Fake-Shops und Kreditkartenbetrug – Wie du trotzdem sicher online shoppen kannst
Das Betrugsrisiko beim Shopping im Internet nimmt weiterhin zu. Ein wesentlicher Grund dafür sind gefälschte Online-Shops und der Missbrauch von Kreditkarten. Wir zeigen dir, warum das gefährlich ist und mit welchen Tipps du trotzdem sicher online surfen und shoppen kannst.
Schnäppchenpreise bei Kleidung, Schuhen, Brillen, Schmuck, Elektronik und Luxusprodukten im Internet? Vorsicht! Extreme Dumpingpreise sind ein erster Hinweis auf sogenannte Fake-Shops. Mit solchen gefälschten Online-Shops versuchen Kriminelle, arglose Online-Shopper um ihr Geld zu bringen sowie ihre Daten abzugreifen und so ihre Identität zu stehlen – und werden dabei immer professioneller. Studien zeigen, dass immer mehr Verbraucher auf die Maschen der Betrüger hereinfallen. Aber keine Sorge: Du bist diesen Maschen nicht hilflos ausgeliefert. Hier liest du, wie du seriöse Online-Shops von Fake-Shops unterscheiden und was du aktiv tun kannst, um dich vor Identitätsdiebstahl und Betrug beim Online-Shopping zu schützen.
Fake-Shops sind weit verbreitet
Online-Betrug mit Fake-Shops ist ein Massengeschäft. Dabei werden Verbraucher häufig sowohl um die Ware als auch um ihr Geld geprellt. Der Branchenverband Bitkom fand 2020 heraus, dass in Deutschland mehr als jeder fünfte Online-Shopper beim Einkauf im Netz schon einmal in krimineller Absicht betrogen wurde. Auch die Verbraucherzentrale hält Fake-Shops für ein relevantes Problem. In einer Studie von 2018 geht sie von über vier Millionen Deutschen aus, die bereits von einem Betrug durch Fake-Shops betroffen waren.
Nach Angaben der Marktwächter (Frühwarnsystem des Verbraucherschutzes) konnten Mitte 2018 mehr als eine Million URLs identifiziert werden, unter denen Fake-Shops gefunden werden konnten. Die Studienautoren gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer weit höher liegt und das Phänomen Fake-Shops längst kein Phänomen mehr ist.
Fake-Shops und Identitätsdiebstahl gehen oft Hand in Hand
Neben Geld sind auch personenbezogene Daten für Kriminelle von hohem Wert. Mit deinem Namen, deinen Konto- und Kreditkartendaten bis hin zur Versandadresse hinterlässt du beim Online-Shopping zahlreiche sensible Daten. Mit zunehmender Häufigkeit von Internet-Einkäufen und unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen steigt die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Identitätsdiebstahls zu werden.
Das sehen übrigens auch Befragte von verschiedenen Online-Studien so. Im Rahmen der Analyse „Identitätsklau - die Gefahr aus dem Netz" fragte PwC Verbraucher, ob sie besorgt seien, im Internet oder beim Online-Shopping (noch einmal) Opfer eines Identitätsdiebstahls zu werden. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Befragten antworteten mit "ja". Im Vergleich dazu gaben nur 38 Prozent von ihnen an, dass sie schon einmal einen Kauf abgebrochen haben, weil ihnen der Anbieter beziehungsweise die Seite zu unsicher erschien.
PwC wollte in der Befragung übrigens auch wissen, wie sich Deutsche so im Internet verhalten. Dabei kam heraus, dass acht von zehn Deutschen zwar bewusst darauf achten, ob die Webseiten vertrauenswürdig sind, auf denen sie unterwegs sind. Allerdings verwendet jeder Zweite dasselbe Passwort für mehrere Online-Accounts. 13 Prozent geben sogar persönliche Informationen an, wenn sie in einer E-Mail dazu aufgefordert werden. Ein solches Verhalten kann schnell dazu führen, Opfer eines Identitätsdiebstahls zu werden.
Online-Betrug durch Kreditkarten?
Deine Kreditkartenabrechnung ist plötzlich unvorhergesehen hoch? Irritiert siehst du in deinen Kartenumsätzen nach und entdeckst eine Zahlung über 350 Euro für Kosmetikartikel in einem Online-Shop. Doch in diesem Shop hast du noch nie etwas eingekauft, du kennst ihn nicht einmal. Spätestens jetzt solltest du alarmiert sein: Seltsame und verdächtige Abbuchungen auf deiner Kreditkarte deuten darauf hin, dass du Opfer eines Kreditkartenmissbrauchs geworden bist. Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen, fragst du dich?
