Was sind Dividenden?
Eine Einführung in Dividenden: Wie funktionieren sie und warum sind sie wichtig für Anleger? “Dividende” - ein Wort, das man als junger Mensch vielleicht eher aus Serien, als aus dem echten Leben kennt, denn es stammt aus der Welt der Aktienanlagen. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.
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Das Wichtigste in Kürze:
Viele Aktiengesellschaften schütten einen Teil ihrer Gewinne direkt an ihre Aktionäre aus, und diese Auszahlung wird als Dividende bezeichnet.
Als ETF-Anleger profitierst du ebenfalls von den Dividenden der Unternehmen, die sich in deinem Fonds befinden. Abhängig vom Typ des ETF, ob ausschüttend oder thesaurierend, erhältst du die Dividenden entweder direkt oder der ETF reinvestiert sie für dich durch den Kauf weiterer Aktien.
Der Ertrag, also die Dividendenrendite, kann von Jahr zu Jahr erheblich variieren und ist nicht mit dem Zinssatz eines Sparkontos vergleichbar.
Was ist eine Dividende?
Von ihren Aktionären erhalten Aktiengesellschaften (AG) Kapital, mit dem sie ihr Unternehmen aufbauen können, oder auch umgestalten und erweitern. Aktionäre kaufen sich Aktien, und werden so zu Miteigentümern. Im Gegenzug bekommen sie einen Teil des Gewinns, in Form von Dividenden.
Allerdings haben sie keinen Rechtsanspruch auf die Dividende. Ob die Dividenden ausgezahlt werden und in welcher Höhe, das entscheidet die Hauptversammlung. Dort kann jeder Anleger eine Stimme pro Aktie abgeben und die Höhe der Dividende wird ebenfalls pro Aktie festgelegt. Das war zum Beispiel im Jahr 2022 bei Siemens 4,00 € pro Aktie. Wenn diese ihr “Go” gibt, dann wird die Zahlung der Dividende getätigt. Sie erfolgt in den Tagen nach der Hauptversammlung. Am besagten Tag notiert die Aktie dann “Ex-Dividende”, also mit Dividendenabschlag. Dieser mindert den Kurs dann im Regelfall um den Dividendentrag pro Aktie. Dividenden werden pro Antragsschein, oder pro Aktie ausgezahlt.
Verspricht hohe Renditen
Wenn Unternehmen regelmäßig gleichbleibende oder eventuell sogar ansteigende Dividenden auszahlen, dann können sie eine renditeträchtige Anlageform für Privatinvestoren sein, denn sie zeigen, dass ein Unternehmen sich langfristig wirtschaftlich behaupten kann.
Warum werden Dividenden von Unternehmen ausgezahlt?
Aktionäre können durch Dividenden am Erfolg eines Unternehmens teilhaben. Wenn diese langfristig attraktive Dividenden bekommen, dann werden wiederum neue Aktionäre angezogen. Dazu kommt, dass das Unternehmen von einer zunehmenden Aktie in Form eines steigenden Aktienkurses profitiert.
Warum zahlen bestimmte Unternehmen keine Dividende aus?
Das kann mehrere Gründe haben. Es kann sein, dass ein Unternehmen keine Gewinne gemacht hat. Es kann aber auch sein, dass es zwar Gewinne gibt, diese aber in Wachstum reinvestiert werden oder ins Eigenkapital einfließen. Auch für Rücklangen können Dividenden nicht ausgezahlt werden. Gerade in Wachstumsbranchen gehen Gewinne oft für Forschung und Entwicklung drauf. Es gibt also auch Aktien, die kein Anrecht auf Dividenden verbriefen.
Wie funktioniert die Ausschüttung von Dividenden?
Wenn du als Anleger deine Dividende ausgeschüttet bekommen möchtest, dann brauchst du ein Depot. Darin werden deine erworbenen Papiere verwahrt. Das können Aktien aus den verschiedensten Branchen sein. Nach dem Geschäftsjahr setzen sich dann die Aktionäre zusammen und beschließen gegebenenfalls, einen Betrag an ihre Anteilseigner auszuschütten. Das passiert auf der Hauptversammlung, einer gesetzlich vorgeschriebenen Versammlung für Aktionäre, wo sie ihr Mitwirkungs- und Stimmrecht ausüben können. Die Hauptversammlungen deutscher Unternehmen werden in der Regel im Zeitraum von Februar bis Juli abgehalten, abhängig vom Geschäftsjahr des jeweiligen Unternehmens.
