Börsenbegriffe: Diese Begriffe sollten Aktieneinsteiger kennen
Du möchtest dein Geld an der Börse investieren? Das geht heute so einfach wie nie und du musst kein Finanzprofi sein. Aber es lohnt sich, einige wichtige Begriffe aus unserem Börsen-ABC zu kennen.
Du willst dein Geld in Wertpapiere investieren oder hast bereits erste Schritte in die Börsenwelt gemacht? Dann hast du sicherlich bemerkt, dass Finanzprofis und Aktien-Fans eine ganz eigene Sprache sprechen. Um mitreden zu können oder zu verstehen, worum es überhaupt geht, solltest du dir als Aktieneinsteiger die gängigsten Börsenbegriffe aneignen. Welche Begriffe du als Anfänger kennen solltest und was sie bedeuten, zeigt dir unser kleines Börsenlexikon!
Börsenbegriffe – die Basics:
Anleihe:
Eine Anleihe ist eine Schuldverschreibung, die sich meist durch festgelegte Zinszahlungen auszeichnen. Durch sie wird dein Recht auf die Rückzahlung eines bestimmten Betrags zuzüglich Zinsen verbrieft. Anleihen werden von Banken, Länder oder Unternehmen ausgegeben. Wer eine Anleihe kauft, erwirbt eine Art Schuldschein und gibt dem Herausgeber einen Kredit.
Aktie:
Eine Aktie ist ein Wertpapier, mit dem du als Aktionär Anteile an einem an der Börse gehandelten Unternehmen erwirbst. Durch den Verkauf von Anteilen beschafft sich das Unternehmen mehr Eigenkapital.
Aktiengesellschaft (AG)
Eine Aktiengesellschaft ist ein Unternehmen, dessen Anteile du in Form von Aktien an der Börse kaufen kannst. Durch den Verkauf der Unternehmensanteile erhält das Unternehmen Eigenkapital.
Aktienindex:
Ein Aktienindex veranschaulicht die Entwicklung ausgewählter Aktienkurse mithilfe einer Kennzahl. Die wichtigsten und bekanntesten Indizes (ja, das ist hier wirklich die richtige Mehrzahl) sind der Dow Jones und der DAX. Aufgabe eines Aktienindex ist es, die Entwicklung auf bestimmten Märkten – beispielsweise „in Deutschland“ – ab einem bestimmten Zeitpunkt abzubilden.
Aktienkurs
Der Kurs einer Aktie ist der Preis des Wertpapiers. Er ist kein starrer Wert, sondern hängt von der Nachfrage nach der Aktie ab. Interessieren sich viele Menschen für die Aktie, steigt mit der Nachfrage auch ihr Preis.
Broker:
Ein Broker ist ein Wertpapierhändler, der in deinem Auftrag Geschäfte mit Wertpapieren ausführt. Das bedeutet: Einen Broker brauchst du, um Wertpapiere kaufen und verkaufen zu können. Als Privatanleger kannst du problemlos günstige Online-Broker oder den deiner Hausbank nutzen.
Börse:
Die Börse ist der Marktplatz, an dem unter anderem Wertpapiere wie Aktien gehandelt werden. Physisch sind die Wertpapiere dabei nicht vorhanden – du kannst sie also nicht anfassen. Der Handel findet rein digital statt.
Börsengang
Unter einem Börsengang oder auch Initial Public Offering (kurz: IPO) ist das erstmalige Anbieten von Unternehmensaktien am Kapitalmarkt zu verstehen.
Chart:
Ein Chart ist eine Darstellung, die den Kursverlauf einer Aktie oder eines Index grafisch veranschaulicht.
DAX oder Deutscher Aktienindex:
Der Dax ist der bekannteste und wichtigste deutsche Aktienindex. Er umfasst 40 der größten börsengehandelten Unternehmen der Bundesrepublik Deutschland. Der DAX zeigt an, wie sich der Wert der gelisteten Unternehmen entwickelt.
Depot:
Das Depot ist der Ort, an dem du – beziehungsweise deine Bank – Wertpapiere aufbewahrst und verwaltest. Es handelt sich sozusagen um ein Konto für Wertpapiere. Wie bei einem „normalen“ Konto können Gebühren anfallen.
