Tagesgeldkonto & Festgeldkonto – So legst du dein Geld am besten an!
Du bist auf der Suche nach einer Geldanlage, die sicher ist und sich trotzdem lohnt? Dann kommst du um Tagesgeldkonto und Festgeldkonto nicht herum. Welches Geld du auf welchem Konto parken solltest, erfährst du hier.
Eine Geldanlage, die einerseits Zinsen einbringt, bei der du dein Geld andererseits aber auch nicht verlieren kannst. Das klingt nach einem echten Sparer-Traum – ist aber nun, nach Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), tatsächlich möglich. Und zwar dann, wenn du dein Geld auf einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto deponierst.
Gemeinsam haben beide Kontotypen, dass du dein Erspartes dort sicher verwahren kannst, gleichzeitig aber auch Guthabenzinsen erhältst. Dein Geld vermehrt sich also quasi von allein. Allerdings gibt es auch Unterschiede zwischen Tages- und Festgeld. Nur, wenn du diese Unterschiede kennst, kannst du entscheiden, auf welche Kontoform du in deiner aktuellen Situation setzen willst.
Kurz zusammenfassen lassen sich die Unterschiede so:
Ein Tagesgeldkonto zeichnet sich dadurch aus, dass du jederzeit Geld einzahlen und auch abheben kannst. Du kannst dort also ohne Weiteres deinen Notgroschen anlegen.
Auf einem Festgeldkonto hingegen parkst du dein Geld für einen festen, vorher vereinbarten Zeitraum. Auf diese Weise bekommst du deinen bestimmten festen Zinssatz, der etwas höher ist als beim Tagesgeld. Dafür kannst du dein Geld vor Ablauf der vereinbarten Zeit aber nicht vom Festgeldkonto abheben oder deine Einlage erhöhen. Auf einem solchen Konto solltest du daher nur das Geld aufbewahren, auf das du in nächster Zeit nicht angewiesen bist.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Tagesgeld- und Festgeldkonto?
Tages- und Festgeldkonten unterscheiden sich hauptsächlich darin, wie dein Guthaben verzinst wird und wie flexibel du darauf zugreifen kannst. Während ein Tagesgeldkonto ein Bankkonto ist, bei dem du Zinsen erhältst und flexibel über dein Geld verfügen kannst, sieht es bei einem Festgeldkonto etwas anders aus. Bei einem Festgeldkonto kannst du dein Guthaben erst nach einer bestimmten Zeit wieder auszahlen lassen. Dafür bekommst du allerdings höhere Zinsen als beim Tagesgeld.
Diese und weitere Unterschiede zwischen Tagesgeld und Festgeld schauen wir uns im Folgenden einmal genauer an:
Anlagedauer und Kündigung
Anlagedauer und Kündigungsmöglichkeiten sind wohl die wichtigsten Unterschiede zwischen Tagesgeld und Festgeld: Bei Tagesgeldkonten gibt es keine Laufzeit. Genau wie Girokonten laufen sie für unbegrenzte Zeit – solange, bis du sie kündigst.
Bei Festgeldkonten hingegen gibt es eine feste, bei Kontoeröffnung vereinbarte Laufzeit. Für die vereinbarte Laufzeit wird ein bestimmter Geldbetrag fest und zu einem vereinbarten Zinssatz angelegt. Je länger der vereinbarte Zeitraum, desto höhere Zinsen erhältst du.
Bedenke jedoch: Entscheidest du dich für ein Festgeldkonto, kannst du vor Ende der vereinbarten Laufzeit nicht auf dein Geld zugreifen. Eine vorzeitige Kündigung ist nur in Ausnahmefällen oder gegen eine Strafgebühr möglich. Du solltest daher nur das Geld als Festgeld anlegen, auf das du während der gesamten Laufzeit verzichten kannst.
