Sparen beim Tanken

Nicht alle von uns wohnen in einer großen Stadt und daher sind viele Leute auf ein Auto angewiesen, um von A nach B zu kommen. Für diese Menschen ist der Besuch an der Tankstelle unumgänglich. Damit eröffnet sich allerdings auch ein Sparpotenzial!

Luba Mlangeni
Geld sparen beim Tanken

Oder vielleicht magst du einfach keine Öffis oder hast junge Kinder, die herumkutschiert werden müssen? Leute haben aus unterschiedlichsten Gründen Bedarf an einem Auto. Aber Autos bringen eben Kosten mit sich, nicht zuletzt wegen des Tankens. Wenn du dabei etwas Geld sparen willst, dann helfen dir vielleicht diese kleinen Tipps und Tricks.

 Die beste Uhrzeit finden

Eine Studie des ADAC fand heraus, dass Sprit am frühen Morgen am meisten kostet. Also vermeide es nach Möglichkeit, zwischen 5 und 7 zu tanken.

Wenn du also schon abends merkst, dass Tanken mal wieder angesagt wäre, dann solltest du dich gleich deinem Tank annehmen.

Am aller günstigsten sind die Preise laut der Studie zwischen 20 und 22 Uhr.

Aber wie viel spare ich denn dann genau? Der Preisunterschied kann zwischen teuer (morgens) und günstig (abends) mitunter bei stolzen 12 Cent pro Liter liegen. Wenn du also 50 Liter Sprit kaufst, dann kannst du durch das richtige Timing circa 6 Euro einsparen.

Auch zwischen 18 und 19 Uhr kann man gute Preise erwischen. Ansonsten sind höhere Preise auch rund um die Uhrzeiten 9 Uhr, 10 Uhr, 13 Uhr, 16 Uhr, 18 Uhr und 23 Uhr wie auch in den ganzen Nachtstunden zu beobachten.

 Von Bonus- oder Punktesystemen profitieren

Treue zahlt sich im Regelfall aus. Wenn du also kannst, dann nutze doch eins der beliebten Treuesysteme. Zu diesen Programmen gehören zum Beispiel Shell ClubSmart, Payback oder die DeutschlandCard.

Voraussetzung ist natürlich, dass du Bonuskartenbetreibern und deren Partnern deine personenbezogenen Daten gibst. Wenn das für dich ok ist, dann kannst du echt viele Vorteile genießen. Du kannst deine angesammelten Punkte entweder an der Kasse der Partner verrechnen lassen oder gegen Produktprämien einlösen.

Natürlich schließt das auch einige andere Tipps aus (wie No-Name oder Supermarkttankstellen). Kann aber mit "ausländischen Tankstellen" i. d. R. kombiniert werden.

Welche Tanke?

Wie Punkten?

Welche Tanke?

Payback-Punkte sammeln bei Aral Tankstellen

Wie Punkten?

Du kannst Payback-Punkte nicht nur bei Online-Shops, sondern auch bei Partner, wie unter anderem Aral sammeln. Mit Coupons kannst du sogar Extrapunkte bekommen. Wenn du 200 Punkte zusammen hast, dann kannst du sie an der Kasse einlösen oder gegen Produktprämien. Bei Aral erhältst du zum Beispiel 1 Punkt für je 2 Liter Kraftstoff, 2 kWh Strom oder 1 Euro Umsatz im Shop oder bei Autowäschen.

Welche Tanke?

Mit der DeutschlandCard bei Esso-Tankstellen punkten

Wie Punkten?

Mit der DeutschlandCard können Nutzer bei über 470 Partnern vor Ort und online Punkte sammeln. Dazu gehört auch Esso mit rund 1000 Tankstellen in ganz Deutschland. Bei Esso gibt es einen Punkt für je zwei Liter Kraftstoff, wobei ein Punkt einem Cent entspricht. Wer regelmäßig bei Esso tankt, kann die gesammelten Punkte für Getränke und Snacks einlösen oder mit der Tankrechnung verrechnen lassen.

