Blut spenden als Nebenjob?

Am 14. Juni wird der Weltblutspendertag begangen. Warum es sich gleich aus mehreren Gründen für Dich lohnen kann, Blut zu spenden, erklären wir Dir in diesem Artikel.

Julia Ptock
Blutspenden Nebenjob

Der Weltblutspendertag wird am 14. Juni begangen. Ins Leben gerufen wurde er im Jahr 2004 von vier internationalen Organisationen, die sich für sicheres Blut auf der Basis freiwilliger und unentgeltlicher Blutspenden einsetzen. In Deutschland regelt § 10 des Transfusionsgesetzes die Möglichkeit einer Aufwandsentschädigung für Spender.

 Warum Blut spenden wichtig ist

Blut kann nicht künstlich hergestellt werden, ist aber lebensnotwendig. Die wenigsten wissen, dass Blut aus vielen unterschiedlichen Teilchen und Zellen besteht, die allesamt notwendige Funktionen wie den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen, die Abwehr von Krankheitserregern, die Blutstillung und den Wärmetransport innerhalb des Körpers übernehmen. Die Wissenschaft und Medizin sind bisher nicht dazu in der Lage, Blut künstlich herzustellen, weswegen es enorm wichtig ist, dass Blut gespendet wird.

Laut Deutschem Roten Kreuz (DRK) werden in Deutschland pro Tag 15.000 Blutspenden zur Behandlung von Patienten und Patientinnen benötigt. Statistisch gesehen wird das meiste Blut zur Behandlung von Krebspatienten benötigt (36 Prozent). Es folgen Erkrankungen des Herzens (20 Prozent), Magen- und Darmkrankheiten (19 Prozent). Verletzungen aus Sport- und Verkehrsunfällen folgen erst an vierter Stelle mit 15 Prozent. Rund jeder Dritte ist einmal in seinem Leben auf ein Blutprodukt angewiesen.

Auch wenn es dank eingeplanter Sicherheitsreserven nur selten zu Engpässen in der Versorgung mit Blut kommt, kann es gerade in den Sommermonaten richtig eng werden.

 Warum Du Blut spenden solltest

Es gibt viele gute Gründe, Blut zu spenden. Der wohl wichtigste Grund: Du kannst mit Deinem Blut Leben retten. Für viele Erkrankungen sind aus menschlichem Blut gewonnene Präparate oft die einzige Behandlungs- oder Heilungsmöglichkeit. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Menschen geholfen werden, wieder gesund zu werden. Denn aus jeder Spende können bis zu drei lebensnotwendige Blutpräparate hergestellt werden. Dafür wird das Spenderblut mittels moderner Verfahren in seine Bestandteile aufgetrennt. So kann aus einem halben Liter Blut ein Erythrozytenkonzentrat, die klassische Blutkonserve, ein Plasmapräparat und ein Thrombozytenpräparat (Blutplättchen) gewonnen werden.

Blut zu spenden ist auch gut für einen selbst, wenn das regelmäßige Blut spenden ermöglicht auch immer die Kontrolle der eigenen Gesundheit. Vor der Spende prüft der Arzt Blutdruck sowie Temperatur und bestimmt den Hb-Wert des Blutes. Das gespendete Blut wird direkt nach der Spende auf Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C, Syphilis und HIV untersucht. Werden hier Indikatoren festgestellt, wird der Spender umgehend persönlich benachrichtigt.

 Wer darf Blut spenden?

In Deutschland darf jeder Mensch Blut spenden, der mindestens 18 Jahre alt ist, was durch einen Altersnachweis (Personalausweis) nachzuweisen ist. Das maximale Höchstalter für Erstblutspender liegt bei 64 Jahren. Nachdem 73. Geburtstag darf man nicht mehr spenden. Bei Mehrfachspendern über 68 Jahren und Erstspendern über 60 Jahren erfolgt die Zulassung nach individueller ärztlicher Beurteilung.

Generell kann jeder Blut spenden, der gesund ist und mindestens 50 Kilogramm wiegt. Zwischen zwei Blutspenden muss ein Mindestabstand von acht Wochen bei Männern und 12 Wochen bei Frauen liegen. Am Tag der Spende muss vor Ort ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt werden. Dieser Fragebogen sowie die Untersuchung des Arztes vor Ort entscheiden darüber, ob man an diesem Tag Blut spenden kann.

Die Spendefähigkeit wird zudem durch einige Vorgaben eingeschränkt.

Wenn Du Dich einer hautverletzenden Maßnahme (Tätowierung, Piercing, Ohrring, permanent Make-up) unterzogen hast, solltest Du vier Monate warten, bis Du spenden gehst.

Wenn Du krank bzw. arbeitsunfähig geschrieben bist, darfst Du ebenfalls kein Blut spenden. Das hat zum einen versicherungstechnische Gründe, da Du nicht versichert bist, wenn Dir beispielsweise auf dem Weg zum Termin etwas passiert. Zum anderen könntest Du einen Infekt haben, der durch die Blutspende an die Transfusionsempfänger weiter gegeben werden könnte.

Während der Schwangerschaft und sechs Monate nach der Geburt des Kindes darf ebenfalls nicht gespendet werden. Blut während der Stillzeit zu spenden, ist ebenfalls untersagt.

Nach einer Operation muss ebenfalls eine Wartezeit eingehalten werden. Diese variiert zwischen einer Woche und bis zu vier Monaten und hängt von der Größe des Eingriffs und Komplikationen ab.

Weitere Informationen zur Spendefähigkeit und Gesundheit findest Du auf der Seite des Bayerischen Roten Kreuzes.

 Was für Blutspendearten gibt es?

Während es früher nur die Blutspende an sich gab, gibt es mittlerweile unterschiedliche Spendearten.