Zinsen
Beim Festgeld bekommst du – im Gegenzug für eine feste Anlagesumme und Anlagedauer – über den gesamten Zeitraum hinweg einen festen Zinssatz. Bei einem Tagesgeldkonto bekommst du zwar auch Zinsen, musst dabei aber mit gewissen Zinsschwankungen rechnen. Bei Tagesgeldkonten hat die Bank nämlich täglich die Möglichkeit, Guthabenzinsen an die Marktlage anzupassen.
Übrigens: Viele Banken garantieren bei der Eröffnung eines Tagesgeldkontos Neukunden und Neukundinnen einen festen Zinssatz. Allerdings wird der Zinssatz üblicherweise nur für etwa sechs Monate gewährt. Danach kann die Bank die Zinshöhe jederzeit ändern.
Mindestanlagebetrag
Bei Festgeldkonten ist oft ein Mindestanlagebetrag vorgesehen. Das ist ein Geldbetrag, den du mindestens anlegen musst, um das Konto eröffnen zu können. Manche Banken legen eine Mindestanlage von um die 2.500 Euro fest. Geht es hingegen um Tagesgeldkonten, ist regelmäßig kein Mindestanlagebetrag vorgesehen. Diese Konten kannst du bereits mit einem Euro eröffnen.
Kosten
Sowohl bei Tagesgeld- als auch bei Festgeldkonten fallen regelmäßig keine Gebühren für die Kontoeröffnung oder die Kontoführung an. Dein Zinsertrag wird also nicht durch Gebühren gemindert.
Tagesgeld oder Festgeld: Wo ist dein Geld besser aufgehoben?
Bei der Entscheidung zwischen Tagesgeld- oder Festgeldkonto kommt es auf deine finanzielle Situation an. Das Ersparte, auf das du längerfristig verzichten kannst, legst du am besten auf einem Festgeldkonto an und sicherst dir gute Zinssätze. Dein Notgroschen, der täglich verfügbar sein soll, ist auf einem Tagesgeldkonto besser aufgehoben. Warum genau das so ist, erfährst du jetzt:
Festgeld: Höhere Zinsen durch feste Laufzeit
Hast du Erspartes, auf das du für bestimmte Zeit nicht zugreifen musst oder möchtest du dein Geld bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zurücklegen, ist ein Festgeldkonto sinnvoll. Festgeld legst du für einen fest vereinbarten Zeitraum an. Je nach Vereinbarung mit der Bank kann der Zeitraum zwischen einem Monat oder mehreren Jahren liegen. Welchen Zeitraum du wählst, hängt davon ab, wie lange du dein Geld nicht benötigst.
Prinzipiell gilt: Je länger du dein Geld anlegst, desto höhere Zinsen gewährt dir die Bank. Den versprochenen erhältst du bei Festgeldkonten über den gesamten, mit der Bank vereinbarten Anlagezeitraum.
Ein längerer Anlagezeitraum ist besonders sinnvoll, wenn die von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Leitzinsen tendenziell sinken. Aktuell ist das der Fall. Seit Juni 2024 senkt die EZB den Leitzins schrittweise. Jetzt ist es daher clever, auf längere Zeiträume beim Festgeld zu setzen.
Tagesgeld: Erhalte Zinsen für deine eiserne Reserve
Auf einem Tagesgeldkonto deponierst du am besten deine eiserne Reserve. So ist deine Rücklagen jederzeit verfügbar, falls unvorhergesehene Ausgaben auf dich zukommen. Gleichzeitig erhältst du für Guthaben auf deinem Tagesgeldkonto aber mehr Zinsen als für Guthaben auf einem Girokonto.
Übrigens: Sinnvoll ist eine eiserne Reserve in Höhe von drei bis fünf Netto-Monatsgehältern. Wichtig ist, dass dieses Ersparte jederzeit griffbereit ist, falls du es benötigst. Auf einem Festgeldkonto, bei dem dein Geld erst nach Ablauf einer bestimmten Laufzeit wieder verfügbar ist, ist es daher schlecht aufgehoben. Liegt das Ersparte jedoch auf einem Tagesgeldkonto, kannst du jederzeit darauf zugreifen.