Welche Tanke?

Von der Priesgarantie mit der Shell ClubSmart-Karte profitieren, um günstig zu tanken

Wie Punkten?

Wenn du am liebsten zu Shell gehst zum Tanken, dann kannst du auch dort Punkte sammeln. Die kannst du dann später gegen Produkte aus dem Shell Prämienkatalog, Gutscheine oder Prepaidkarten einlösen. Gut ist auch die Preisgarantie. Die sichert Mitgliedern zu, dass sie maximal zwei Cent pro Liter mehr als bei der günstigsten Markentankstelle im Umkreis von 10 Kilometern Luftlinie zahlen.

Punkten beim Tanken

 Nutze Tank-Apps

Das Smartphone immer in der Hand? Nachrichten, Zocken, Whatapp, Insta - dann guck doch mal in den App-Store! Da gibt es eine App für!

Tank-Apps können dir extrem dabei helfen, die Spritpreise über den Tagesverlauf im Auge zu behalten. So kannst du schnell die günstigste Tankstelle in der Nähe finden. Ansonsten haben die Apps auch andere praktische Features.

Die Apps sind von der Handhabe her alle relativ ähnlich. Du wählst eine Spritsorte aus, gibst die Postleitzahl ein und suchst den maximalen Umkreis aus. Dann erhältst du alle Tankstellen in der Nähe und die dazugehörigen Spritpreise.

 Hier ein paar Favoriten:

ADAC-Spritpreise-App

Intuitive Benutzeroberfläche

Wahl zwischen Listen- und Kartenansicht der nächsten Tankstellen

Übersichtliches Design

Völlig werbefrei

Integrierter weltweiter Routenplaner mit aktuellen Verkehrsinfos

Europaweite Suche von Ladestationen für E-Autofahrer

Clever-Tanken-App

Übersichtlicher Aufbau

Sortierbare Tankstellenliste (alphabetisch, nach Preis, nach Entfernung)

Kartenansicht durch Touch auf die Kompassnadel

Suche nach Ladesäulen für E-Autofahrer

Mehr-Tanken-App

Preisalarmfunktion

Verbrauchsrechner für Spritverbrauch und Kostenkontrolle

Beliebt bei Nutzern

Kostenlos erhältlich

Enthält viel Werbung

Werbefreie Version gegen Aufpreis verfügbar

PACE-Drive

Spritpreisvergleich

Werbefrei

Mobile Bezahlfunktion direkt an der Zapfsäule

Zahlungsmöglichkeiten: Kreditkarte, PayPal, Google Pay, Apple Pay

Digitaler Beleg aufs Handy und per E-Mail

Nutzbar in Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal

Interessant für Fahrten ins europäische Ausland, da man sie dort auch benutzen kann.

Selbst Google-Maps zeigt dir bei der Routenplanung den Benzinpreis der Tankstellen. Wenn du wärend der Fahrt eine Tankestelle bei Google suchen lässt, dann zeigt er dir "Umweg" und "Benzinpreis". Jetzt kannst du entscheiden.

 

 Preisvergleich-Webseite nutzen

Wenn du tatsächlich kein Smartphone hast, dann kannst du natürlich auch einfach im Internet schauen, wo du gerade für besonders wenig Geld Sprit bekommst - so kannst du bei den oben genannten Anbietern auch den Preisvergleichsservice auf ihren Webseiten nutzen.

Zum Beispiel kann man auf clever-tanken.de, mehr-tanken.de oder über die Spritpreise-Suche des ADAC die günstigsten Tankstellen in der Nähe finden, indem man die erforderlichen Parameter wie Kraftstoffsorte, Postleitzahl und maximalen Umkreis eingibt.

 Kreditkarte mit Tankrabatt

Es gibt verschiedene Unternehmen und Banken, die dir Kreditkarten mit Tankrabatt anbieten. Dazu gehören beispielsweise die „LBB-Goldkarte-Doppel“ und die „Santander BestCard Basic“. Mit diesen Karten lassen sich in der Regel zwischen ein und drei Prozent sparen.