Wenn wir von der “Blutspende” sprechen, meinen wir so gut wie immer die sogenannte Vollblutspende. Bei dieser wird rund 500 ml Blut abgenommen. Die Spende dauert rund 10 Minuten. Das entnommene Blut wird nach der Spende in die unterschiedlichen Komponenten aufgeteilt.

Der Abstand zwischen zwei Spenden beträgt bei Männern mindestens 8 Wochen, bei Frauen sind es 12 Wochen. Frauen dürfen innerhalb der zwölf Monaten entsprechend viermal, Männer sechsmal Blut spenden.

Bei der Thrombozytenspende wird den Spendern Blut entnommen, aus dem ein Teil der Blutplättchen (Thrombozyten) separiert wird. Alle anderen Blutbestandteile werden dann in den Blutkreislauf des Spenders zurückgeführt. Die Thrombozytenspende dauert rund 60 Minuten.

Thrombozyten sind wichtig für die Blutgerinnung und bilden damit die Grundlage für die Wundheilung. Thrombozytenpräparate werden häufig während einer Chemotherapie bei Krebs­erkrankungen eingesetzt.

Die Anforderung an die Spender sind bei der Thrombozytenspende höher als bei der Vollblutspende. So dürfen Spender keine gerinnungshemmenden Mittel einnehmen. Zudem müssen mindestens 14 spendefreie Tage zwischen einer Vollblutspende und einer Thrombozytenspende liegen. Frauen und Männer dürfen übrigens in 12 Monaten 26-mal Thrombozyten spenden. Frauen wird aber davon abgeraten, parallel Vollblutspenden zu leisten. Bei Männern sind es maximal zwei.

Bei der Plasmaspende wird dem Spender nur Blutplasma entnommen. Die Trennung in Plasma und alle anderen Blutbestandteile, die zurück in den Kreislauf des Spenders geführt werden, geschieht durch das Plasmapheresegerät. Bei der Plasmaspende werden 600 bis 750 ml Plasma entnommen. Der Abstand zwischen zwei Spenden beträgt nur mindestens zwei Tage, die maximale Spendenzahl beträgt 60 Spenden.

Blutplasma macht rund 55 Prozent des Blutes aus und besteht zu 90 Prozent aus Wasser und zu 10 Prozent aus Nährstoffen sowie Faktoren für die Blutgerinnung und die Infektionsabwehr. Blutplasma kommt immer dann zum Einsatz, wenn jemand plötzlich viel Blut verloren hat, an starken Verbrennungen oder einer Vergiftung leidet. Ein weiteres Einsatzgebiet liegt bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr. Aber auch Menschen mit der Bluterkrankheit (eine Blutgerinnungsstörung) benötigen Präparate auf Basis von Blutplasma.

 Nebenjob Blutspender?

Blut zu spenden ist eine gute Sache. Leider spenden aktuell nur rund drei Prozent der Bevölkerung Blut. In Deutschland gibt es keine Bezahlung für Blutspenden, sondern eine Aufwandsentschädigung. Geregelt wird das durch § 10 des Transfusionsgesetzes (TFG). Dort heißt es: “Die Spendeentnahme soll unentgeltlich erfolgen. Der spendenden Person kann eine Aufwandsentschädigung gewährt werden, die sich an dem unmittelbaren Aufwand je nach Spendeart orientieren soll.“

Wer also eine finanzielle Aufwandsentschädigung für seine Blutspende haben will, sollte sich vorher darüber informieren. Das Deutsche Rote Kreuz entlohnt die Spender vor Ort mit Essen und Getränken. Bei Sonderaktionen gibt es auch durchaus mal kleine Geschenke oder Gutscheine.

Viele Anbieter, insbesondere die staatlich-kommunalen sowie die privatwirtschaftlichen Blutspendedienste oder Uni-Kliniken, zahlen allerdings eine Aufwandsentschädigung. Um zu vermeiden, dass die Blutspenden nur und ausschließlich wegen der Bezahlung durchgeführt werden – schließlich sollte an oberster Stelle die Motivation stehen, anderen Menschen helfen zu wollen –, zahlen die meisten Blutspendedienste erst ab der zweiten Blutspende von derselben Person einen gewissen Betrag.

Für Vollblutspenden wird in der Regel ein Betrag zwischen 15 und 25 Euro bezahlt. Da man als Frau in 12 Monaten nur viermal spenden darf, kommt auf einen Betrag zwischen 60 und 100 Euro. Bei Männern, die maximal sechsmal spenden dürfen, entsprechend bei 90 bis 150 Euro.

Da Plasmaspenden gut eine Stunde dauern, fällt die Aufwandsentschädigung auch höher aus und liegt häufig zwischen 25 und 40 Euro. Gespendet werden darf maximal 60-mal in 12 Monate. Zwischen den Spenden müssen mindestens zwei spendefreie Tage liegen. Wer also regelmäßig Plasma spenden geht, kannt zwischen 1.500 und 2.400 Euro in Jahr erhalten.

Bei der Thrombozytenspende kann die Aufwandsentschädigung ähnlich hoch sein wie bei der Plasmaspende. Allerdings darf nur 26-mal in Jahr gespendet werden, wodurch man am Ende aber auch zwischen 650 Euro und 1.040 Euro liegen kann.

Auch wenn sich mit dem Spenden von Vollblut, Blutplasma oder Thrombozyten durchaus Geld verdienen lässt, sollte Blut spenden kein Nebenjob sein. Natürlich musst Du Dich aber auch nicht schlecht fühlen, wenn Du die Aufwandsentschädigung in Anspruch nimmst. Achte aber immer auch auf Deinen Körper und sei ehrlich zu Dir selbst: Wenn Du Dich nicht gut fühlst, solltest Du nicht spenden gehen.

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Julia Ptock