Nach Ablauf eines Jahres bekommen die Aktionäre von einer Aktiengesellschaft einen Vorschlag bezüglich der Zahlung der Dividende und ihrer Höhe. Diese Dividende ist meistens 50 % des Unternehmensgewinns etwa. Dann wird auf der Hauptversammlung über der Vorschlag abgestimmt.
Damit der Vorschlag angenommen werden kann, muss eine Mehrheit der anwesenden Aktionäre ihm zustimmen. In diesem Fall erfolgt die Dividendenauszahlung in drei Geschäftstagen nach dem Entschluss. Wird der Vorschlag abgelehnt, dann wird keine Dividende ausgeschüttet.
Tatsächlich können Unternehmen, die keinen Jahresgewinn aufweisen, aber auch Dividenden auszahlen. Die Ausschüttung passiert dann zur Last des Unternehmens.
Die Auszahlung
Damit du Anspruch auf eine Dividende hast, muss mindestens am Tag der Hauptversammlung die Aktien in deinem Depot sein. Aktien im Ausland müssen vor dem Ex-Tag (dem Tag der Ausschüttung) gekauft werden, um einen Anspruch geltend zu machen.
Deine Dividende wird dann auf dein Depot gutgeschrieben. Du erhältst den Betrag, der deiner Aktienanzahl entspricht.
Die verschiedenen Arten von Dividenden
Die Auszahlung von Dividenden erfolgt in der Regel auf zwei verschiedene Arten: in bar oder in Form von zusätzlichen Aktien. Hier sind die drei gängigsten Methoden:
1. Bargelddividenden: Eine "Bardividende" ist eine Dividende, die in Form von Bargeld an die Aktionäre eines Unternehmens ausgeschüttet wird. Wenn ein Unternehmen beschließt, eine Bardividende zu zahlen, bedeutet dies, dass es einen bestimmten Geldbetrag pro Aktie an die Aktionäre verteilt, basierend auf der Anzahl der von ihnen gehaltenen Aktien.
Bardividenden sind die häufigste Form der Dividende und werden in regelmäßigen Abständen, normalerweise vierteljährlich, an die Aktionäre ausgeschüttet. Diese Auszahlungen stellen eine direkte Rendite für die Aktionäre dar und bieten eine Möglichkeit, an den Gewinnen des Unternehmens teilzuhaben.
Die Höhe der Bardividende hängt von den Unternehmensgewinnen, der finanziellen Leistungsfähigkeit und den Entscheidungen des Vorstands ab. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Unternehmen Dividenden zahlen, und die Höhe der Dividende kann von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Einige Unternehmen, insbesondere wachstumsorientierte oder neu gegründete, können sich dafür entscheiden, ihre Gewinne in das Geschäft zu reinvestieren, anstatt sie als Dividenden an die Aktionäre auszuschütten.
2. Stockdividenden/Aktiendividenden: Eine Stockdividende, auch als Aktiendividende oder Bonusaktien bekannt, ist eine Form der Dividendenausschüttung, bei der ein Unternehmen zusätzliche Aktien an seine Aktionäre ausgibt, anstatt Bargeld auszuzahlen. Mit anderen Worten erhalten die Aktionäre zusätzliche Aktien proportional zu ihren bestehenden Anteilen am Unternehmen.
Der Prozentsatz der Stockdividende wird oft als Bruchteil oder Prozentsatz der bestehenden Aktien angegeben. Zum Beispiel könnte ein Unternehmen eine Stockdividende von 5% ankündigen. In diesem Fall würde ein Aktionär für jede gehaltene Aktie zusätzliche Aktien im Wert von 5% des aktuellen Marktwerts der Aktie erhalten.