Allerdings kosten die Kreditkarten auch 25 bis 100 € jährlich, daher sind sie nicht für jeden Autofahrer etwas. Zudem ist die Tankrechnung in der Regel gedeckelt. Das bedeutet, dass du den Rabatt auf maximal 100 bis 200 Euro im Monat erhältst. Du solltest dir also vorher ausrechnen, ob sich das auch wirklich für dich lohnt. Meistens profitieren hiervon Vielfahrer, wie etwa Mitarbeiter im Außendienst.

 Tanke da, wo es am günstigsten ist

Schon klar, werden sich jetzt die meisten denken, aber ich meine es anders. Tankstellen stehen immer in Konkurrenz miteinander. Wenn wir also bewusst Tankstellen anfahren, die sehr günstig sind, dann stehen die Chancen besser, dass die Preise sich etwas senken lassen.

Je näher du ans Ausland kommst (wenn dort Benzin günstig ist - etwa Polen), desto teurer sind die Tankstellen auf deutscher Seite. Dort wird ohnehin mit einem Verlust gerechnet, aber viele wollen nicht im Ausland tanken. Wohnen sie in Grenznähre, dann bezahlen sie den Preis! Apropos...

 Im Ausland tanken

Wenn du in Grenznähe wohnst, dann kann sich eine Fahrt ins Ausland echt lohnen. In Österreich, Frankreich, Belgien, Polen und Luxemburg sind die Spritpreise niedriger als in Deutschland. Nach Dänemark oder in die Niederlande solltest du allerdings nicht fahren, denn da sind die Preise etwas höher als hier.

Wichtig: Du darfst zwar im Ausland deinen Tank günstiger füllen, aber die Menge an Kraftstoff, die du darüber hinaus einführen darfst, ist begrenzt. Meistens ist nur ein Kanister mit einer Füllmenge von 10 bis 25 Litern erlaubt (aus dem Land einzuführen). Aus Luxemburg darfst du überhaupt keinen zusätzlichen Sprit nach Deutschland einführen. Für alles, was du über die erlaubte Menge hinaus mitbringst, musst du nachträglich die in Deutschland geltenden Steuern zahlen.

In Deutschland darfst du im Auto maximal 240 Liter Kraftstoff transportieren. Allerdings empfiehlt der ADAC aus Sicherheitsgründen nur maximal 10 Liter im Auto mitzuführen. Früher war mehr auch nur geduldet, galt man doch als "Gefahrguttransport" wenn es mehr war.

 Freie Tankstellen anfahren

Freie Tankstellen sind Tankstellen, die nicht einem Ölkonzern wie Shell, BP oder Total Energies angehören. Dort kann es sein, dass du drei bis vier Cent weniger pro Liter bezahlst. Das kommt daher, dass bei ihnen Geld für Werbung, Personal und Zwischenhändler gespart werden kann. Oft sind es kleine Familienbetriebe, die ihren Kostenvorteil an die Kunden weitergeben, obwohl sie ihren Kraftstoff aus den gleichen Raffinerien beziehen wie die großen Marken. Um die Qualität brauchst du dir also keine Sorgen zu machen.

 Nutze Supermarkttankstellen

Viele Supermärkte, unter anderem auch Rewe, Edeka und V-Markt, betreiben Tankstellen. Auch sie beziehen ihren Kraftstoff direkt aus den Raffinerien und du bekommst den Sprit, dank des Verzichts auf Zwischenhändler, günstiger.

Manchmal bieten sie auch Rabatte beim Einkauf für Tankkunden. Dann bekommst du einen Wertcoupon, den du dann bei deinem Einkauf verrechnen lassen kannst.

Du bezahlst auch oft an einem Automaten, wodurch natürlich Personalkosten gespart werden.

 Tanke nicht an der Autobahn

Für viele Offensichtlich - doch wenn du für den Urlaub ein Auto geliehen hast und eigentlich nicht fährst... Dann ist das eine wichtige Information für dich!

