Sinnvoll für dein Kind sparen – so geht’s!
Wie und mithilfe welcher Finanzprodukte du am besten für Führerschein, Auslandsaufenthalt, Studium oder sogar eine Immobilie für Kinder und Enkel sparst, erfährst du hier.
Je älter ein Kind wird, desto größer werden auch seine Bedürfnisse und Wünsche. Für Eltern und Großeltern heißt es daher: Möchtest du dem Nachwuchs den Start ins Erwachsenenleben erleichtern oder ihm kleinere und größere Wünsche erfüllen, solltest du rechtzeitig handeln!
Egal, ob es um die Finanzierung des Studiums oder des Führerscheins, ein Auto oder sogar die erste eigene Wohnung geht: All das ist mit hohen Kosten verbunden. Kinder oder Enkel freuen sich daher umso mehr, wenn du ihnen mit etwas Startkapital unter die Arme greifst. Damit das gelingt, solltest du frühzeitig beginnen, fürs Kind zu sparen und auf einen langfristigen Vermögensaufbau setzen.
Vom Festgeldkonto bis zum Banksparplan – es gibt verschiedene Finanzprodukte, die dir dabei helfen, eine solide Finanzbasis für größere Schritte im Leben deines Kindes zu schaffen. Welche Spar- bzw. Anlageform für dich am passendsten ist, hängt davon ab, welches Sparziel du verfolgst. Möchtest du eine bestimmte Geldsumme zurücklegen oder einen fixen Betrag jeden Monat für den Nachwuchs sparen? Möchtest du deinem Kind oder Enkelkind einen kleinen Wunsch erfüllen oder eine große Investition (z. B. den Kauf einer Immobilie) ermöglichen?
Welche Sparoptionen du hast und welche Anlageformen dir dabei helfen, sie zu erreichen, zeigen wir dir hier.
Sparziel festlegen: Wozu möchtest du für dein Kind sparen?
Um festlegen zu können, wie du beim Sparen für dein Kind am besten vorgehst, solltest du dir zuallererst folgende Frage stellen: Warum möchtest du Geld für dein Kind oder Enkelkind anlegen? Welches Sparziel verfolgst du?
Möchtest du einfach etwas Geld zur Seite legen, um deinem Kind eine tolle Geburtstagsfeier zu ermöglichen oder ihm den baldigen Umzug in eine eigene Wohnung zu erleichtern? Oder geht es dir darum, langfristig Geld für ein Studium oder einen anderen großen Wunsch zu sparen?
Je nachdem, wie dein Sparziel aussieht, können verschiedene Geldanlagemöglichkeiten infrage kommen, die dir beim Erreichen deines Ziels helfen.
Kurzfristig sparen zur Erfüllung kleinerer Wünsche
Von kurzfristigem Sparen ist die Rede, wenn du etwas Geld zur Seite legen möchtest, um deinem Kind oder Enkelkind kleinere Wünsche in näherer Zukunft zu erfüllen. “Nähere Zukunft” bedeutet dabei, dass du auf das Ersparte in spätestens ein paar Jahren wieder angewiesen bist, um davon ein größeres Geschenk zu bezahlen.
Verfolgst du kurzfristige Sparziele, solltest du darauf achten, bei deiner Investition möglichst keine Risiken einzugehen. Zwar locken risikoreichere Anlageformen mit höheren Renditen – allerdings hast du bei einer kurzfristigen Geldanlage nicht genug Zeit, um mögliche zwischenzeitliche Verluste auszugleichen. Entscheide dich daher für eine risikolose, kurzfristige Geldanlage für Kinder und lass dich durch höhere Zinsen nicht locken.
Mittelfristiges Sparen
Mittelfristiges Sparen bedeutet, dass du für einen längeren Zeitraum nicht auf dein Erspartes angewiesen bist. Du hast also die Möglichkeit, beispielsweise 50 Euro pro Monat für dein Kind zurückzulegen, musst auf dein gesamtes Erspartes aber erst in drei oder mehr Jahren zurückgreifen.
Hast du die finanziellen Möglichkeiten, mittelfristig zu sparen, sicherst du dir so höhere Erträge durch bessere Zinskonditionen. Außerdem hast du die Möglichkeit, dein Geld etwas risikoreicher anzulegen. Das hat folgenden Grund: Je länger du dein Geld anlegen kannst, desto mehr Zeit hast du, schlechte Phasen auszusitzen.