Stockdividenden sind eine Möglichkeit für Unternehmen, ihre Aktionäre am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu lassen, ohne dabei sofort Liquidität auszuschütten. Aktionäre haben nach dem Empfang von Bonusaktien einen größeren Anteil am Unternehmen, aber der Wert jedes einzelnen Anteils kann sich entsprechend reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidung, ob eine Dividende in Form von Bargeld oder Aktien ausgeschüttet wird, von den Unternehmensrichtlinien und der Zustimmung der Aktionäre abhängt. Nicht alle Unternehmen schütten Stockdividenden aus, und die Häufigkeit solcher Ausschüttungen kann variieren.
3. Sachdividenden/Naturaldividenden: Der Begriff "Sachdividende" bezieht sich auf eine Form der Dividendenausschüttung, bei der den Aktionären anstelle von Bargeld Sachwerte oder Vermögenswerte des Unternehmens gewährt werden. Diese Vermögenswerte können physischer Natur sein, wie beispielsweise Produkte oder Waren, oder auch andere Arten von Vermögenswerten, wie Schuldtitel oder Beteiligungen an anderen Unternehmen.
Die Entscheidung, Sachdividenden auszuschütten, hängt von den Unternehmensrichtlinien, den gesetzlichen Bestimmungen und der Zustimmung der Aktionäre ab. Sachdividenden können in verschiedenen Formen auftreten, abhängig von der Branche und der Art des Unternehmens.
Eine Sachdividende kann für das Unternehmen vorteilhaft sein, wenn es nicht über ausreichend Liquidität verfügt, um hohe Bargelddividenden zu zahlen, aber dennoch den Aktionären einen Wertzuwachs bieten möchte. Auf der anderen Seite könnten Aktionäre unterschiedliche Präferenzen haben, und einige könnten eine Sachdividende bevorzugen, während andere möglicherweise Bargeld vorziehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass Sachdividenden möglicherweise nicht so einfach zu bewerten sind wie Bargelddividenden, da der tatsächliche Wert der Sachleistungen subjektiver Natur sein kann und von den Aktionären individuell bewertet werden muss.
Die Art und Weise, wie Dividenden ausgeschüttet werden, hängt von den Unternehmensrichtlinien und den Entscheidungen des Vorstands ab. Aktionäre haben oft die Möglichkeit, zwischen Bargeld- und Aktiendividenden zu wählen, obwohl dies nicht immer der Fall ist. Sachdividenden sind weitaus seltener. In Deutschland werden Dividenden einmal im Geschäftsjahr ausgezahlt, in den USA ist sie quartalsweise und sogar monatlich möglich.
Dividenden bei ETFs und Dividenden-ETFs
Wenn du keine individuellen Aktien besitzt, sondern Anteile an einem Aktienfonds wie beispielsweise einem ETF hältst, profitierst du ebenfalls von den Dividenden der Unternehmen. Diese zahlen ihre Ausschüttungen zunächst an den Fonds, der sie entweder direkt an dich weiterleitet, wenn es sich um einen ausschüttenden Fonds handelt. Im Gegensatz dazu behält ein thesaurierender Fonds die Dividenden ein und verwendet sie zum Kauf zusätzlicher Aktien. Wenn dein Ziel Vermögensaufbau ist, ist ein thesaurierender ETF eine gute Option, da du den (etwas) höheren Aufwand und die Gebühren für manuelle Wiederanlage einsparst.
Was sind Dividenden-ETFs?
Ein Dividenden-ETF (Exchange-Traded Fund) ist ein spezieller Typ von ETF, der darauf ausgerichtet ist, Dividendenerträge zu generieren. ETFs im Allgemeinen sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden und eine breite Palette von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffen abbilden können. Dividenden-ETFs konzentrieren sich insbesondere auf Aktien von Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten.
Hier sind einige Merkmale von Dividenden-ETFs:
1.Dividendenrendite: Dividenden-ETFs wählen oft Aktien von Unternehmen aus, die überdurchschnittlich hohe Dividendenrenditen bieten. Die Dividendenrendite ist das Verhältnis zwischen der jährlichen Dividende eines Unternehmens und dem aktuellen Aktienkurs.
2.Dividendenfrequenz: Einige Dividenden-ETFs bevorzugen Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten, und haben das Ziel, Anlegern eine regelmäßige Einnahmequelle zu bieten.