Wenn du an einer Autobahntankstelle tankst, dann kostet dich das im Regelfall mehr. Der ADAC führte 2019 eine deutschlandweite Preisanalyse an über 14.000 Tankstellen durch und stellte dabei einen durchschnittlichen Preisaufschlag von etwa 20 Cent pro Liter fest (21,4 Cent bei Super E10 und 23,8 Cent bei Diesel) im Vergleich zum übrigen Straßennetz. Diese Situation hat sich bis heute vermutlich kaum verändert.

Effektiv kann das bedeuten, dass 10 Minuten mehr Fahrzeit dir ganze 10 € Ersparnis einbringen können. Das gilt auch für Tankstellen in der Nähe von Autobahnausfahrten, auch wenn die Spritpreise hier trotzdem noch etwas höher sind als im restlichen Straßennetz. Die Wochentage sind, laut ADAC, aber eigentlich preislich alle relativ ähnlich.

 Am richtigen Wochentag tanken

Aber sie sind halt nicht komplett gleich. So ist es unter der Woche immer günstiger als am Wochenende, an Feiertagen oder in den Semester- und Schulferien. Wenn du es ganz genau wissen willst, dann hast du vor allem am Dienstag und am Mittwoch gute Chancen auf niedrige Preise. Kombiniere dieses Wissen mit der späten Zeit zwischen 20 und 22 Uhr.

 Biokraftstoff E10 tanken

Wer Biokraftstoff E10 tankt, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch seinem Geldbeutel. Wenn dein Treibstoff einen höheren Biokraftstoff-Anteil hat, dann kannst du mit etwa 5 bis 6 Cent weniger Kosten pro Liter rechnen.

E10 steht für Ethanol 10. Das heißt, dass der Anteil an Ethanol, das aus Pflanzen gewonnen wird, bei maximal zehn Prozent liegt. E10 enthält bis zu 10 Prozent Ethanol und mindestens 90 Prozent Benzin aus fossilen Quellen. Nicht-E10 (also Super E5) enthält bis zu 5 Prozent Ethanol und mindestens 95 Prozent Benzin aus Erdöl.

Die Sorge, dass dein Auto das nicht verträgt, ist zwar sehr häufig, aber oft unbegründet. Viele Vorurteile gegen E10 sind längst widerlegt worden: Alle Fahrzeuge, die seit November 2010 produziert wurden, können problemlos Biosprit verwenden.

Das allerdings trifft auf keines meiner Autos zu. Mein Sportcoupe von 2006 warnt ausdrücklich vor E10 in der Betriebsanleitung und auf dem Tankdeckel. Obwohl die DAT-E10-Verträglichkeitsliste Pauschal sagt - bei diesem Hersteller, alle ab Baujahr 1992. Scheinbar nicht, daher wird die Liste hier auch nicht verlinkt ;)

Mein zweiter ist ein Oldtimer und 50 Jahre alt und alle Mechaniker warnen mich auch hier. Er taucht in der E10-Verträglichkeitsliste auch nicht auf.

Wenn du also einen Old- oder Youngtimer fährst, dann rate nicht ich (mir fehlt das Wissen und Verständnis), aber mein Automechaniker von E10 ab. Bei älteren Gebrauchten musst du forschen.

Es sind übrigens nicht die Motoren oder die Ventile (was man oft hört) die Sorgen bereiten. Sorgen bereiten scheinbar eher die Leitungen. Deutlich ältere Autos sollten demnach nicht mit E10 fahren (und bei E5 bleiben).

Wenn du allerdings einen Oldtimer fährst, dann denkst du vermutlich ohnehin nicht ans "Sparen beim Tanken".

 Keine Additive

Viele Markentankstellen werben für Kraftstoffzusätze, sogenannte Additive, die die Motorleistung verbessern, das Laufverhalten optimieren und den Verbrauch reduzieren sollen.

Diese Premiumkraftstoffe werden dann natürlich auch zu einem höheren Preis angeboten.