Langfristig für den Vermögensaufbau sparen
Du möchtest deinem Kind den bestmöglichen Start in ein eigenes Leben bieten und schon heute den Grundstein für langfristigen Vermögensaufbau legen? Dann solltest du frühzeitig mit dem Sparen beginnen. Mit zunehmender Anlagedauer kannst du nämlich auch bei risikoreichen Anlageformen mit geringen oder keinen Verlusten rechnen. So steigen bei einem langfristigen Anlagehorizont (das bedeutet: eine Anlagedauer von zehn Jahren oder mehr) selbstverständlich auch deine Renditechancen.
Welches Finanzprodukt passt zu deinem Sparziel?
Sparen für den Nachwuchs? Das ging bis vor ein paar Jahrzehnten ganz selbstverständlich mit einem Sparbuch. Der Nachwuchs konnte damit zum einen den Umgang mit Geld lernen. Zum anderen war das Geld auf dem Sparbuch vollkommen risikolos angelegt und die Banken zahlten ansprechende Zinsen.
Heute sieht das etwas anders aus. Zwar ist das Geld auf dem Sparbuch nach wie vor sicher. Die Zinsen, die Banken für das Geld auf dem Sparbuch zahlen, sind allerdings so gering, dass das Geld (dank Inflation) mit der Zeit sogar weniger wird.
Je nachdem, ob du kurz-, mittel oder langfristig für dein Kind sparen möchtest, sind heute andere Anlageformen sinnvoller:
Tagesgeld oder Festgeldkonten fürs Kind
Tagesgeld- und Festgeldkonten sind besonders sichere Anlageformen, mit denen du kurzfristig für dein Kind sparen kannst. Die Anlageformen unterscheiden sich in Flexibilität und Zinsstruktur. Für welche Kontoform du dich entscheiden solltest, hängt davon ab, für welchen Zeitraum du Geld für dein Kind anlegen möchtest und wie viel Flexibilität du dir wünschst:
Tagesgeldkonten bieten dir einen variablen Zinssatz und maximale Flexibilität. Das bedeutet: Du kannst jederzeit Geld auf das Tagesgeldkonto einzahlen. Gleichzeitig kannst du aber auch jederzeit und ohne Einhaltung von Kündigungsfristen an dein Erspartes. Auch zum Erreichen kurzfristiger Sparziele ist die Anlageform daher ideal.
Das Geld, das du auf das Tagesgeldkonto eingezahlt hast, ist außerdem sicher. Du gehst ein sehr geringes Risiko ein. Im Gegenzug musst du dich allerdings auch mit einer im Vergleich zu anderen Anlageformen niedrigeren Rendite abfinden.
Festgeldkonten bieten regelmäßig höhere Zinssätze als Tagesgeldkonten. Dafür musst du das einmal eingezahlte Geld aber auch für einen vorher vereinbarten Zeitraum auf dem Festgeldkonto belassen. Während des vereinbarten Zeitraums kannst du nicht auf das Geld zugreifen – dafür wird dir jedoch ein bestimmter, attraktiver Zinssatz garantiert.
Ob du dich für ein Tagesgeld- oder ein Festgeldkonto entscheidest, hängt davon ab, wie lange du auf dein Geld verzichten kannst. Wünschst du dir maximale Flexibilität und möchtest bei Bedarf auf das Ersparte jederzeit zugreifen können, ist das Tagesgeldkonto die richtige Wahl. Bist du hingegen bereit, dein Geld für einen fest vereinbarten Zeitraum anzulegen, kannst du mit einem Festgeldkonto von höheren Zinssätzen profitieren
Banksparpläne für Kinder
Ein Banksparplan ist eine gute Möglichkeit, mittel- oder längerfristig für dein Kind zu sparen. Es handelt sich quasi um ein Sparkonto, auf das du regelmäßig einzahlst. Im Gegenzug für dein stetiges, längerfristiges Einzahlen erhältst du bei vielen Banken einen festen, attraktiven Zinssatz. Außerdem bieten viele Banken spezielle Banksparpläne für Minderjährige mit besonderen Bonusleistungen an.
Möchtest du dich für einen Banksparplan entscheiden, solltest du auf Folgendes achten:
Kann deine Sparrate, die du regelmäßig einzahlst, zwischendurch geändert oder ganz ausgesetzt werden? Das ist wichtig, falls sich deine finanziellen Möglichkeiten ändern.