Warum verändern sich die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld?
Wie hoch die Zinsen sind, die dir Banken für dein Guthaben auf Tages- oder Festgeld zahlen, richtet sich nach dem Leitzins der EZB. Der Leitzins ist nämlich der Zins, den die Bank ihrerseits erhält, wenn sie mit deinem Geld „arbeitet“, es also anlegt. Ändert die EZB den Leitzins, verändern sich darum auch die Zinsen, die du für Tages- und Festgeld bekommst.
ABER: Erhöht sich der Leitzins, sind die Banken nicht dazu verpflichtet, die Zinserhöhung an dich weiterzugeben. Es kann also passieren, dass die Bank selbst mehr Zinsen erhält, dir aber keine höheren Guthabenzinsen gewährt.
Die Zinsen, die du für deine Geldanlage erhältst, ändern sich häufig. Das hängt damit zusammen, dass die EZB alle sechs Wochen darüber entscheidet, ob sie den Leitzins verändert oder nicht. In der Realität kommt es allerdings selten vor, dass der Zinssatz tatsächlich alle sechs Wochen geändert wird. Und falls du dich fragst, was das ganze Zins-Auf und Ab überhaupt soll: Durch die Anpassung der Leitzinsen sorgt die EZB dafür, dass die Stabilität des Euros gewährleistet und eine zu starke Inflation verhindert wird.
Ist dein Geld auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto sicher?
Wenn du dein Geld sicher anlegen möchtest, bist du bei Tages- und Festgeldkonten richtig. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen wie etwa ETFs sind die beiden Kontotypen quasi vollkommen sicher. Anders als bei Geldanlagen an der Börse musst du nämlich nicht mit schwankenden Kursen rechnen. Das Schlimmste, das dir passieren kann, sind schwankende Zinserträge.
Außerdem ist dein Guthaben auf Tages- und Festgeldkonten durch die europäische Einlagensicherung geschützt. Das gilt zumindest dann, wenn du dein Geld bei einer Bank in der EU beziehungsweise innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) anlegst. Achtest du auf eine Geldanlage bei einer europäischen Bank, ist dein Guthaben bei der Bank abgesichert, falls sie pleitegehen sollte.
Diese sogenannte gesetzliche Einlagensicherung gilt für einen Betrag von bis zu 100.000 Euro pro Kunde und pro Bank. Möchtest du mehr als 100.000 Euro auf Tages- oder Festgeldkonten anlegen, achte unbedingt darauf, auf voneinander unabhängige Banken zu setzen. Es kann vorkommen, dass auch Banken mit unterschiedlichen Namen und eine gemeinsame Banklizenz verwenden. Der Fall ist das beispielsweise bei der Deutschen Bank und der Postbank. Verteilst du dein Geld auf Tagesgeldkonto bei der Postbank und der Deutschen Bank, gilt für dich nur die Einlagensicherung von einmalig 100.000 Euro.
Tagesgeld und Festgeld: Die Vor- und Nachteile
Du fragst dich, welche Vor- und Nachteile Tagesgeld und Festgeldkonten haben? Kein Problem! Hier haben wir alles Pros und Cons für dich zusammengefasst:
Vor- und Nachteile von Tagesgeld
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Hohe Flexibilität: Dein Geld ist jederzeit verfügbar. Du kannst es jederzeit und ohne Kündigungsfristen einzahlen oder abheben.
Nachteile
Variable Zinsen: Deine Guthabenzinsen können sich jederzeit ändern und deine Erträge senken.
Vorteile
Attraktive Zinsen: Im Vergleich zu Sparbüchern oder Girokonten bieten Tagesgeldkonten höhere Zinsen.