Der ADAC hat getestet und Additive schaden dem Motor auf keinen Fall. Allerdings ist auch nicht ganz klar, ob sie wirklich so viel bringen, wie in der Werbung versprochen wird.

 Gewicht verringern

Pro 100 kg Mehrgewicht in oder am Auto, wird ein halber Liter mehr verbraucht. Wenn du dein Auto also mal entrümpelst, schafft das nicht nur Ordnung, sondern vielleicht eben auch etwas Kleingeld.

Wer noch einen vollwertigen Ersatzreifen (mindestens 20 Kilogramm) im Auto transportiert, sollte diesen durch ein Tire-Fit-Set mit Mini-Kompressor (für etwa 20 Euro erhältlich) ersetzen. Ebenso sollten schwere Taschen, Koffer, Getränkekisten oder Kindersitze nicht dauerhaft im Auto verbleiben.

Wenn du der Sache wirklich gewidmet bist, dann kannst du auch die hinteren Kopfstützen der Rückbank, die Kofferraumabdeckung oder den doppelten Ladeboden entfernen.

Kurz gesagt: Alles Unnötige raus! (Warndreieck, Warnwesten und Verbandskasten müssen aber drinbleiben!)

 Reifendruck erhöhen

Der richtige Reifendruck spielt auch eine übergeordnete Rolle. Selbst 0,5 Bar weniger als der Hersteller empfiehlt, steigern den Verbrauch um stolze 5 %. Du solltest es dir also zur Gewohnheit machen, alle 14 Tage deinen Reifendruck zu überprüfen.

Du kannst sogar einen höheren Druck als vom Hersteller empfohlen wählen. Maximal 0,5 Bar mehr verringern zwar den Fahrkomfort, sparen jedoch bis zu 0,2 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer.

 Luftwiderstand reduzieren

Je windschnittiger ein Fahrzeug ist, desto geringer der Verbrauch. Wenn du also zum Beispiel ein Fahrrad auf dem Dach hast, kannst du mit circa 40 % mehr Verbrauch rechnen. Wenn du dieses aber ans Heck umlagerst, dann sind es nur 20 % mehr Verbrauch.

Wenn du nichts auf dem Dach transportierst, dann solltest du also auch den Träger abmontieren, denn der verspeist bei 100 Kilometern zwischen 0,5 und 1 Liter Kraftstoff.

 Auto gut warten lassen

Regelmäßige Wartungen sind wichtig und achte auch auf hochwertige Schmiermittel wie zum Beispiel Leichtlauföl. Durch optimierte Motoröle kannst du bis zu 3 % Kraftstoff sparen.

Auch die Zündanlage verdient Beachtung: Der Verschleiß der Zündkerzen und Zündkerzenstecker sowie eine falsche Motoreinstellung erhöhen den Kraftstoffverbrauch.

Zusätzlich sollte der Luftfilter regelmäßig überprüft und rechtzeitig ausgetauscht werden. Ein verschmutzter Filter mindert die Motorleistung und steigert den Verbrauch. Schließlich kann auch der Kauf von Leichtlaufreifen Kraftstoff sparen: Ein um fünf Prozent reduzierter Rollwiderstand senkt den Kraftstoffverbrauch um ein Prozent.

 Richtig fahren: Kräftig beschleunigen und früh schalten

Dass du Sprit sparen kannst, wenn du langsam anfährst, stimmt nicht. Schalte direkt in den zweiten Gang nach dem Losfahren. Dann solltest du möglichst schnell beschleunigen, um so früh wie möglich hoch zu schalten. Allerdings brauchst du das in der Stadt nicht zu tun: Hier reichen meistens 2000 Motorumdrehungen.

