4 Spartipps: Haushaltsbuch, Tagesbudget, Bons und Bargeld

Einfach mal drauf los zu sparen, funktioniert meist nicht. Mit unseren Tipps zeigen wir dir, wie du mit Plan und System an die Sache rangehst. Dabei ist es unser Ziel, dir dabei zu helfen, deine eigenen Sparziele zu erreichen.

Julia Ptock
Drei Gläser mit Münzen und Sparzielen

Nachdem wir in unserem ersten Artikel zu allgemeinen Spartipps über die Grundlagen des Sparens und das richtige Mindset gesprochen haben, wollen wir in unserem zweiten Teil etwas mehr in die Tiefe gehen. 

Dabei ist es unser Ziel, dir dabei zu helfen, deine eigenen Sparziele zu erreichen. Dafür gehen wir in diesem Artikel mehr in die Tiefe. Wir wollen dir Tools an die Hand geben, die dich dabei unterstützen, deine eigenen Finanzen im Auge zu behalten. Denn erst wenn du weißt, wie viel Geld du im Monat für was ausgibt, kannst du überlegen, an welcher Stelle du sparen könntest. 

 #1 – Das Haushaltsbuch

Gern glauben wir, dass wir wissen, wofür wir wie viel Geld im Monat ausgeben. Aber wenn du ganz ehrlich zu dir bist, musst du dir eingestehen, dass du gar nicht mehr weißt, wofür du am Anfang der Woche Geld ausgegeben hast. Ein Kaffee to go, ein Besuch beim Bäcker, Lunch… Die Ausgaben summieren sich und am Ende ist das Geld weg und du weißt nicht warum. 

Die wohl beste Methode, die eigenen Finanzen ganz genau zu beobachten, ist, ein Haushaltsbuch zu führen. Was ziemlich langweilig und oldschool klingt, ist aber tatsächlich ziemlich aufregend. Wenn du das Führen eines Haushaltsbuches durchhältst und alle unregelmäßigen Ausgaben aufschreibst, wirst du ein echtes Aha-Erlebnis haben. Und nach dem Aha-Erlebnis kommt die Ungläubigkeit – ganz nach dem Motto “Was? Dafür gebe ich so viel Geld aus?!“ Das Beste am Haushaltsbuch ist, dass du deine Konsumgewohnheiten erkennst. 

Nur wer seine Einnahmen und Ausgaben wirklich gut kennt, weiß auch, wie viel er sparen kann. Deshalb werden in einem klassischen Haushaltsbuch alle (!) Einnahmen und Ausgaben festgehalten. Was im ersten Moment einfach klingt, benötigt aber vor allem Durchhaltevermögen und Genauigkeit. Warum? 

Durchhaltevermögen: Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, solltest du das Haushaltsbuch mindestens drei Monate am Stück führen. Das hat gleich zwei Gründe: Wenn du das Haushaltsbuch nur einen Monat lang führst, erhältst du keinen wirklichen Einblick in deine Ausgaben und dein Sparpotenzial. Der zweite Grund: Kein Monat ist gleich. Es wird immer Monate geben, in denen du mal mehr oder mal weniger Geld ausgibst. Nur wenn du deine Ausgaben und Einnahmen über einen längeren Zeitraum beobachtest, kannst du einen Durchschnitt bilden und Tendenzen erkennen. 

Genauigkeit: Es ist wichtig, dass du wirklich jede Ausgabe in das Haushaltsbuch einträgst, da es sonst nicht aussagekräftig ist. Wenn du dir beispielsweise dreimal in der Woche beim Bäcker Brötchen für 2,5 Euro kaufst und das nicht einträgst, fehlen in deiner Aufstellung am Ende des Monats 30 Euro. Außerdem solltest du deine Ausgaben kategorisieren, da dir sonst ein großer Mehrwert vom Haushaltsbuch entgeht. Denn nur durch Kategorien kannst du deine Konsumgewohnheiten erkennen und feststellen, wo du eventuell Geld einsparen kannst. Mögliche Kategorien könnten beispielsweise Lebensmittel, soziale Events (Restaurants, Kaffee mit Freunden, etc.), Kleidung, Ausgaben für Hobbys, Ausgaben für Haustiere, einmalige Ausgaben über einen bestimmten Betrag (neue Möbel, teure Elektronikartikel, etc.) und sonstiges. Die Kategorien sind natürlich ganz individuell festzulegen. 

Wie du dein Haushaltsbuch führst, ist natürlich auch ganz deinen persönlichen Vorlieben überlassen. Ob in Papierform, als Excel-Tabelle, mit einem Programm auf dem Rechner oder mit einer App … Das Wichtige ist, dass du das Format findest, das für dich am besten funktioniert. 

Wenn du dein Haushaltsbuch lang genug geführt hast (also mindestens drei Monate), kannst du es auswerten. Du siehst zum Beispiel, ob deine Ausgaben höher oder niedriger sind als deine Einnahmen. du kannst auch nachvollziehen, wie viel Geld du für was ausgibst und dich fragen, ob das wirklich notwendig ist. 

