Ausmisten und verkaufen: Geld sparen durch Minimalismus

Minimalismus und Geld sparen bzw. sogar Geld einnehmen, gehen Hand in Hand. Wir zeigen Dir, wie Du Dich von unnötigen Sachen trennen kannst und wie Du mit gelebten Minimalismus Geld sparen kannst.

Julia Ptock
Junger Mann in einem Haufen von Anziehsachen

Wenn das Konto am Ende des Monats droht, ins Minus zu rutschen, hat das ganz häufig etwas mit dem eigenen Konsum zu tun. Ob Deko-Artikel, Klamotten oder Elektronik – oft kaufen wir Dinge, die wir eigentlich gar nicht brauchen und am Ende nur das eigene Konto schröpfen. 

Bei dem immer beliebter werdenden Konzept des Minimalismus ist Geld sparen ein unbeabsichtigtes, aber durchaus erfreuliches Resultat. Beim Minimalismus geht es aber nicht darum, so wenig Dinge wie möglich zu besitzen. Vielmehr ist es das Ziel, sich von Dingen zu trennen, die man nicht braucht bzw. die einen nicht glücklich machen und bewusste Entscheidungen beim Konsum zu treffen. 

In diesem Sinne wollen wir nachfolgend einige Tipps geben, wie Du Dich von unnötigen Dingen in Deiner Wohnung trennen und gleichzeitig Geld verdienen und sparen kannst. 

 Überflüssige Dinge erkennen... 

Sehr oft behalten wir Dinge, die wir nicht brauchen, weil wir denken, dass sie irgendwann noch einmal nützlich sein könnten. Hand aufs Herz: Wie oft ist dieser Fall schon eingetroffen? Anstatt zu helfen oder uns glücklich zu machen, liegen viele Sachen einfach in der Wohnung rum, verstopfen den Kleiderschrank und sorgen unterschwellig für Frust. Solch überflüssige Dinge zu erkennen und sich von ihnen zu trennen, kann ziemlich schwer sein. Es gibt aber Methoden, die Dir beim Ausmisten helfen. 

 Behalte nur, was Dich glücklich macht

Dir kommt der Slogan bekannt vor? Kein Wunder, er stammt von der Lifestyle-Expertin und dem Ordnungs-Wunder Marie Kondo (Netflix, Aufräumen mit Marie Kondo). Im Prinzip geht es darum, nur die Dinge zu behalten, die Dir Freude bereiten. 

Bei der Methode gehst Du wie folgt vor: Zuerst sammelst und sortierst Du alles, was Du besitzt – also Klamotten zu Klamotten, Bücher zu Bücher, etc. Danach nimmst Du jeden Gegenstand einzeln in die Hand und fragst Dich, ob er positive Gefühle in Dir weckt. Wenn Du bei dem Gegenstand Freude empfindest, behältst Du ihn. Wenn nicht, dann kommt er weg. Bei dieser Methode beginnst Du mit den eher unpersönlichen und unwichtigen Sachen wie Küchenzubehör. Nach und nach arbeitest Du Dich dann durch die anderen Kategorien. 

Erinnerungsstücke kommen zum Schluss. Ganz wichtig: Eine Kategorie abschließen, bevor Du mit der nächsten beginnst.

 Die Korbmethode

Bei der Korbmethode geht es darum, Sachen, die Dir nicht wirklich gefallen, die eigentlich unnötig sind und Platz in Deiner Wohnung wegnehmen, auszusortieren. 

Dafür nimmst Du Dir einen großen Korb oder einen vergleichbaren Behälter, mit dem Du durch Deine Wohnung gehst und die Gegenstände in den Korb legst, die sinnlos herumstehen und Dir eigentlich nicht gefallen. Wenn der Korb voll ist, hast Du Dein Tagespensum erreicht. Wenn Du diese Methode regelmäßig anwendest, bist Du zeitnah all das los, was Dir nicht gefällt und was Du nicht benötigst. Am einfachsten ist es übrigens, wenn Du in einem Raum beginnst und Dich nach und nach durch alle Räume arbeitest.

 Die Umzugskarton-Methode

Kennst Du das? Du bist umgezogen und nach Monaten stehen noch ein bis zwei volle Umzugskartons rum, gefüllt mit Sachen, die Du offensichtlich gar nicht benötigst? Auf diese Situation setzt die Umzugskarton-Methode auf, die sogar Studenten beim Sparen helfen kann

Das funktioniert dann so: Du räumst alles, was Du besitzt, in Umzugskartons. Am besten sortiert, sodass Du die Sachen schnell wiederfindest. Die Kartons bleiben dann in der Wohnung stehen und in den nächsten Tagen lebst Du nur aus den Kartons. Alles, was Du in der Zeit benötigst, kommt wieder an seinen ursprünglichen Platz. Alles andere wird aussortiert. Durch diese Methode merkst Du schnell, welche Dinge Du überhaupt brauchst, willst und welche überflüssig sind. Die meisten Gegenstände vergisst man nämlich, sobald sie weggepackt sind. Ein gutes Zeichen um zu merken: Das kann weg.

