- Bonify
- Wie wir helfen
- Finanzwissen
Girokonto: Jede sechste Bank will Gebühren für Privatkunden erhöhen
Gebühren für das eigene Girokonto bezahlen? Für viele Verbraucher bereits Realität. Eine neue Umfrage von unter 120 Banken zeigt, dass der Trend weiter geht. 16 Prozent der Geldinstitute gaben an, in diesem Jahr an der Gebührenschraube zu drehen.
Die Banken und Sparkassen stehen angesichts schwächelnder Gewinne unter immer größerem Druck, wirtschaftlich zu arbeiten. Um sich etwas Luft zu verschaffen, will zumindest ein Teil der Geldinstitute erneut an der Gebührenschraube beim Girokonto drehen.
Bei einer Umfrage des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY unter 120 Geldhäusern gab jede sechste Bank (16 Prozent) an, in diesem Jahr die Gebühren für Privatkunden zu erhöhen. Im Fokus: das Girokonto, das bei 13 Prozent der befragten Institute teurer werde. Für Überweisungen wolle jedes zehnte Geldhaus höhere Gebühren verlangen. Aber auch die Kosten für die Kreditkarte sowie für Überweisungen sollen bei vier Prozent der befragten Geldhäuser teurer werden.
Dabei zahlen die Deutschen Milliarden für ihr Konto. Im Auftrag der Direktbank ING untersuchte das Branchen-Portal biallo die jährlichen Kosten. Das Ergebnis: 78,75 Millionen Bankkunden zahlen rund 4,02 Milliarden Euro im Jahr für ihr Girokonto. Auf den einzelnen Bankkunden heruntergebrochen sind das 51 Euro im Jahr.
Geldhäuser setzen intern vor allem auf Kostensenkungen
Dass nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Banken die Kosten erhöht und es nicht zu flächendeckenden Gebührenerhöhungen kommt, dürfte auf den intensiven Wettbewerb zurückzuführen sein. Und der ist hoch. Das Branchen-Portal biallo hat sich die Gebührenmodelle von rund 1.300 Banken angesehen. Dabei stellten sie fest, dass nur noch 40 Geldhäuser komplett kostenlose Konten anbieten. Bei 80 weiteren fallen für einzelne Dienstleistungen Geld an, auf eine monatliche Grundgebühr wird verzichtet.
Neben der Erhöhung der Kosten für Privatkunden setzen die Banken intern auf Kostensenkungen. Für 63 Prozent der Institute haben Kostensenkungsmaßnahmen derzeit eine große Bedeutung – vor einem Jahr lag der Anteil nur bei 44 Prozent. Gespart werden soll vor allem beim Personal. 22 Prozent der befragten Kreditinstitute wollen die Zahl der Mitarbeiter in diesem Jahr reduzieren. Besonders vom Stellenabbau betroffen ist der Bereiche Front Office. Mehr als jede vierte Bank plant Stellenstreichungen im Bereich mit direktem Kundenkontakt (Schalter, Beratung etc.).