Übrigens: Da du deine gesamten Einnahmen in das Haushaltsbuch einträgst, solltest du auch wiederkehrende Kosten für Miete, Strom, Abos, etc. in dein Haushaltsbuch eintragen. Nur so kommst du zu einem unverfälschten Ergebnis. 

 #2 – Tagesbudget festlegen 

Um die Finanzen im Blick zu behalten, lohnt es sich, ein Tagesbudget festzulegen. Dafür ziehst du einfach deine Fixkosten, also Miete, Abos, Strom und so weiter, von deinem Einkommen ab. Wenn Du einen monatlichen Sparbetrag hast, wird der auch abgezogen. 

Im Netz stößt man übrigens immer wieder auf die Faustregel 50-30-20. 50 Prozent der Einnahmen werden für Fixkosten veranschlagt, 30 Prozent für Lebensmittel, Kino, Restaurantbesuche und Ähnliche. Die letzten 20 Prozent sollen gespart werden. 

Ein Beispiel: 

Du hast monatliche Einnahmen von 2.150 Euro. Wenn deine Fixkosten sich auf 900 Euro (rund 42 Prozent) belaufen und du monatlich noch 400 Euro bei Seite (rund 19 Prozent) legst, bleiben dir zur freien Verfügung noch 850 Euro (rund 40 Prozent). 

Diese 850 Euro teilst du nun einfach durch die Anzahl der Tage im Monat. Je nach Monat hast du täglich 28 bzw. 27 Euro zur freien Verfügung. Das ist dein Tagesbudget, das du im besten Fall nicht überschreitest. Der Vorteil bei einer solchen Budgetierung besteht darin, dass wenn du an einem Tag zum Beispiel nur zehn Euro ausgibst, du am nächsten halt auch mal etwas mehr ausgeben kannst. Mit diesem Tagesbudget bist du noch weit entfernt vom Minimalismus, mit dem man auch Geld sparen kann.

Das Tagesbudget lässt sich übrigens auch super mit dem Haushaltsbuch kombinieren. Rechne am Abend einfach alle Ausgaben zusammen und trag sie in eine Liste ein. Am Ende des Monats kannst du die Beträge zusammenrechnen und siehst, ob du mit deinem Budget hingekommen bist. Wenn alles gut läuft, hast du sogar noch etwas gespart. 

 #3 – Bons sammeln

Die wichtigsten Helfer, um den Überblick über die Ausgaben zu behalten, sind Kassenzettel bzw. Bons. Lass dir am besten bei jedem Einkauf den Bon geben. So bist du am Ende des Tages oder am Ende der Woche dazu in der Lage, deine Ausgaben schnell und einfach nachzuvollziehen. Wichtig ist, dass du die Ausgaben in dein Haushaltsbuch einträgst und nicht vergisst. Deshalb empfehlen wir dir auch, die Ausgaben täglich einzutragen.

Je nachdem, wie genau du dein Haushaltsbuch kategorisiert hast, lässt sich sicherlich das ein oder andere Laster in puncto Lebensmittel erkennen. Wenn du von dir selbst weißt, dass du zum Beispiel gern Süßigkeiten kaufst und isst, dann legen eine Extra-Kategorie an und trage die Werte ein. Der Kassenzettel gibt dir ja die Möglichkeit zur absoluten Nachvollziehbarkeit. Über die Zeit siehst du dann, wie hoch deine Ausgaben in diesem Bereich sind. So kannst du dich bewusst entscheiden, ob du die Ausgaben minimieren willst. 

Übrigens: Über den Daumen gepeilt, rechnet man im Schnitt mit fünf bis sieben Euro pro Person für Lebensmittel pro Tag.

 #4 – Bargeld statt EC-Karte 

Wenn es ums Sparen geht, kommt um eines nicht herum: Bargeld! 

Wer seine Einkäufe mit Bargeld bezahlt, behält eher den Überblick, als jemanden, der bei jeder Gelegenheit die Giro- bzw. Kreditkarte zückt. Natürlich hat die Kartenzahlung auch Vorteile. Zum Beispiel kann man dank der Kontoauszüge sehr genau nachvollziehen, wann man wie viel Geld ausgegeben hat. Dennoch hat man so weniger Bezug zu seinen Ausgaben, da man das Geld nicht in der Hand hatte. Das Konto kann man nicht anfassen und die Karte sagt einem nicht, wie viel noch auf dem Konto ist. Der Blick in den Geldbeutel und auf den schrumpfenden Bargeldbestand lässt dich hingegen mit einem Blick sehen, wie viel du noch hast. 

Wenn du also monatlich oder wöchentlich einen festen Betrag von deinem Konto abbucht und im Portemonnaie hast, überlegst du vermutlich zweimal, ob das ein oder andere wirklich gekauft werden muss. 

Julia Ptock