Girokonto ohne Schufa
Info vorab: Auch trotz Schufa-Eintrag ist es teilweise möglich, ein Girokonto zu eröffnen. Wie genau das funktioniert, warum eine Beratung helfen kann und wie du trotzdem ein Konto bekommen, erklären wir dir hier.
Im Endeffekt sind Banken Unternehmen und die Entscheidung, jemandem ein Konto zu gewähren, muss sich nun mal nicht nur für den Inhaber, sondern auch für die Bank rentieren. Das heißt, dass Banken eigentlich keine Kontoinhaber mit negativer Schufa oder sonstigen finanziellen Problemen haben möchten.
Ich brauche dir aber nicht zu sagen, dass wenn jemand sowieso schon finanzielle Probleme hat, dann würden diese auf jeden Fall nur noch schlimmer werden, wenn die Person kein Konto bekommt oder hat. Wie soll man denn eventuelle Schulden begleichen, wenn sie nirgends eingezogen werden können. Von den Problemen, die dann bei Gehalt und Miete etc. entstehen würden, fangen wir ganz nicht erst an. In diesem Artikel werden wir uns also anschauen, wie man trotz negativer Schufa an ein Konto kommt.
Wir werden hier genauer gesagt, werden wir folgende Unterpunkte besprechen:
1)Was genau ist Schufa?
a) Woher hat sie die Informationen?
b) Welche Daten werden gespeichert?
2) Girokonto trotz schlechter Schufa
a) Konto ohne Kredit und Konto auf Guthabenbasis
b) Basiskonto
c) Anbieter ohne Schufa-Überprüfung und FinTechs
3) Kosten der jeweiligen Konten
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Was genau ist Schufa?
In Deutschland sind Kreditinstitute verpflichtet, die Bonität ihrer Kunden, den potenziellen Kontoinhabern, zu prüfen. Hier kommt die Schufa ins Spiel. Die Schufa Holding AG hießt eigentlich Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Sie ist eine Wirtschaftsauskunftei, die ihre Vertragspartner (Versandender, Vermieter, Telekommunikationenbieter und vor allem Banken) über die Bonität der Kunden informiert. Ähnlich wie bonify dich über deine Bonität informiert.
Diese wird dem Kreditinstitut mit einem Scorewert zwischen 1 und 100 mitgeteilt, wobei 100 der beste Score ist und 1 dementsprechend, der Schlechteste. Primär geht es nicht darum, wie viele Schulden jemand hat, sondern eher, ob diese pünktlich und zuverlässig abgezahlt werden. Eine negative Schufa kann zur Konsequenz haben, dass dem Inhaber ein Kredit nur mit einem schlechteren Zinssatz zur Verfügung steht, zum Beispiel.
Einfaches Beispiel:
Du hast einen Schufa-Score von 97, das bedeutet, dass du deine finanziellen Verpflichtungen zu 97 % auch begleichen wirst. Ein Score von 100 % ist übrigens nicht möglich, da immer etwas Unvorhersehbares passieren kann!
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a) Woher hat sie die Informationen?
Die Schufa sammelt allerhand Daten von Einzelperson aber auch Unternehmen. Hauptsächlich von Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte, aber auch von Vertragspartnern.
b) Welche Daten werden gespeichert?
Eigentlich kann man zusammenfassend sagen: Alles was man nicht per Einmalkauf erledigt oder in bar bezahlt. Das heißt, Sachen wie Kontoeröffnungen, Telekommunikationsverträge, Kreditkarten, Leasingverträge und Ratenkäufe, sowie offene Forderungen oder Karten- oder Kontenmissbrauch.
Du willst mehr über die Schufa erfahren? Hier haben wir alle Seiten zur Schufa aufgelistet: Schufa-Sitemap.
Girokonto trotz schlechter Schufa
Um deine Chancen auf ein Girokonto zu erhöhen, wenn deine Bonität nicht so gut ist, solltest du auf einige Sachen bei der Auswahl des möglichen Kontos achten.
a) Konto ohne Kredit und Konto auf Guthabenbasis
Am wichtigsten ist, dass du ein Konto ohne Kredit wählst. Auch sollte es keine Kreditkarte dazu geben. Da gibt es zum Beispiel die Revolving- oder Charge-Kreditkarte, bei denen die Bank quasi in Vorzahlung geht und der Kunde das Geld dann zurückzahlen muss, entweder am Ende des Monats oder in Raten über einen längeren Zeitraum. Logischerweise spielt in diesem Fall eine gute Bonität eine relativ große Rolle.