3. Sektoren und Regionen: Es gibt Dividenden-ETFs, die sich auf bestimmte Sektoren (z. B. Technologie, Gesundheitswesen, Energie) oder Regionen (z. B. Europa, Schwellenländer) konzentrieren.
4. Ausschüttend oder thesaurierend: Ein Dividenden-ETF kann entweder ausschüttend sein, wobei die erhaltenen Dividenden an die Anleger ausgezahlt werden, oder thesaurierend, wobei die Dividenden automatisch reinvestiert werden, um zusätzliche Anteile zu erwerben.
Zwei zusätzliche Details: Bei thesaurierenden Fonds bedeutet automatische Wiederanlage der Dividenden nicht, dass du mehr ETF-Anteile erhältst. Stattdessen wird jeder deiner Anteile etwas wertvoller, da der Kurs stärker steigt als bei einem ausschüttenden ETF. Außerdem hält dein ETF, abhängig von seiner Struktur, möglicherweise nicht tatsächlich alle Aktien des Index. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Dividenden nicht verloren gehen und rechnerisch so behandelt werden, als ob der ETF genau alle Aktien des entsprechenden Index besitzt.
Investoren, die nach regelmäßigen Einnahmen in Form von Dividenden suchen, können Dividenden-ETFs in Betracht ziehen, um ihr Portfolio aufzubauen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Wertentwicklung von Dividenden-ETFs nicht nur von den erhaltenen Dividenden abhängt, sondern auch von der Kursentwicklung der enthaltenen Aktien.
Wie beeinflusst die Ausschüttung der Dividende den Aktienkurs?
Am Folgetag der Hauptversammlung notiert der Kurs die Aktie “Ex-Dividende”, sprich der Wert des Unternehmens reduziert sich um die Ausschüttungssumme. Eigentlich logisch. Allerdings drückt dieser Vorgang sich oft nicht 1:1 im Börsenkurs aus, denn andere Faktoren, wie etwa Angebot und Nachfrage bestimmen ebenfalls den Kurs.
Wer nun glaubt, dass Investoren einfach kurz vor der Hauptversammlung Aktien einkaufen, um dann von der Auszahlung zu profitieren, hat falsch geadscht, denn meistens sind die Resultate der Versammlung nicht unbedingt absehbar.
Wie sind Dividenden zu versteuern?
Dividenden unterliegen in Deutschland der Kapitalertragssteuer. Das ist eine Abgeltungssteuer, die von Banken und Brokern einbehalten wird, um dann an das Finanzamt übermittelt zu werden. Die Steuersumme setzt sich aus dem Pauschalsatz von 25 % auf Kapitalerträge und ggf. 8 oder 9 % Kirchensteuer auf die Kapitalertragssteuer zusammen. Das heißt, es sind entweder
26,38 Prozent, wenn du kein Kirchenmitglied bist,
27,82 Prozent mit Kirchensteuer in Bayern oder Baden-Württemberg oder
27,99 Prozent mit Kirchensteuer in den anderen Bundesländern.
Wenn dir also 40 Euro Dividende überwiesen werden, würden netto auf dem Verrechnungskonto deines Depots ankommen:
Kein Kirchenmitglied: 29,45 Euro
Kirchenmitglied Bayern/Baden-Württemberg: 28,89 Euro
Kirchenmitglied übriges Bundesgebiet: 28,81 Euro
Der Berechnungsweg gestaltet sich wie folgt: Ohne Kirchensteuer wird ein Anteil von 0,25 + 0,25 * 0,055 als Steuer abgeführt. Bei Einbeziehung der Kirchensteuer wird die Nachvollziehbarkeit etwas komplexer, da die Abgeltungssteuer dann leicht reduziert wird, nämlich von 0,25-facher Dividende auf etwa 0,2445 oder 0,2451. Auch der Solidaritätszuschlag fällt entsprechend geringfügig niedriger aus. In jedem Fall ergibt sich der zuvor genannte Prozentsatz.
Wenn deine Dividenden bei ausländischen Unternehmen sind, dann wird meistens im Ursprungsland eine Quellensteuer erhoben. Sollte zwischen beiden Staaten ein Doppelbesteuerungsabkommen oder DBA bestehen, dann wird oft die im Ausland vorweg abgeführte Quellensteuer auf die Abgeltungsteuer angerechnet - oftmals mit einem Steuersatz von 15 %. Anträge auf Rückerstattung können nur für die Länder gestellt werden, die eine eine Quellensteuer von über 50 % abziehen.
