Virtuelle Kreditkarte: die Alternative fürs Online-Shopping

Bezahlen mit der Kreditkarte wird in Deutschland immer beliebter. Wer jedoch von seiner Bank aufgrund eines unzureichenden Bonitäts-Scores abgelehnt wird, schaut meistens in die Röhre.

Julia Ptock
Virtuelle Kreditkarte die zerfällt

Aber keine Sorgen: Virtuelle Kreditkarten und Prepaid-Karten sind eine gute Alternative. Wir erklären dir, was es bei diesen Kreditkarten-Arten zu beachten gilt. Kreditkarten werden in Deutschland immer beliebter. Zwischen 2010 und 2017 hat sich die Anzahl um gut 38 Prozent gesteigert und lag damit bei knapp 35,1 Millionen Stück. Damit besaßen 2017 gut 42 Prozent der Deutschen eine Kreditkarte - zum Vergleich: In den USA gab es Ende 2017 364 Millionen offene Kreditkartenkonten. Rund 75 Prozent der Amerikaner besitzen mindestens eine Kreditkarte.

Kreditkarte ist aber nicht gleich Kreditkarte, mittlerweile gibt es neben der klassischen Kreditkarte u.a. auch Chargekarten, Debitkarten, Daily-Chargekarten, Prepaid-Karten und virtuelle Kreditkarten. Gerade die letzten beiden Kreditkarten-Arten eignen sich vor allem für Menschen, die aufgrund eines unzureichenden Bonitäts-Scores (z.B. junge Menschen ohne Zahlungshistorie oder Verbraucher mit negativer Zahlungserfahrung) keine klassische Kreditkarte erhalten.

 Klassische Kreditkarten und die SCHUFA

Während bei einer klassischen Kreditkarte der Kreditkarteninhaber monatlich eine Abrechnung erhält und diese entweder in einer Zahlung vollständig oder in Raten beglichen wird, erhält der Kreditkarteninhaber bei der in Deutschland üblichen Chargekarte eine monatliche Rechnung, die sofort bzw. innerhalb einer Frist von bis zu 30 Tagen fällig wird. Bei beiden Varianten wird von der kreditkartenausgebenden Bank eine Bonitätsabfrage bei der SCHUFA oder einer anderen Auskunftei (z.B. Creditreform Boniversum) eingeholt. Es handelt sich schließlich um eine Art “Kredit”. Nach positiver Entscheidung der Bank erhält der Kunde die Kreditkarte. Die Auskunfteien erhalten die Meldung, dass der Kunde nun eine Kreditkarte besitzt. Er erhält den Vermerk “CC”. Der Vermerk bleibt so lang in der Bonitäts-Akte, wie der Kreditvertrag läuft.

 Virtuelle Kreditkarten und Prepaid-Kreditkarten

Wer von der Bank für eine klassische Kreditkarte bzw. Chargekarte abgelehnt wurde, meist aufgrund eines unzureichenden Bonitäts-Scores, hat jedoch dank virtueller und Prepaid-Kreditkarte trotzdem die Möglichkeit, die Zahlungsart zu nutzen. Nachfolgend erklären wir dir, was sich hinter den Kartenarten verbirgt und welche Vor- und Nachteile sie haben.

 Virtuelle Kreditkarten

Die virtuelle Kreditkarte wurde speziell für das Shoppen im Internet entwickelt und wird bisher nur von einigen darauf spezialisierten Anbietern vertrieben. Das Besondere an der virtuellen Karte ist die Tatsache, dass man in der Regel keine Plastik-Karte erhält. Als Kunde bekommt man lediglich einen Datensatz, der alle für das online einkaufen relevanten Daten enthält (Kartennummer, Gültigkeitsdatum und Prüfnummer).

Bei der Online-Beantragung der virtuellen Karte, die übrigens auch eine Prepaid-Karte ist, erhältst du zudem noch einen Benutzernamen und ein Passwort. Beides ist notwendig, damit du die Karte aufladen und die Transaktionen online nachverfolgen kannst. Im Rahmen der Registrierung erhältst du in der Regel noch einen Zugangscode per SMS auf das Handy, mit dem die Freischaltung der Karte erfolgt.

 Vorteile der virtuellen Kreditkarte

Virtuelle Kreditkarten haben ganz klare Vorteile gegenüber normalen Kreditkarten, die wir hier nachfolgenden erklären.

Keine SCHUFA-Abfrage

Da es sich bei der virtuellen Karte nicht um eine klassische Karte handelt und dem Kreditkarteninhaber kein Kredit gewährt wird, ist keine Bonitätsabfrage bei der SCHUFA oder einer anderen Auskunftei notwendig.