Diversifikation:
Diversifikation bedeutet so viel wie „Aufteilung“ oder „Streuung“. Im Zusammenhang mit Aktien ist mit Diversifikation gemeint, dass du dein Vermögen auf verschiedene Aktien oder auch Anlageklassen (etwa Aktien, Immobilien und Edelmetall) aufteilst. So reduzierst du das Verlustrisiko deiner Geldanlage.
Dividende:
Einige Unternehmen zahlen Dividenden an ihre Aktionäre aus. Die Dividende ist dabei ein gewisser Anteil des Unternehmensgewinns, welche die Aktionäre erhalten.
Emittent
Ein Emittent ist ein Unternehmen, das Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen herausgibt. Der Ausgabevorgang selbst wird als Emission bezeichnet.
ETF (Exchange Traded Fund):
Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Fund – das bedeutet so viel wie börsengehandelter Indexfonds. Gemeint sind damit Fonds – also „Wertpapierbündel“ – die du an der Börse kaufen und dich so an ihnen beteiligen kannst. Das Besondere an ETFs ist dabei, dass sie einen Aktienindex wie etwa den DAX nachbildet. Das hat den Vorteil, dass sie nicht aktiv von einem Fondsmanager zusammengestellt werden müssen. ETFs sind darum günstiger als gemanagte Fonds.
Fonds:
Bei einem Fonds oder auch Investmentfonds handelt es sich um eine Kapitalanlagegesellschaft, die das Geld ihrer Kunden möglichst gewinnbringend investiert. Das bedeutet: Statt an der Börse selbst einzelne Aktien zu kaufen, legen viele Anleger ihr Geld in einem Investmentfonds zusammen. Mit dem Geld der Anleger kauft ein Experten – der Fondsmanagern – Aktien, Anleihen (also Schuldscheine), Immobilien oder Rohstoffe. Jeder einzelne Anleger wird Miteigentümer dieser Werte.
Insolvenz
Insolvenz meint die Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen oder Privatpersonen.
Portfolio:
Portfolio bedeutet so viel wie „Sammlung“. Im Börsenkontext ist damit deine Sammlung an Werten in deinem Wertpapierdepot gemeint.
Rendite:
Die Rendite ist eine prozentuale Kennzahl, die das Verhältnis zwischen deinem Gewinn und deinem Kapitaleinsatz als Zinssatz darstellt. An der Kennzahl kannst du ablesen, wie rentabel eine Investition innerhalb eines festgelegten Zeitraums war.
Sparplan:
Mit einem Sparplan legst du fest, regelmäßig und automatisch bestimmte Wertpapiere zu kaufen. Du kannst die Sparrate – also den Betrag, den du regelmäßig investierst – selbst festlegen und bei Bedarf anpassen.
Trading:
Unter Trading ist der kurzfristige Handel mit Wertpapieren zu verstehen. Ziel ist es, Kursschwankungen auszunutzen. Dazu kann es notwendig sein, Wertpapiere innerhalb eines Tages zu kaufen und wieder zu verkaufen.
Transaktionskosten:
Transaktionskosten sind Gebühren, die deine Bank oder dein Online-Broker für jeden Kauf oder Verkauf von Wertpapieren erhebt.
Verrechnungskonto
Gutschriften, die du aufgrund von Aktienverkäufen, Zinsen und Dividenden erhältst, landen nicht einfach auf deinem Girokonto. Sie werden auf deinem mit dem Depot verknüpften Verrechnungskonto gutgeschrieben. Beim Kauf von Wertpapieren wird das Verrechnungskonto mit dem Kaufpreis belastet.
Volatilität:
Die Volatilität ist eine Kennzahl, welche die Schwankungen eines Aktienkurses veranschaulicht. Je größer die Volatilität, umso größer ist auch dein Risiko, wenn du in die Aktie investierst.
Wertpapiere
Bei Wertpapieren handelt es sich um Urkunden, die ein Recht verbriefen. Die bekanntesten Wertpapiere sind Aktien.
Zins:
Zinsen kannst du zum einen für das Guthaben, etwa auf deinem Tagesgeldkonto, herhalten. In diesem Fall spricht man von einem Guthabenzins. Der Sollzins hingegen ist der Preis, den du als Schuldner an einen Gläubiger, von dem du dir Geld geliehen hast, zahlen musst.
Börsenbegriffe für Fortgeschrittene
Ausschüttende Fonds:
Bei dieser Art von Fonds werden Dividenden und andere Erträge direkt an die Personen ausgezahlt, die Anteile des Fonds besitzen. Die Erträge werden nicht automatisch reinvestiert.