Nachteile
Keine Nutzung für den täglichen Zahlungsverkehr: Tagesgeldkonten sind primär fürs Sparen gedacht und nicht für das Bezahlen von Rechnungen.
Vorteile
Einfache Verwaltung: Tagesgeldkonten werden oft online geführt und lassen sich bequem verwalten.
Nachteile
Geringere Rendite als bei Festgeld: Da du jederzeit über dein Geld verfügen kannst, sind die Zinsen niedriger als bei Festgeldkonten.
Vorteile
Sicherheit: Dein Guthaben ist bis 100.000 Euro pro Bank und Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
Nachteile
Vorteile
Keine Kontoführungsgebühren: Die meisten Anbieter verzichten auf monatliche Gebühren.
Nachteile
Wann lohnt sich ein Tagesgeldkonto?
Ein Tagesgeldkonto lohnt sich insbesondere für kurzfristiges Sparen oder als verzinste Ergänzung zu deinem Girokonto. Außerdem ist es die richtige Wahl für besonders risikobewusste Anleger, die größten Wert auf Sicherheit legen.
Vor- und Nachteile von Festgeld
Vorteile
Nachteile
Vorteile
Höhere Zinsen: Im Vergleich zu Tagesgeldkonten bieten Festgeldkonten höhere Zinsen. Dein Geld arbeitet effektiver für dich.
Nachteile
Keine Flexibilität: Dein Geld ist für die vereinbarte Laufzeit gebunden. Solltest du es vorzeitig benötigen, musst du mit einer Strafzahlung rechnen.
Vorteile
Sicherheit: Dein Geld ist auch hier durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt.
Nachteile
Inflation: Ist die Inflation höher als der Zins auf deinem Festgeldkonto, verlierst du real an Kaufkraft.
Vorteile
Planbarkeit: Durch die feste Laufzeit kannst du deine Finanzen optimal planen und weißt im Voraus, welche Zinserträge du erwarten kannst
Nachteile
Zinsrisiko: Bei einer Änderung der Zinslage profitierst du nicht, da der Guthabenzins für die gesamte Laufzeit festgelegt ist.
Vorteile
Einfache Verwaltung: Festgeldkonten sind in der Regel einfach online zu eröffnen und zu verwalten.
Nachteile
Wann ist ein Festgeldkonto sinnvoll?
Ein Festgeldkonto lohnt sich speziell für kurz- oder mittelfristige Geldanlagen und kann Teil deiner Vermögensaufteilung für eine ausgewogene Anlagestrategie mit optimaler Risikoverteilung sein.
Zusätzliche Tipps zum Festgeld:
Vergleiche die Angebote verschiedener Anbieter für einen hohen Zinssatz: Banken bieten unterschiedliche Festgeld-Konditionen. Nutze hierzu Vergleichsportale, um die besten Konditionen zu finden.
Informiere dich über die Zinsentwicklung: So kannst du den richtigen Zeitpunkt für eine Festgeldanlage finden und den optimalen Anlagezeitraum bestimmen.
Achtung: Steuern auf Tagesgeld und Festgeld!
Zinsen, die dir Tagesgeld oder Festgeld einbringen, sind sogenannte Kapitalerträge. Auf solche Erträge musst du Abgeltungssteuer zahlen. Die Abgeltungssteuer beträgt pauschal 25 Prozent (plus Solidaritätszuschlag und eventuell Kirchensteuer). Führst du dein Tagesgeld- oder Festgeldkonto allerdings bei einer Bank aus Deutschland oder mit deutscher Niederlassung, musst du dich um die Steuern kümmern. Die Bank leitet die Steuer direkt an das Finanzamt weiter.
Und es gibt sogar noch eine gute Nachricht: Pro Person gilt ein Freibetrag für Kapitalerträge in Höhe von 1.000 Euro jährlich. Liegen deine Erträge unter dieser Summe, musst du keine Steuern zahlen.