 … und loswerden

So, nachdem Du die fertig ausgemistet hast, geht es darum, die Sachen loszuwerden. Und das natürlich möglichst gewinnbringend. 

Um nicht mehr gebrauchte Sachen zu verkaufen, bietet sich natürlich das Internet an. Es gibt eigentlich für alles einen spezialisierten Online-Marktplatz. Und wenn es das nicht gibt, gibt es immer noch Ebay und Ebay Kleinanzeigen oder andere Flohmarkt-Apps. 

 Klamotten

Wenn Du gebrauchte, aber noch gut erhaltene Anziehsachen verkaufen möchtest, kannst Du das beispielsweise auf Kleiderkreisel. Den Marktplatz gibt es schon seit einigen Jahren und ist entsprechend bekannt. Die Bekanntheit eines solchen Marktplatzes ist insofern wichtig, weil der Nutzen für die User abhängig von der gesamten Nutzerzahl ist. Mit der Bekanntheit stiegen allerdings auch die Anforderungen an die Verkäufer, da Kleiderkreisel möglichst professionell auftreten will. Entsprechend ist das Verkaufen durchaus auch mit Aufwand verbunden. 

Weitere Portale, auf denen Du Deine alten Anziehsachen online verkaufen kannst, sind: 

Kleiderkorb.de (Du verkaufst direkt an andere Leute)

klamottenbox.de (Du verkaufst direkt an andere Leute)

maedchenflohmarkt.de (für Designermode, Du verkaufst selbst an andere Leute)

ubup.de (Du verkaufst an das Unternehmen, die verkaufen die Sachen weiter)

 Bücher, CDs und DVDs

Für alte Bücher, CDs, DVDs oder Spiele bieten sich Momox oder vergleichbare Second-Hand-Onlinehändler an. Dabei verkaufst Du Deine alten Sachen nicht an Privatpersonen, sondern an das Unternehmen. Der Vorteil ist, dass Du recht schnell sehr viel verkaufen kannst, allerdings sind die gebotenen Preise oft recht niedrig – außer Du hast einige Raritäten, die Du verkaufen möchtest. 

 Flohmärkte 

Wenn Dir der Aufwand, die Sachen online zu verkaufen, zu groß ist, kannst Du auch einen Privatflohmarkt veranstalten. Es lohnt sich, sich hier mit den restlichen Hausbewohnern abzusprechen, um gemeinsam einen Flohmarkt im Hinterhof zu veranstalten. Du kannst Dich über das Internet aber auch informieren, wo der nächste Flohmarkt in Deiner Nähe stattfindet und Deine alten Sachen dort verkaufen. 

 Leihen statt kaufen

Nachdem Du Deine alten Sachen verkauft hast und nur noch die Dinge in Deiner Wohnung stehen, die Du wirklich benötigst bzw. Dir wirklich Freude machen, geht es darum, dass es auch so bleibt. 

Der wichtigste Tipp, der Dir auch noch eine ganze Menge Geld spart, lautet: leihen statt kaufen. Das lohnt sich vor allem bei Büchern. Anstatt ein Buch zu kaufen, kannst Du auch in eine Bibliothek gehen und dort in den Büchern stöbern. 

Mittlerweile kann man sich eigentlich fast alles leihen. Arbeitsgeräte für Garten- und Holzarbeiten kannst Du Dir zum Beispiel im Baumarkt ausborgen. Car- und Bikesharing-Anbieter gibt es ebenfalls mittlerweile in jeder größeren Stadt, sodass Du für wenig Geld ein Auto oder Fahrrad mieten kannst. 

Das Mietkonzept bietet sich vor allem dann an, wenn Du diese Dinge nur in Ausnahmefällen brauchst. 

 B-Ware und Ausstellungsstücke kaufen

Wenn Du doch neue Sachen benötigst, hast Du natürlich immer die Möglichkeit, gebrauchte Sachen zu kaufen. Das spart Dir einiges an Geld.  Wenn es allerdings um technische Geräte geht, bei denen man nicht auf den ersten Blick sieht, ob sie wirklich noch einwandfrei funktionieren, bietet es sich an, sogenannte B-Ware bzw. Ausstellungsstücke zu kaufen. 

B-Ware ist quasi Neuware, die aus dem normalen Vertrieb eines Händlers herausfällt und zum Sonderpreis angeboten wird. Das heißt also nichts anderes, als dass neu beziehungsweise neuwertig und voll funktionsfähig ist. 

Bei Produkten zweiter Wahl kann es sich um folgende Artikel handeln: 

nicht mehr originalverpackte, aber als neu geltende Artikel

Artikel, die kleine Fehler aufweisen

sogenannte Serviceware, also Artikel, die bereits einmal repariert und so in einen neuwertigen Stand zurückversetzt wurden

Rest- und Sonderposten

Swap Stock Ware, also Artikel, die zum Zweck des Garantieumtausches im Herstellerlager gelagert wurden. Wenn die Geräte auslaufen, gelangen diese Artikel ebenfalls in den Verkauf. 

Du willst noch mehr Geld sparen? Vielleicht gehst du Blutspenden oder du versuchst diese Money-Challenges.

Julia Ptock