Baisse oder Bärenmarkt:
Ein für längere Zeit anhaltender, negativer Börsentrend, der durch tendenziell fallende Kurse gekennzeichnet ist.
Fondsvolumen
Das Fondsvolumen gibt an, wie viel Geld insgesamt in einen Fonds beziehungsweise ETF investiert ist. Tipp: Bevorzuge Fonds mit großem Volumen. Bei ihnen besteht nicht die Gefahr, dass sie wegen geringer Nachfrage geschlossen werden.
Growth-Aktie:
Growth-Aktien werden auch Wachstumsaktien genannt. Bei ihnen handelt es sich meist um Anteile an hoch bewerteten Unternehmen mit großem Gewinn- beziehungsweise Umsatzwachstum.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung zählt neben dem Aufsichtsrat und dem Vorstand zu den „drei Organen“ einer Aktiengesellschaft. Sie findet einmal pro Jahr unter den Aktionären und Aktionärinnen statt. Während der Hauptversammlung können sie über die Unternehmenspolitik abstimmen, den Aufsichtsrat wählen und die Höhe der Dividende festlegen.
Hausse:
Der Begriff schreibt über einen längeren Zeitraum steigende Börsenkurse. Die Zeitspanne wird auch Bullenmarkt genannt. Das Gegenteil von Hausse ist Baisse – der Bärenmarkt.
IPO
Die Abkürzung steht für „Initial Public Offering“ und meint den Börsengang eines Unternehmens.
Junk Bonds
Bei Junk Bonds handelt es sich um hoch verzinste, dafür aber als riskant eingestufte Anleihen – also Schuldscheine. Junk Bonds werden von Unternehmen ausgegeben, die wegen ihrer schlechten Bonität von Banken keine weiteren Darlehen erhalten.
Kapitalerhöhung
Mit dem Begriff Kapitalerhöhung sind alle Maßnahmen von Unternehmen gemeint, die darauf abzielen, zusätzliches Geld zu beschaffen. Die zusätzlichen Finanzmittel können zur Expansion, dem Schuldenabbau oder etwa zur Forschung nötig sein. Beschließen Aktiengesellschaften eine Kapitalerhöhung, können sie diese durch die Ausgabe zusätzlicher Aktien umsetzen. Der Erhöhung des Eigenkapitals durch Aktienausgabe muss allerdings ein Großteil der Aktionäre auf der Hauptversammlung zustimmen.
Kapitalertragsteuer
Die Kapitalertragsteuer ist die Steuer, die du auf Gewinne aus deinen Anlagegeschäften zahlen musst. Sie wird direkt von deiner Depotbank eingezogen und ans Finanzamt weitergeleitet. Ihre Höhe beträgt regelmäßig pauschal 25 Prozent.
KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist eine Kennzahl, mit der Aktien bewertet werden. Zur Berechnung des KVG wird der aktuelle Aktienkurs durch den Jahresgewinn pro Aktie geteilt.
Marktkapitalisierung
Die Marktkapitalisierung meint den Börsenwert eines Unternehmens. Sie wird berechnet, indem die Anzahl der Aktien mit dem Aktienkurs multipliziert wird.
MSCI World
Der MSCI Wold ist ein Aktienindex, der knapp 1.600 Aktien aus 23 Ländern umfasst. ETFs auf den MSCI World sind bei Anleger besonders beliebt, da sie breit gestreute Investitionen in den weltweiten Aktienmarkt ermöglichen.
Order
Als Order – das bedeutet so viel wie „Bestellung“ – wird der Auftrag zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers bezeichnet.
Penny Stock
Penny Stocks sind Aktien mit einem sehr geringen Kurswert von meist unter einem Euro.
Performance
Als Performance bezeichnet man die Wertentwicklung einer Geldanlage.
Standardwerte oder „Blue Chips“
Aktien besonders großer und umsatzstarker Unternehmen werden Standardwerte oder oft auch Blue Chips genannt.
Thesaurierende Fonds
Thesaurierende Fonds sind solche, bei denen Erträge wie beispielsweise Dividenden nicht ausgezahlt, sondern direkt wieder investiert werden.
WKN (Wertpapierkennnummer):
Die WKN ist eine sechsstellige Ziffern- und Buchstabenkombination, die ein Wertpapier eindeutig identifizierbar macht.