Darum kann Identitätsdiebstahl deine Bonität ruinieren
Der Missbrauch gestohlener Identitätsdaten kann dich nicht nur viel Geld, Zeit und Aufwand kosten, sondern sich auch negativ auf deine Bonität auswirken. Wie es dazu kommt, erfährst du in diesem Artikel.
Wenn deine Identität gestohlen wird, können die Diebe damit enormen und nachhaltigen Schaden anrichten. Mit Folgen für dein finanzielles wie auch dein soziales Umfeld. Sie können beispielsweise auf deine Rechnung online shoppen, dein Bankkonto plündern oder in deinem Namen zweifelhafte Nachrichten auf Social-Media-Plattformen verbreiten. Der Identitätsmissbrauch kann aber auch deine Bonität bei SCHUFA und Co. ruinieren, zumal er oft nicht sofort entdeckt wird. Wir erklären in diesem Artikel, wie es dazu kommt.
Deine Bonität basiert auf deinen personenbezogenen Daten
Wenn bei Identitätsmissbrauch von gestohlenen Daten die Rede ist, sind personenbezogene Daten gemeint. Was heißt das? Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sind damit all jene Informationen gemeint, die sich einer bestimmten oder bestimmbaren natürlichen Person zuordnen lassen. Das schließt allgemeine Personendaten ein, beispielsweise Namen, Geburtsdatum und Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer einer Person. Es betrifft Bank- und Online-Daten, wie zum Beispiel Kreditinformationen und IP-Adresse. Und auch Angaben über laufende Inkasso- und Gerichtsverfahren sind Bestandteil.
Einige dieser Daten sind relevant für deinen Bonitätsscore. Das ist ein Wahrscheinlichkeitswert, der das Risiko eines Zahlungsausfalls ausdrückt. Er wird auf Basis der Informationen errechnet, die einer Auskunftei über dich vorliegen. Je mehr Daten SCHUFA und Co. über dich haben, desto präziser können sie Aussagen über dein Zahlungsausfallrisiko treffen. Auskunfteien arbeiten zusätzlich mit verschiedenen Unternehmen zusammen. Von diesen Vertragspartnern erhalten sie unter anderem Daten über deine Geschäftsbeziehungen und über dein Zahlungsverhalten.
Immer dann, wenn du beispielsweise einen Kredit aufnehmen, online auf Rechnung einkaufen oder dich bei einem Strom- oder Gasversorger anmelden möchtest, fordern die jeweiligen Unternehmen die Bonitätsdaten von dir als potenziellem Vertragspartner bei einer Auskunftei an. Eine solche Bonitätsauskunft wird rund fünf- bis zehnmal im Jahr je Verbraucher angefordert.
Identitätsdiebstahl kann deine Kreditwürdigkeit ruinieren – ohne, dass du es bemerkst
Der Diebstahl und Missbrauch personenbezogener Daten hat häufig einen wirtschaftlichen Hintergrund: Die Kriminellen haben es auf das Geld ihrer Opfer abgesehen. Man muss nicht über Reichtümer verfügen, damit Betrüger sich für die persönlichen Daten interessieren. In der überwiegenden Zahl der Fälle werden mit der gestohlenen Identität in Online-Shops Waren unter dem Namen der Opfer bestellt. Die Rechnungen und Mahnungen erhalten die Opfer, egal, ob sie sie bezahlen können oder nicht.
Wenn sich Betrüger mittels deiner Identitätsdaten Zugriff auf dein Online-Banking verschaffen, kann das nicht nur finanzielle Folgen für dich haben. Während der Identitätsbetrug von dir möglicherweise unbemerkt bleibt, häufen sich unbezahlte Rechnungen und Mahnungen und verursachen negative Einträge in den Bonitätsakten von SCHUFA und Co. Dein Bonitätsscore stürzt in den Keller. Die Folgen können weitreichend sein: Die Kreditkarte wird gesperrt, ein Kauf auf Rechnung, Kreditantrag oder Ratenkauf abgelehnt. Selbst beim Handyvertrag und bei Versicherungen kann ein negativer Score ungünstige Konditionen oder teure Prämien bedeuten.
Wie kann das passieren?
Zu deiner Person kann durch den Missbrauch deiner Identitätsdaten ein vollkommen falscher Datensatz entstanden sein. Zu diesem Mix aus realen und falschen Daten kommt es zum Beispiel, wenn die Betrüger für deinen Namen falsche Liefer- und Rechnungsadressen angegeben haben. Diese falschen Daten sind dann vom geprellten Online-Händler sowie vom Inkassounternehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit schon weitergegeben worden an die SCHUFA und von dort an die Vertragspartner. Dieses Datenknäuel wieder aufzulösen bedeutet, bei allen beteiligten Unternehmen die falschen Daten löschen zu lassen. Das wiederum erfordert einen hohen bürokratischen Aufwand und zieht sich erfahrungsgemäß lange hin. Jahre können vergehen, bis die Daten in den Bonitätsakten wieder „sauber” sind, auch an den Stellen, wohin sie weitergegeben wurden. In der Zwischenzeit sinkt deine Bonität immer weiter.
Was kann ich tun, um Identitätsdiebstahl zu verhindern?
Du solltest nicht nur deine Bank-, E-Mail- und Social-Media-Konten stets im Blick behalten. Wichtig ist auch, dass du regelmäßig deine Bonität prüfst und fehlerhafte Einträge umgehend meldest. Diese 15 Tipps helfen dir, dich vor Datendiebstahl und Betrug im Internet zu schützen.
Jeder dritte Deutsche ist bereits Opfer von Identitätsbetrug geworden. Die Dunkelziffer liegt vermutlich viel höher, denn Betroffene von Cyberkriminalität erstatten oft keine Anzeige bei der Polizei: Entweder befürchten sie Reputationsverlust oder sie haben den Schaden nicht bemerkt oder erachten ihn als zu gering.
Bei Auskunfteien hast du die Möglichkeit, mehrmals im Jahr eine Selbstauskunft über deine persönlichen Daten anzufordern. Allerdings können einige Wochen vergehen, bis du sie erhältst.
Tipp: Wesentlich einfacher ist es mit bonify! Hier stehen dir deine Bonitätsdaten jederzeit online und kostenlos zur Verfügung. Fehlerhafte Einträge kannst du sofort an unsere Partnerauskunftei Creditreform Boniversum melden, die den Fall dann bearbeitet.
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