Bietet deine Bank feste Zinssätze an und für welchen Zeitraum gelten sie? Nur, wenn du diese Informationen hast, kannst du die Rendite deiner Investitionen langfristig ermitteln.
Sinken die vereinbarten Guthabenzinsen, wenn dein Erspartes eine bestimmte Summe (z.B. 15.000 Euro) überschreitet?
Ist es möglich, den Banksparplan vorzeitig ganz oder teilweise zu kündigen und musst du in diesem Fall mit Abstrichen beim Zins rechnen?
Welche Gebühren und sonstigen Kosten fallen an?
ETF-Sparpläne für den Nachwuchs
Die Renditechancen am Aktienmarkt sind deutlich höher als bei Tagesgeld- und Festgeldkonten oder Banksparplänen. Möchtest du langfristig fürs Kind sparen, sind Aktien die ertragsstärkste Anlageform. Du musst allerdings bedenken, dass sie auch mit hohen Wertschwankungen verbunden sind.
Das bedeutet: Hast du, was das Sparen angeht, einen langen Atem und kannst es dir leisten, dein Geld langfristig zu investieren, kann ein ETF-Sparplan die richtige Wahl sein. Auch hier musst du selbstverständlich das Risiko zwischenzeitlicher Verluste tragen. Je länger der Anlagezeitraum ist, desto mehr gleichen sich diese jedoch aus.
Warum wir dir ausgerechnet dazu raten, dich für einen ETF-Sparplan zu entscheiden? Indexfonds- bzw. ETF-Sparpläne erzeugen vergleichsweise geringe Kosten und haben eine sehr breite Risikostreuung. Letzteres kommt daher, dass sie die Wertentwicklung eines Aktienindex nachbilden. Investierst du in den ETF-Sparplan, investierst du somit in eine Vielzahl an Unternehmen – du legst dein Geld sehr breit gestreut an und minimierst Risiken.
Eine sehr breitere Streuung mit über 3.000 Aktien weltweit bilden Sparpläne, die sich am
MSCI All Country World Index oder am FTSE All World Index orientieren. Zu diesen Indizes existieren ETFs von verschiedenen Anbietern.
Weitere Tipps zum Sparen für dein Kind
Du brauchst weitere Tipps zum Sparen für dein Kind? Kein Problem:
Mischung aus Sparplänen: Du kannst die Anlagesumme aufteilen und dich für eine Kombination aus Banksparplan (oder Tages- bzw. Festgeld) und Aktienfondssparplan entscheiden.
Frühzeitig beginnen: Starte möglichst früh mit dem Sparen, damit du länger von den Zinsen profitierst und mehr Zeit hast, Geld für dein Kind anzusparen.
Freistellungsauftrag einreichen: Vergiss nicht, einen Freistellungsauftrag bei deinem Finanzinstitut einzureichen. Die Erträge aus dem Sparen für Kinder unterliegen zwar der Kapitalertragssteuer, jedoch haben auch Kinder Anspruch auf einen Freibetrag.
Sparkonto auf den Namen des Kindes: Ein Sparkonto auf den Namen des Kindes hat steuerliche Vorteile, da bis zu einem Betrag von 1.000 Euro jährlich keine Steuern anfallen. Allerdings solltest du beachten, dass eine hohe Sparsumme, die deinem Kind gehört, dessen späteren Anspruch auf Ausbildungsförderung (BAföG) oder die kostenfreie Familienversicherung gefährden kann.
Lohnt sich das? Weitere Sparoptionen für deinen Nachwuchs
Neben den bereits genannten Sparoptionen gibt es noch einige weitere Produkte, die Banken und andere Vermittler häufig als ideal zum Sparen fürs Kind anpreisen. Zu diesen Produkten zählen insbesondere Rentenversicherungen, Bausparverträge oder Goldkonten. Was es mit diesen Sparoptionen auf sich hat und ob sie sich lohnen, erfährst du jetzt:
Rentenversicherungen und Generationenpolicen
Rentenversicherungen und Generationenpolicen werden oft von Vermittlern als Teil der Altersvorsorge angepriesen. Diese Produkte haben lange Laufzeiten und werden unter verschiedenen Namen vermarktet. Gemeinsam haben sie, dass die Vermittlungsprovision von der Gesamtsumme der Einzahlungen über die Laufzeit hinweg abhängt. Je länger die Laufzeit ist, desto höher die Provision für den Vermittler. Das führt allerdings auch dazu, dass in den ersten Sparjahren nur ein geringer Teil deines Geldes angelegt wird. Das meiste davon geht für die Provision drauf. Kostengünstige Finanzprodukte wie ETF-Sparpläne und Banksparpläne sind daher meist die bessere Wahl.