Fun Fact: Wenn du bei deiner Bank einen Freistellungsauftrag für die Dividendenerträge einreichst, bleiben höchstens 1.000€ für Alleinstehende und 2.000€ für Eheleute steuerfrei. Dieser Freistellungsauftrag gilt für alle Kapitalerträge und Kontoverbindungen bei derselben Bank. Falls du Kapitalanlagen bei verschiedenen Banken hast, musst du deinen Freibetrag zwischen den Geldinstituten aufteilen.
Welche Steuerregelungen gelten für Dividendenfonds?
Seit 2018 unterliegen Dividendenfonds einer neuen Investmentfondsbesteuerung. Dabei gibt es ausschüttende und thesaurierende Dividendenfonds. Bei Aktienfonds (Fonds mit einem Aktienantiel von mindestens 51 %), wozu Dividendenfonds gehören, sind pauschal 30 % aller Ertrage steuerfrei. Der Rest unterliegt der Abgeltungssteuer.
Thesaurierende Fonds sind Dividendenfonds, die Erträge nicht wie aus ausschüttender Dividendenfonds jedes Jahr auszahlen, sonder die jene Erträge bis zum Verkauf der Anteile ansammeln. Dafür gibt es steuerlich gesehen eine Ausnahme: Dividendenfonds werden laufend besteuert und die Anleger müssen nicht erst am Ende der Haltedauer die gesamten Erträge versteuern. Die jährliche Ertragsbesteuerung erfolgt durch die Berechnung einer Vorabpauschale. Die depotführende Bank ermittelt diese Pauschale jedes Jahr anhand eines fiktiven Basisertrags. Um eine doppelte Steuerzahlung zu vermeiden, wird die gezahlte Vorabpauschale bei späterem Verkauf mit der endgültigen Abgeltungsteuer verrechnet.
Welche Steuerregelungen gelten für ETF-Dividende?
Wenn du einen Aktien-ETF oder einen Aktienfonds mit einem Anteil von mindestens 51 % an Aktien besitzt, musst du bei der Berechnung der Steuer auf Dividenden einige Besonderheiten berücksichtigen. In diesem Fall erhältst du eine sogenannte Teilfreistellung von 30 %, was bedeutet, dass nur auf 70 % des Betrags der ETF-Dividende die oben genannten Steuern anfallen. Dies bedeutet auf die gesamte Zahlung bezogen:
- 18,46 Prozent, wenn du kein Kirchenmitglied bist,
- 19,47 Prozent mit Kirchensteuer in Bayern oder Baden-Württemberg oder
- 19,60 Prozent mit Kirchensteuer in den anderen Bundesländern.
Angenommen, dein Beispiel-ETF überweist dir 40 Euro Dividende. Netto würden auf dem Verrechnungskonto deines Depots also ankommen:
- Kein Kirchenmitglied: 32,62 Euro
- Kirchenmitglied in Bayern/Baden-Württemberg: 32,21 Euro
- Kirchenmitglied im übrigen Bundesgebiet: 32,16 Euro
Warum existiert die Teilfreistellung? Sie wurde vom Gesetzgeber als Ausgleich dafür eingeführt, dass dein ETF bzw. Fonds bereits Steuern auf Dividenden gezahlt hat. Zudem ist es bei Fonds (im Gegensatz zu Einzelaktien) nicht möglich, Quellensteuern für ausländische Dividenden zurückzufordern. Mischfonds mit einem Aktienanteil zwischen 25 und 51 Prozent erhalten eine Teilfreistellung von 15 Prozent, sodass auf 85 Prozent der Erträge Steuern anfallen würden.
Wichtig: Wenn deine Depotbank in Deutschland ansässig ist, musst du dich nicht aktiv um die Steuern auf Dividenden kümmern. Denke jedoch daran, dass ein Freistellungsauftrag hilfreich sein kann. Wenn du bei einem ausländischen Broker bist, musst du Dividenden und Verkaufserlöse in der Steuererklärung angeben.
Was versteht man unter Dividendenrendite?