Ähnlich sieht es bei einem Konto, bei dem gleich ein Dispo dabei sein soll, aus. In beiden Fällen will die Bank natürlich ihr Geld zurückbekommen, dementsprechend sucht sie sich dann auch die Kunden raus.
Wenn du aber nicht auf eine Kreditkarte verzichten willst, kannst du dir Banken mit Prepaid-Kreditkarten aussuchen. Dann ist die Bonität schon wesentlich weniger wichtig. Schließlich kann man mit solchen Konten nicht ins Minus gehen, da man nur auf vorher eingezahltes Guthaben zugreifen kann. Das Restrisiko ist also relativ gering für die Bank.
b) Basiskonto
Solltest du trotzdem bei allen Banken abgelehnt werden, dann brauchst du ein Basiskonto.
Ein Basiskonto muss eigentlich nur das Nötigste können: Bargeld muss man ein- und auszahlen können, Lastschriften zulassen, sowie mit Karte zahlen. Überweisung können auch getätigt und Daueraufträge eingerichtet werden. Da jeder Verbraucher in der Europäischen Union, somit auch Leute wie Asylsuchende oder Obdachlose, das Recht auf ein Basiskonto hat, kann ich eigentlich mit Sicherheit sagen, dass du eins bekommen würdest. Aber Achtung: dazu verpflichtet sind nur Einrichtungen, die Zahlungskonten für Verbraucher anbieten. Das sind Sparkassen, Volksbanken, Onlinebanken sowie Geschäftsbanken, nicht jedoch Förderbanken und Depot- oder Bürgschaftsbanken.
Im Falle eines Basiskontos wird allerdings trotzdem dein Schufa-Score abgefragt, aber nur um zu schauen, ob du schon woanders eins hast. Jeder Bürger darf nämlich nur ein so ein Konto haben.
c) Anbieter ohne Schufa-Überprüfung und FinTechs
Es gibt auch Banken, bei denen der Schufa-Score überhaupt nicht abgefragt wird. Oft sind das dann neuere Anbieter, oder digitale Dienstleister, genannt FinTechs (wie bonify).
FinTechs sind quasi die modernere, jüngere Schwester von klassischen Banken. Sie sind oft zugänglicher, innovativ und benutzerfreundlich. Deshalb sind in den letzten Jahren auch viele dazu gekommen und man hat reichlich Auswahl, selbst mit niedriger Bonität. Zudem spezialisieren sie sich auch viel auf Gruppen, die bei klassischen Kreditinstituten oft den Kürzeren gezogen haben. Die Rede ist von Freiberuflern, junge oder kleinere Unternehmern und andere Selbständige, um nur ein Paar zu nennen.
Natürlich gibt es auch hier Dinge, die du beachten solltest. Es kann zum Beispiel sein, dass du bei einigen keine deutsche IBAN bekommst, sondern eine, aus einem anderen europäischen Land. Das wäre bei Formularen mit DE Kürzel sehr umständlich und es kann auch sein, dass die IBAN dann zu lang oder zu kurz ist.
Meistens sind es auch keine normalen Girokonten, sondern Debitkarten, wie Mastercard oder Visa. Die sind nicht an Geldautomaten ein Problem, sondern an manchen Kassen. Dass man nicht mit einer Debitkarte zahlen kann, ist heutzutage aber sehr selten, und wird in Zukunft vermutlich überhaupt kein Thema mehr sein.
3) Kosten der Konten
Wer dachte, dass ein Basiskonto auch praktischerweise umsonst ist, denn muss ich leider enttäuschen. Obwohl sie dir ein Konto zur Verfügung stellen müssen, müssen sie es nicht gleich pro bono tun. Wäre ja auch zu schön. Im Regelfall halten sich die Kosten allerdings in Grenzen, so errechnete Finanztip bei 18 Konten zwischen 0 und 100 jährliche Kosten. Fun Fact: die günstigsten Anbieter seien hier: Consorsbank, ING und Comdirect.
Ansonsten fährst du wie gesagt bei Onlinebanken auch gut, wenn du Geld sparen willst. Da kann es nur sein, dass du beim Geldabheben Kosten lauern. Da also besonders drauf achten bei der Kontoauswahl.
Wobei das Thema Geld abheben auch bei Banken, die keinem Bankenverbund angehören und bei denen keine Karte, die überall abheben kann, dabei ist, schwierig und teuer werden kann.
Fazit zum Konto ohne Schufa
Wie du siehst, ist es nicht das Ende der Welt, wenn du einen negativen Schufa-Score hast und ein Konto brauchst. Ich würde dir allerdings Raten, erstmal bei klassischen Banken dein Glück zu versuchen. Wenn nicht, dann gibt es da ja noch ein unendliches Angebot an FinTechs.