In Deutschland wird die Kreditkarte als Zahlungsmittel immer beliebter. Laut Statista wurden 2019 mit Kreditkarten rund 118,6 Milliarden Euro umgesetzt. Die Kreditkarte gilt als flexibelstes Zahlungsmittel, da sie jederzeit, überall und unabhängig vom Bargeldbestand eingesetzt werden kann. Sie lockt allerdings auch Betrüger an. Die missbrauchen die gestohlenen Karteninformationen auf verschiedenen Wegen, um so unautorisierte Einkäufe zu tätigen, Bargeld abzuheben oder weitere Kreditkarten zu beantragen.
Ein gefährlicher Weg, auf dem Betrüger an deine Kreditkartendaten kommen, ist der Fake-Shop selbst. So könntest du über eine sogenannte Phishing-E-Mail auf die manipulierte Webseite eines Online-Shops geleitet werden. Sobald du deinen Einkauf hier bezahlst und dazu deine Kreditkartendaten eingibst, können sie von Hackern mitgelesen werden. Diese Daten nutzen sie dann, um unter deinem Namen – und auf deine Rechnung – selbst Online-Einkäufe zu tätigen. Eine weitere Methode besteht darin, dass Betrüger deinen PC mit Schadsoftware infizieren, die ihnen ermöglicht, jedes Mal mitzulesen, wenn du deine Kreditkartendaten irgendwo eingibst.
Was auch passieren kann: Kreditkartenanbieter oder Online-Händler werden gehackt. Dabei greifen die Cyberkriminellen massenhaft Kreditkarteninformationen ab und nutzen sie entweder selbst oder verkaufen sie auf illegalen Märkten weiter, beispielsweise im Darknet.
Du bist solchen perfiden Fallen aber nicht hilflos ausgeliefert und kannst sie und deren finanzielle Folgen vermeiden. Zum einen: Halte dich immer auf dem Laufenden, mit welchen Tricks Online-Betrüger versuchen, an deine Daten und dein Geld zu kommen. In unserer Academy findest du eine große Auswahl an Artikeln, die zum Thema Internetsicherheit aufklären und viele Tipps geben, wie du dich im Internet sicher bewegen kannst.
Wenn du auch die Kreditkarte am liebsten zum Bezahlen beim Online-Shopping nutzt und gleichzeitig das Risiko eines finanziellen Schadens so gering wie möglich halten willst, probiere doch mal die Black&White Prepaid Mastercard aus. Dank der Prepaid-Funktion hast du den Verfügungsrahmen selbst in der Hand: Du entscheidest, wann und wie viel Geld du auf deine Karte lädst, darüber hinaus kann sie nicht belastet werden. Da die Aufladung online und sofort möglich ist, kannst du deine Einkäufe jederzeit spontan per Kreditkarte zahlen – und hast die Karte voll unter deiner Kontrolle.
7 Zeichen, an denen du Fake-Shops erkennst
Den Unterschied zwischen gefälschten und seriösen Shops zu erkennen, wird immer schwerer. Aber es gibt ein paar Anzeichen, anhand derer du ziemlich schnell rausfindest, ob du es mit einem ehrlichen Online-Händler oder einem Fake-Shop zu tun hast.
#1 - Die Internetadresse ist auffällig
Du solltest immer auf eine SSL-Zertifizierung achten. Die erkennst du zum einen an dem „https://" in der URL. Zum anderen zeigen mittlerweile sämtliche Browser durch ein kleines Schloss-Icon in der Adresszeile an, ob die Seite eine sichere Verbindung nutzt. Fehlt die SSL-Verschlüsselung, solltest du nicht in dem Shop einkaufen. Außerdem solltest du skeptisch werden, wenn die Webseiten-Adresse überhaupt nicht zu den angebotenen Waren passt. Eine URL kann auch täuschen. So bedeutet die Endung „.de" nicht automatisch, dass der Online-Händler in Deutschland sitzt. Hellhörig solltest du zudem auch werden, wenn sich an das .de noch eine weitere Domainendung anschließt, etwa: „.de.com". Hier solltest du nicht arglos einkaufen.
#2 - Nur kundenunfreundliche Zahlungsarten
Seriöse Online-Shops bieten ihren Kunden in der Regel viele verschiedene Zahlungsmethoden an. Auch Fake-Shops werben auf der Startseite mit verschiedenen Zahlungsarten, unter anderem mit Kauf auf Rechnung oder PayPal. Doch wenn man darauf klickt, passiert in einem gefakten Shop oft gar nichts. Obacht auch beim Abschluss der Bestellung: Wird an der Kasse plötzlich nur die Bezahlung via Vorkasse, zum Beispiel in Form von Überweisung, akzeptiert, solltest du in dem Shop nicht einkaufen.
#3 - Extrem günstige Preise
Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist es oft auch nicht wahr. Vor allem, wenn es um Preise geht. Wenn sich in einem Shop Angebote zu auffällig niedrigen Preisen häufen, solltest du auf jeden Fall genauer hinsehen - denn nicht wenige Abzocker arbeiten mit dieser Lockmethode. Frag dich also selbst: Wie realistisch ist der Preis? Falls du dir nicht sicher bist, nutze ein Preisvergleichsportal im Netz.