Die Höhe der vorgeschlagenen Dividende ist abhängig von der Rentabilität eines Unternehmens und dem verfügbaren Kapital. Profitable Gesellschaften können, basierend auf ihrem Gewinn, ihren Aktionären mehr Dividende ausschütten als wirtschaftlich schwächere Aktiengesellschaften. Im Jahr 2022 zahlten Unternehmen, die im DAX gelistet sind, Dividenden von bis zu 10 € an ihre Aktionäre aus.
Jedoch ist die Dividendenrendite aussagekräftiger als die Dividende selbst. Diese ergibt sich aus dem Verhältnis der Dividende pro Aktie im betrachteten Zeitraum zum aktuellen Börsenkurs der Aktie. Im Jahr 2022 erzielten Covestro, ein Werkstoffhersteller, mit 8,8%, und Mercedes-Benz, ein Automobilhersteller, mit 8,1% die höchsten Dividendenrenditen.
Die Formel zur Berechnung dieser Kennzahl lautet:
(Erwartete oder gezahlte Dividende je Aktie ÷ Aktienkurs) x 100 = Dividendenrendite in %
Rechenbeispiel zur Dividendenrendite
Aktienkurs der Aktie Z = 42€
Dividende je Aktie = 1,80€
Dividendenrendite = 1,80€ : 42€ x 100% = 4,29%
Die Aktie des Unternehmens Z weist eine Dividendenrendite von 4,29% auf. Da sich der Börsenkurs einer Aktie ständig verändert, ist die Dividendenrendite keine feststehende Größe.
Welche Funktionen hat die Dividendenrendite?
Die Dividendenrendite basiert auf dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der letzten Gewinnausschüttung. Je nachdem, wie weit dieser Zeitpunkt in der Vergangenheit liegt, kann die Dividendenrendite mehr oder weniger Aussagekraft über die aktuelle wirtschaftliche Situation eines Unternehmens haben.
Die Dividendenrendite stellt eine bedeutende Kennzahl bei der Aktienanalyse dar. Dennoch reicht es für Anleger nicht aus, eine Aktie allein anhand dieser Kennzahl zu bewerten. Sie muss im Kontext weiterer Kennziffern wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), dem Umsatz, der Eigenkapitalquote oder der Gesamtkapitalrendite betrachtet werden.
Welche Bedeutung hat die Dividendenrendite?
Aktien mit konstantem Dividendenwachstum werden oft in Dividendenfonds gebündelt oder dienen in der aktiven Vermögensverwaltung als Basis einer Dividendenanlagestrategie. Anleger sollten jedoch nicht automatisch Aktien mit hoher Dividendenrendite erwerben, da diese sowohl durch sinkende Aktienkurse als auch durch steigende Dividendenzahlungen beeinflusst werden können. Eine Erhöhung des Aktienwerts oder eine Verringerung der Dividenden führt entsprechend zu einem Rückgang der Dividendenrendite.
Häufig resultieren Kursabschläge aus einer negativ bewerteten zukünftigen Unternehmensentwicklung. Wenn die Aktiengesellschaft keinen Gewinn erwirtschaftet und die Dividende aus der Substanz gezahlt wird, kann dies zu einer wachsenden Verschuldung des Unternehmens führen.
Ist die Dividendenrendite mit dem Zins von Anleihen vergleichbar?
Bei Dividenden erfolgt eine Ausschüttung eines Teils des Unternehmensgewinns, während Gläubiger von Anleihen regelmäßige Zinsen erhalten und am Ende ihre Kreditsumme (den Nennwert) zurückerstattet bekommen. Neben der Nennwert-Rückzahlung können Gläubiger daher auf kontinuierliche Zinszahlungen zählen, vorausgesetzt, der Anleiheschuldner bleibt zahlungsfähig. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass bei steigenden Zinsen der Marktwert der Anleihe sinkt und der Wiederverkaufswert abnimmt.
Im Gegensatz dazu hängen Dividenden stark von der Geschäftsentwicklung eines Unternehmens ab und können von Jahr zu Jahr variieren. Aktionäre haben zudem kein Anrecht auf eine individuelle Dividende, weshalb diese Ertragsquellen nicht unbedingt vergleichbar sind.
