren und dich im Alter nicht zu stark einschränken zu müssen.
Fehler 8: Deine berufliche Zukunft nicht planen
In deinen 30ern hast du die Möglichkeit, deine berufliche Zukunft noch einmal zu überdenken. Spätestens in deinen 40ern solltest du nämlich den Beruf gefunden haben, der dich für die nächsten rund 20 Jahre glücklich macht. Später wird ein Karrierewechsel immer schwieriger. Überlege darum jetzt, ob du dich beruflich noch einmal verändern möchtest. Das macht es dir außerdem leichter, deine zukünftigen Einnahmen abzuschätzen.
Fehler 9: Karriereplanung deiner Kinder nicht bedenken
Vielleicht sind deine Kinder noch klein. Sicher ist aber: Sie werden größer und entwickeln eigene Karrierewünsche. Vielleicht will dein Kund irgendwann im Ausland studieren oder braucht während seiner Ausbildung eine Wohnung in einer anderen Stadt? Damit dich die damit verbundenen Ausgaben nicht überfordern, solltest du bereits jetzt einen “Ausbildungsfonds” für dein Kind anlegen.
Fehler 10: Deine Gesundheit vernachlässigen
Gesundheit und Finanzen hängen eng zusammen. Schließlich kostet auch deine Gesundheit. Aktuell zahlst du vielleicht nur fürs Fitnessstudio – vernachlässigst du deine Gesundheit jetzt jedoch, werden die Kosten mit den Jahren deutlich steigen. Tu dir darum selbst einen Gefallen und geh regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen und halte dich fit. So senkst du schon heute deine Gesundheitskosten in der Zukunft.
Fehler 11: Versicherungen nicht regelmäßig checken
In deinen 30ern verfügst du sicherlich über die Basisausstattung der wichtigsten Versicherungen. Aber passt du sie auch regelmäßig an deine Lebensumstände an? Vielleicht besitzt du heute wertvollere Dinge als noch vor ein paar Jahren und solltest deine Hausratversicherung anpassen? Vermutlich ist auch dein Lebensstandard mittlerweile etwas höher, sodass du den Beitrag deiner Berufsunfähigkeitsversicherung ändern solltest.
Fehler 12: Schulden in zu kleinen Raten zurückzahlen
Du bezahlst bestehende Schulden seit Jahren in kleinen Raten zurück? Das scheint erst einmal günstiger, ist es in Wirklichkeit aber nicht. Bedenke, dass für deine Restschuld weiterhin Zinsen anfallen. Trägst du die Schuld in Mini-Schritten ab, bleiben auch die anfallenden Zinsen länger hoch. Zahlst du deine Schulden also in kleinen Raten ab, obwohl du dir höhere Raten leisten könntest, verschenkst du jede Menge Geld.