# 4 - Fake-Gütesiegel in Fake-Shops
Um möglichst seriös zu wirken, schmücken sich betrügerische Shops gern mit Gütesiegeln. Manche davon sind frei erfunden, andere wiederum von anderen Seiten geklaut oder werden genutzt, obwohl sie dazu keine Berechtigung haben. Durch einen Klick auf das Siegel oder eine kurze Recherche bei dem Gütesiegelanbieter kannst du herausfinden, ob es sich um eine Fälschung handelt.
#5 - Zu viele sehr gute Kundenbewertungen
Ein Online-Shop, der nur Fünf-Sterne-Bewertungen hat, ist sehr wahrscheinlich Fake. Um hier auf der sicheren Seite zu sein, solltest du im Internet noch mal nach dem Shop googeln. Wenn du stark abweichende oder auf Betrug hinweisende Bewertungen findest, solltest du nicht in dem Shop kaufen.
#6 - AGB, Widerrufsbelehrung, Datenschutzerklärung und Impressum sind fehlerhaft
In Deutschland gibt es für Onlineshop-Betreiber viele gesetzliche Vorschriften. Unter anderem braucht jeder Online-Shop ein Impressum, das Angaben über den Shop-Betreiber enthält. Das sind unter anderem der Name sowie eine Adresse, unter der er tatsächlich erreichbar sein muss. Du kannst mit Google Maps prüfen, ob sich an der angegebenen Adresse wirklich eine Firma befindet.
Weitere wichtige rechtliche Elemente sind die AGB (Allgemeinen Geschäftsbedingungen), die Widerrufsbelehrung und die Datenschutzerklärung. Das Problem: Betrüger kopieren solche Rechtstexte gern von anderen Seiten. Deshalb sollte man die Texte aufmerksam lesen. Finden sich mehrere Rechtschreib- und Grammatikfehler drin, sollte dich das stutzig machen.
#7 - Kontakt zum Händler nicht möglich
Fake-Shops bieten so gut wie nie Kontaktmöglichkeiten an. Prüfe also, ob eine E-Mail-Adresse oder eine Telefonnummer angegeben ist. Schau zur Not auch ins Impressum. Wenn dort nur ein Postfach (ohne Straße und Hausnummer), eine Postbox oder eine kostenpflichtige, teure Telefonnummer steht, handelt es sich nicht um einen seriösen Shop.
Bei einem Fake-Shop eingekauft. Und jetzt?
Leider kommt es immer wieder vor, dass Betroffene erst zu spät merken, dass sie bei einem Fake-Shop eingekauft haben. Wenn das passiert, sollte schnell gehandelt werden.
Zuerst sollten Betroffene versuchen, die bereits angeordnete Überweisung zu stoppen oder rückgängig zu machen. Viel Zeit hat man dafür allerdings nicht. Ist das Geld bereits auf dem anderen Konto gutgeschrieben, ist es oft zu spät. Deine Bank hat dann keinen Zugriff mehr auf das Geld. Du kannst aber einen kostenpflichtigen Überweisungsrückruf wegen Betrugsverdachts veranlassen. Um deiner Bank den Ernst der Lage deutlich zu machen, solltest du zudem zur Polizei gehen und den Betrug anzeigen. Das Aktenzeichen kannst du an die Bank weitergeben. Zudem solltest du sämtliche Beweise wie Kaufverträge, Bestellbestätigungen, E-Mails und Belege sichern.
Falls du den Einkauf im Fake-Shop mit Kreditkarte bezahlt hast, solltest du sie unbedingt sperren lassen. Denn anders als bei seriösen Shops werden in manipulierten Shops Kreditkartendaten unverschlüsselt an die Betrüger übertragen. Das bedeutet, dass die Kriminellen deine Kreditkartendaten haben und auf deine Rechnung einkaufen können.
Die Daten sind weg
Von den Zahlungsinformationen einmal abgesehen, ist ein abgeschlossener Einkauf bei einem Fake-Shop auch noch aus einem anderen Grund ein Problem. Du hast dem Betrüger nämlich viele persönliche Daten gegeben - wie beispielsweise deinen Namen, deine Adresse, deine E-Mail-Adresse und dein Geburtsdatum. Die übermittelten Daten kannst du leider nicht wieder zurückholen.
Ganz schutzlos bist du allerdings nicht. Mit bonify IdentProtect kannst du sensible Daten wie deine E-Mail-Adresse, Bank- und Kreditkartendaten oder Telefonnummer überwachen lasse. Der Dienst überwacht rund um die Uhr das Internet, Deep Web und Darknet. Bei einem Treffer wirst du sofort benachrichtigt, damit du unmittelbar handeln und verhindern kannst, dass dir finanzielle Schäden entstehen.
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