Bausparverträge
Neu abgeschlossene Bausparverträge sind aktuell keine sinnvolle Geldanlage. Die Guthabenverzinsung ist minimal, und nach Abzug aller Kosten rechnet sich der Sparvertrag üblicherweise nicht mehr.
Goldkonten und Goldsparpläne
Der Goldpreis ist in der jüngeren Vergangenheit stark gestiegen. Genau darum erfreuen sich auch Goldkonten oder Goldsparpläne größerer Beliebtheit. Möchtest du Geld für dein Kind in Gold anlegen, solltest du jedoch bedenken: Der Goldpreis war in der Vergangenheit starken Schwankungen unterworfen. Diese waren sogar größer als die Schwankungen am Aktienmarkt! Gold allein kann daher nicht als sichere Geldanlage angesehen werden. Es kann dein Anlagerisiko nur dann insgesamt senken, wenn es Teil eines Anlagemixes ist. Mehr als 10 Prozent deines Geldes solltest du jedoch nicht in Gold investieren.
FAQs zum Sparen für Kinder und Enkel
Wie sinnvoll ist Sparen fürs Kind?
Sparen für dein Kind ist eigentlich immer sinnvoll. Selbst dann, wenn du dir finanziell keine großen Sprünge leisten kannst. Denn: Selbst wenn es “nur” um einen Zuschuss zum Führerschein oder die erste Wohnungseinrichtung geht – über ein bisschen Hilfe beim Start ins Erwachsenenleben freut sich jedes Kind.
Besonders sinnvoll und lohnen wird das Sparen für dein Kind dann, wenn du regelmäßig einen bestimmten Betrag beiseite legst, ohne dabei ein hohes Risiko einzugehen. Hierfür besonders gut geeignet sind Fonds- oder ETF-Sparpläne sowie Festgeldkonten.
Wie viel muss ich für mein Kind sparen?
Du kannst es dir nicht leisten, jeden Monat ein Vermögen für dein Kind zur Seite zu legen? Keine Sorge, das geht den meisten Menschen so und ist auch kein Problem. Mit etwas Weitsicht und Zeit ist ein Vermögensaufbau auch mit kleinen Summen möglich: Mit Fonds- oder ETF-Sparplänen kannst du schon ab 25 Euro monatlich sinnvoll in die Zukunft deines Kindes investieren.
Welches Konto zum Sparen fürs Kind nutzen?
Ein kostenloses Girokonto ist sinnvoll, um deinem Kind frühzeitig den Umgang mit Geld beizubringen. Zum langfristigen Sparen oder Anlegen von Geld ist es aber nicht geeignet. Sinnvoller sind Festgeldkonten mit Garantiezinsen oder ein Junior-Depot für langfristiges Sparen.
Auf wessen Namen soll das Sparkonto fürs Kind eröffnet werden?
Es ist sinnvoll, das Sparkonto auf den Namen deines Kindes zu eröffnen. So gehört das Geld auf dem Konto direkt deinem Kind. Eltern oder Erziehungsberechtigte verwalten es lediglich. Außerdem hat die Kontoeröffnung auf den Namen des Kindes den steuerlichen Vorteil, dass das Kind einen eigenen Steuerfreibetrag von 1.000 Euro auf Kapitalerträge nutzen kann.
Aber Achtung: Gehört das Geld dem Kind, kann sich das Vermögen später nachteilig beispielsweise beim BAföG auswirken.
Wem gehört das Geld auf dem Konto?
Wenn das Konto auf den Namen des Kindes läuft, gehört das Geld allein dem Kind. Die Eltern dürfen das Geld lediglich im Sinne des Kindes verwalten und es nicht für eigene Belange ausgeben. Mit der Volljährigkeit hat das Kind vollen Zugang zum Konto und kann frei über das Geld verfügen.
Wurde das Sparkonto auf den Namen der Eltern eröffnet, zählt das Geld auf dem Konto zu deren Vermögen. Dementsprechend können die Eltern das Geld jederzeit abheben und (für sich selbst) ausgeben.
Ist deine finanzielle Situation angespannt? In diesem Fall kann es besser sein, das Sparkonto für dein Kind in deinem Namen zu eröffnen. So hast du die Möglichkeit, in Notsituationen auf das Geld zurückzugreifen.