Zum Beispiel verbraucht man bei einer Geschwindigkeit von 160 km/h auf der Autobahn etwa 50 % mehr Kraftstoff als bei 100 km/h. Ein Fahrzeug, das bei 100 km/h 6,5 Liter pro 100 Kilometer benötigt, verbraucht bei 160 km/h fast zehn Liter. Wer auf der Landstraße mit 80 km/h und auf der Autobahn nicht schneller als 120 km/h fährt, kommt nur geringfügig später an, hat aber am Ende mehr Kraftstoff im Tank als ein schnellerer Fahrer. Die runden, roten Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder in Deutschland zeigen die maximale Geschwindigkeit an und sind keine Mindestgeschwindigkeit! Niemand muss tatsächlich 130 km/h fahren. Langsamer ist immer erlaubt, schneller jedoch nicht!

 Vorausschauend fahren

Wenn du weniger bremst, dann musst du auch weniger stark beschleunigen und das spart Kraftstoff. Wenn eine rote Ampel in Sicht ist, kannst du also den Gang komplett rausnehmen und den Wagen einfach rollen lassen.

Wenn nur wenig gebremst werden muss, reicht oft die Motorbremse aus (nicht auskuppeln, Gang drin lassen und vom Gas gehen). Dank der Schubabschaltung verbrauchen moderne Motoren in diesem Zustand kein Benzin. Zudem werden dabei auch die Bremsen geschont. Auch das ständige Wechseln der Fahrspur ist nicht ratsam: Während es im Reißverschlussverfahren sinnvoll ist, bringt es im fließenden Verkehr keinen Vorteil und erhöht den Kraftstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent.

 Beim Reisen Sprit sparen

Jedes Mal, wenn du anfährst, kostet dein Auto extra Sprit. Daher solltest du es bei langen Fahrten vermeiden, zu oft zu halten. Am einfachsten ist es, wenn du dir schon vorher überlegst, wo und wann du anhältst. Auf der Autobahn gilt: Je sanfter der Spurwechsel, desto mehr Schwung bleibt erhalten – und der Fuß muss nicht erneut aufs Gaspedal.

 Klimaanlage aus

Die Klimaanlage zapft Bewegungsenergie vom Motor ab. So kommen im Stadtverkehr rund 1,8 Liter auf 100 Kilometer dazu. Auch wird die Lichtmaschine stärker durch zugeschaltete elektrische Verbraucher beansprucht. Heckscheibenheizung, zum Beispiel, kostet also auch Sprit, nämlich ungefähr 0,1 Liter die Stunde.

Fenster auf ist allerdings nicht unbedingt eine Lösung. Denn sofort sinkt der CW-Wert deines Autos - der Luftwiderstand steigt und der Verbrauch schnellt hoch. Schwitzen ist die Antwort!

 Kurze Fahrten vermeiden

Kurzstrecken fressen viel Sprit. Direkt nach dem Motorstart liegt der Verbrauch bei 30 bis 40 Litern pro 100 Kilometer. Nach einem Kilometer sinkt er auf etwa 20 Liter. Nach rund vier Kilometern ist der Motor warm und der Verbrauch normalisiert sich. Wenn du also nur um die Ecke willst und nichts dabei hast, was im Auto transportiert werden muss, dann lass es einfach stehen. Da hast du auch vielleicht länger was von deinem Auto, Kilometerriesen sind nämlich in der Regel eher Langstreckenfahrzeuge.

Besonders der Dieselfahrer sollte kurze Strecken unbedingt vermeiden, das geht zwar alles besser als früher, allerdings steigen Wartungs- und Reparaturkosten.

 Lass das mit dem Autofahren, wenn du kannst

Du musst jetzt nicht unbedingt auf ein Fahrrad umsteigen, aber zum Beispiel gibt es ja noch Fahrgemeinschaften. Die schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch dein Portemonnaie. Sie schonen sogar das Geld des Fahrers, denn der muss ja dann auch nicht den vollen Tank bezahlen. Ansonsten gibt es natürlich auch die Öffis und das gute Deutschlandticket.

Kommst du vom Land und kannst nicht verzichten, weil selbst der Bäcker 20 km entfernt ist und keine Öffis fahren (wie bei mir), dann helfen dir die Tipps von oben beim Sparen, wenn du am Tanken bist.

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Luba Mlangeni