In der Regel geht der Aktionär somit ein höheres Risiko ein als der Anleihenschuldner, kann dafür jedoch oft auch eine höhere Rendite erzielen.
Vorteile und Nachteile von Dividenden
Die Dividendenstrategie, bei der Anleger darauf abzielen, regelmäßige Ausschüttungen von Dividenden als Teil ihrer Rendite aus Aktieninvestitionen zu erhalten, bietet mehrere potenzielle Vorteile:
1. Stabile Einnahmen: Dividenden bieten eine regelmäßige Einnahmequelle für Anleger, unabhängig von den Schwankungen des Aktienmarktes. Dies kann besonders attraktiv für Anleger sein, die auf ein zuverlässiges Einkommen angewiesen sind, wie beispielsweise Rentner.
2. Inflationsschutz: In vielen Fällen haben Unternehmen die Tendenz, ihre Dividenden im Laufe der Zeit zu erhöhen. Dieser Anstieg kann dazu beitragen, die Kaufkraft der Dividendeneinnahmen vor den Auswirkungen der Inflation zu schützen.
3. Langfristige Rendite: Historisch gesehen haben Dividenden einen erheblichen Beitrag zu den Gesamterträgen aus Aktieninvestitionen geleistet. Unternehmen, die Dividenden zahlen, haben oft eine solide finanzielle Basis und solides Wachstumspotenzial.
4. Disziplin für Unternehmen: Das regelmäßige Zahlen von Dividenden kann Unternehmen dazu ermutigen, ihre Finanzen diszipliniert zu managen und ihre Ertragskraft aufrechtzuerhalten, um den Aktionären eine kontinuierliche Rendite zu bieten.
5. Niedrigere Volatilität: Dividendenaktien neigen dazu, in Zeiten von Marktschwankungen eine gewisse Stabilität zu bieten. Die regelmäßigen Ausschüttungen können als Puffer gegen Kursrückgänge dienen.
6. Teilnahme am Unternehmenserfolg: Durch den Besitz von Dividendenaktien können Anleger direkt am Erfolg des Unternehmens teilhaben. Wenn ein Unternehmen gut abschneidet und Gewinne erzielt, können höhere Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
7. Steuerliche Vorteile: In einigen Ländern werden Dividenden möglicherweise steuerlich begünstigt, was zu einer effizienteren Kapitalrendite führen kann. Einige Anleger können auch von einem niedrigeren Steuersatz auf Dividenden im Vergleich zu anderen Formen der Kapitalrendite profitieren.
Aber wer A sagt, muss auch B sagen, deshalb sind hier sind einige mögliche Nachteile von Dividenden:
1. Steuern: Dividenden unterliegen in vielen Ländern der Einkommensteuer. Die Höhe der Steuern kann je nach Land und individueller Steuersituation variieren. Dies kann zu einem Verlust eines Teils der Rendite führen.
2. Kursrisiko: Wenn ein Unternehmen eine Dividende zahlt, kann dies den Kurs der Aktie beeinflussen. Oft sinkt der Kurs der Aktie nach der Ausschüttung der Dividende um den Betrag der Dividende. Dieses Phänomen wird als "ex-Dividende" gehandelt.
3. Mangelnde Flexibilität: Unternehmen können ihre Dividendenzahlungen reduzieren oder ganz aussetzen, insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Dies kann zu einer unvorhersehbaren Einkommensquelle für Dividendeninvestoren führen.
4. Rendite im Vergleich: In einigen Fällen könnten Unternehmen dazu neigen, ihre Gewinne für das Wachstum und die Expansion zu behalten, anstatt sie als Dividenden auszuschütten. Dies könnte langfristig zu höheren Kursgewinnen führen, während Dividendeninvestoren möglicherweise eine niedrigere Rendite sehen.
5. Abhängigkeit von bestimmten Sektoren: Dividendeninvestoren neigen dazu, sich auf Sektoren zu konzentrieren, die traditionell hohe Dividenden zahlen, wie zum Beispiel Versorger oder Finanzdienstleistungen. Dies kann zu einer mangelnden Diversifikation des Portfolios führen.