Volle Ausgabenkontrolle

Da es sich um eine Prepaid-Karte handelt, hast du immer die volle Kostenkontrolle, da du nur das ausgeben kannst, was du im Vorfeld auf die Karte per Überweisung aufgeladen hast. Das schützt Dich vor Überschuldung.

Schnelle Verfügbarkeit

Da es sich bei der virtuellen Kreditkarte um eine Prepaid-Karte handelt, für die keine SCHUFA-Auskunft benötigt wird, ist die Kreditkarte sofort verfügbar. Die Ausnahme: Wenn du mehr als 100 Euro Guthaben aufladen willst, musst du eine Identitätsprüfung per PostIdent-Verfahren oder Video-Ident durchführen. Dann kann es bis zu vier Tage dauern, bis das Guthaben freigeschaltet wird.

 Nachteile der virtuellen Kreditkarte

Der virtuellen Online-Kreditkarte sind aber auch Grenzen gesetzt – und zwar ziemlich enge. Hier die Nachteile der virtuellen Karte:

Unübersichtliche Kosten

Die Konditionen der virtuellen Kreditkarte sind je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Zwar entfällt meist die Jahresgebühr, dafür verlangen die Anbieter eine Gebühr für das Aufladen der Karte (Aufladegebühr) mit Guthaben. Aber auch die Auszahlung von der Karte auf das eigene Konto wird bspw. vom Anbieter Entropay mit Gebühren belegt. Weitere Kosten können bei Nicht-Nutzung der Karte anfallen (Inaktivitätsgebühr), manche Anbieter sperren sie sogar. Der Zeitraum der Inaktivität bis zur Sperrung der Kreditkarte variiert von Anbieter zu Anbieter und beträgt zwischen sechs und 14 Monaten. Auch eine Fremdwährungsgebühr kann anfallen.

Online only

Die virtuelle Karte wurde für das Online-Shopping erfunden. Du kannst noch nicht überall mit Online-Kreditkarten bezahlen. Shoppen konnte man mit ihnen bis vor kurzer Zeit sogar nur online oder per Telefon. NFC-fähigen Smartphones und NFC-fähiger Kassenterminals sowie Services Wie Google Pay und Apple Pay können Nutzer mit den virtuellen Daten auch im Geschäft zahlen. Problematisch wird es aber, wenn man mit der virtuellen Karte ein Hotel oder einen Mietwagen buchen will. Hier hat man spätestens vor Ort ein Problem, da die Karte i.d.R. noch mal vorgezeigt werden muss, da sie oft als Sicherheit verwendet wird.

 Anbieter virtueller Kreditkarten

Virtuelle Kreditkarten werden bisher nur von einigen Anbietern angeboten:

Entropay (VISA)

Neteller (MasterCard)

netbank (MasterCard)

 Prepaid-Kreditkarten

Prepaid-Karten sind so etwas wie die große Schwester der virtuellen Kreditkarte und eignen sich natürlich auch für Verbraucher mit einer niedriger Bonität, da sie – wie der Name schon sagt – vor dem Gebrauch mit Guthaben aufgeladen werden müssen. Mit dem Guthaben auf der Karte kannst du dann arbeiten. Die Bank gewährt keinen Kredit. Das schützt Verbraucher vor einer möglichen Überschuldung. Aus diesem Grund holen die Banken keine SCHUFA-Auskunft über den Antragsteller ein.

Die Prepaid-Kreditkarte funktioniert im Großen und Ganzen wie eine ganz normale Kreditkarte, mit der man im stationären Handel und in Online-Shops einkaufen, Flüge buchen oder Geld abheben kann.

Allerdings gibt es auch Unterschiede, die meist mit Nachteilen verbunden sind:

Einschränkungen bei der verfügbaren Menge an Bargeld pro Tag.

Kosten beim Aufladen des Guthabens.

Unflexibler Einsatz, da nur mit der Karte gezahlt werden kann, wenn sich Guthaben darauf befindet.

Hotel- und Mietwagenbuchungen können problematisch werden, da Kreditkarten oft als Sicherheit verwendet werden, die klassische Kreditfunktion bei der Karte aber nicht vorhanden ist.

 bonify hilft bei der Suche nach der richtigen Kreditkarte

Generell raten wir dazu, nur auf eine virtuelle Kreditkarte oder Prepaid-Karte zurückzugreifen, wenn es gar nicht anders geht und du beispielsweise wegen einem zu niedrigen Bonitäts-Scores für eine klassische Kreditkarte abgelehnt wurdest. Für alle anderen Verbraucher lohnt sich ein Kreditkarten-Vergleich, da viele Anbieter kostenlose Kreditkarten mit überschaubaren Konditionen anbieten.

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Julia Ptock