6. Kapitalbindung: Das Erhalten von Dividenden kann dazu führen, dass Kapital im Unternehmen gebunden bleibt, anstatt für andere Investitionsmöglichkeiten verfügbar zu sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Entscheidung, in Dividendenaktien zu investieren, von den individuellen Anlagezielen, der Risikobereitschaft und der persönlichen finanziellen Situation abhängt. Nicht alle Investoren bevorzugen eine Dividendenstrategie, und es gibt auch andere Ansätze zur Kapitalrendite, wie zum Beispiel das Wachstum von Aktienkursen.
Worauf muss ich bei Dividenden achten?
Natürlich wird nicht jeder Anleger immer einen Gewinn verzeichnen. Wenn der Börsenkurs eines Unternehmens gravierend fällt, dann kann sogar die höchste Dividendenzahlung das nicht ausgleichen.
Dividenden allein sagen also nicht unbedingt viel über die “Gesundheit” des Unternehmens aus. Bei der Dividendenrendite sieht es genauso aus. Wenn die Devisenrendite auf der vergangenen Ausschüttung beruht, kann sich die Geschäftslage ja seitdem verschlechtert haben. Daher immer die aktuellen Kennzahlen des Unternehmens im Blick behalten, vordem du investierst.
Wenn dir das zu viel Arbeit ist, dann kannst du auch einfach in aktiv gemanagte Dividendenfonds investieren. Darin sind Wertpapiere von unterschiedlichen AGs. Der Sellingpoint dieser Fonds ist das Risikomanagement. Das schützt dich durch breite Risikostreuung vor Dividendenausfällen oder sogar Unternehmensinsolvenzen.
Fazit:
Dividenden spielen eine entscheidende Rolle im Anlageuniversum, und ihr Einfluss auf Anlegerstrategien ist von großer Bedeutung. In einem Zeitalter, in dem die Märkte von Unsicherheiten geprägt sind, bieten Dividenden eine verlässliche Einnahmequelle und tragen zur Stabilität eines Anlegerportfolios bei.
Die Attraktivität von Dividenden liegt nicht nur in ihrer regelmäßigen Ausschüttung, sondern auch in ihrer Rolle als Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Unternehmen, die in der Lage sind, kontinuierlich Dividenden zu zahlen, signalisieren oft Stabilität, finanzielle Solidität und nachhaltiges Wachstum. Dies macht Dividendenaktien für langfristig orientierte Anleger besonders ansprechend.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dividendenrendite, die das Verhältnis zwischen der ausgeschütteten Dividende und dem aktuellen Aktienkurs misst. Investoren nutzen die Dividendenrendite als Instrument zur Bewertung von Anlagemöglichkeiten und zum Vergleich mit anderen Ertragsquellen. Dabei ist zu beachten, dass eine hohe Dividendenrendite nicht zwangsläufig auf eine attraktive Investition hinweist. Die finanzielle Gesundheit des Unternehmens und die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen sind entscheidend.
Die Diversifikation von Dividendenquellen ist ein weiterer Schlüsselaspekt. Die Zusammenstellung eines Portfolios aus Unternehmen verschiedener Branchen und Regionen mit unterschiedlichen Dividendenzyklen kann das Risiko mindern und eine stabilere Gesamtrendite gewährleisten. Dieser Ansatz berücksichtigt auch die Tatsache, dass verschiedene Sektoren in unterschiedlichen wirtschaftlichen Phasen unterschiedlich performen.
Es ist wichtig, die Dynamik der Dividenden im Kontext der Gesamtrendite zu betrachten. Während Dividenden einen stabilen Cashflow bieten, dürfen sie nicht isoliert betrachtet werden. Anleger sollten auch die potenziellen Kursgewinne, die Dividendenwachstumsraten und andere Kennzahlen in ihre Analyse einbeziehen, um eine umfassende Einschätzung der Anlagemöglichkeit zu erhalten.
Insgesamt sind Dividenden eine wichtige Komponente für Anleger, die nach einer langfristigen Wertentwicklung und stabilen Erträgen streben. Ihr Wert geht über die reine finanzielle Rendite hinaus und spiegelt die Fundamentaldaten und die Verlässlichkeit von Unternehmen wider, was sie zu einem essenziellen Element jeder ausgewogenen Anlagestrategie macht.
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