Was kostet ein Kind?
Ein Kind bringt viel Freude – aber auch neue, zusätzliche Kosten. Obwohl die Bereicherung dabei zweifellos überwiegt, ist es kein Geheimnis, dass die finanzielle Verantwortung hoch ist. Aber was genau kostet ein Baby eigentlich? Und wie teuer ist der Nachwuchs – von der Erstausstattung, Nahrung, Kleidung bis zum Führerschein – wirklich? Was ein Kind tatsächlich kostet, erfährst du hier.
Du möchtest eine Familie gründen oder bist bereits Mama oder Papa? Dann weißt du sicherlich, dass ein Kind dein Leben nachhaltig verändert – auch in finanzieller Hinsicht. Selbst, wenn du auf Veränderungen durch ein Kind vorbereitet bist, gehörst du vielleicht auch zu denjenigen, – und das sind die meisten von uns – die nicht wissen, was ein Kind tatsächlich kostet. Das wollen wir jetzt ändern:
Das Statistische Bundesamt hat ermittelt, dass Paare im Jahr 2018 durchschnittlich 763 Euro monatlich für ihr Kind ausgaben. Die Kosten pro Kind steigen dabei an, je älter das Kind wird. Besonders „teuer“ waren Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. In sie mussten Eltern durchschnittlich 953 Euro pro Monat "investierten“. Basierend auf diesen Zahlen ergaben sich Kosten für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr in Höhe von rund 148.000 Euro. In diesen Kosten inbegriffen sind neben Grundversorgung, Betreuung, Schule, Hobbys, Geschenke und Gesundheit auch indirekte Kosten wie Mehrkosten bei Urlauben oder Wohnen.
Wie genau sich die Kosten für ein Kind zusammensetzen, welche Ausgaben anfallen und welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten es für Familien gibt, erfährst du hier.
Baby-Erstausstattung: Mit diesen Kosten musst du rechnen
Sobald sich Nachwuchs ankündigt, starten viele werdende Eltern in eine aufregende Zeit voller Vorbereitungen. Die ersten Anschaffungen für das Baby sind dabei für viele Eltern nicht nur komplettes Neuland, sondern auch eine finanzielle Herausforderung. Von der Wickelkommode bis zum Beistellbett – ein Neugeborenes braucht erstaunlich viel. Zu den wichtigsten Anschaffungen, die du unbedingt einplanen solltest, gehören:
Babybett und/oder Beistellbett: 100 bis 500 Euro
Schrank: 100 bis 300 Euro
Wickelkommode: 100 bis 500 Euro
Kinderwagen: 200 bis 1.000 Euro
Stuhl / Wippe: 50 bis 200 Euro
Babykleidung: 200 bis 500 Euro
Windeln & Babypflege: 50 bis 200 Euro monatlich
Spielzeug: 50 bis 100 Euro
Bei den genannten Kosten für die Baby-Erstausstattung handelt es sich nur um einen groben Richtwert. Legst du auf eine hochwertige Marken-Einrichtung wert und möchtest dich auch sonst nur für das Allerbeste entscheiden, sind die Kosten für deine Erstausstattung nach oben offen. Realistisch sind jedoch durchschnittliche Kosten zwischen 1.500 und 5.000 Euro für die Erstausstattung.
Übrigens: Viele werdende Eltern müssen über eine größere Wohnung oder ein Haus nachdenken. Diese Kosten fallen zwar nur indirekt für dein Kind an, sind aber sicherlich nicht zu vernachlässigen
So kannst du bei der Baby-Erstausstattung sparen
Es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, bei deiner Baby-Erstausstattung zu sparen, ohne auf etwas verzichten zu müssen. Folgende Ideen helfen vielen Eltern weiter:
Viele Babyprodukte kannst du nur kurz nutzen. Selbst ausrangierte Artikel sind daher so gut wie neu und du kannst problemlos auf Produkte aus zweiter Hand zurückgreifen. Sieh dich auf Flohmärkten, in Secondhand-Läden und online um oder frage Freunden oder Familie, ob sie Baby-Artikel übrig haben.
Kaufe Markenprodukte im Sale oder halte nach Rabattaktionen und -Codes Ausschau.
Die ersten Ausgaben: So viel kostet dein Baby im ersten Jahr
Ist dein Baby endlich da, bringt es unbeschreibliches Glück und eher überschaubare Bedürfnisse mit: Im ersten Lebensjahr deines Kindes dreht sich alles um seine Versorgung. Außer deiner Zeit, Nähe und jeder Menge Zuwendung braucht es quasi „nur“ Nahrung, Windeln und Pflegeprodukte. Dafür fallen im ersten Jahr folgende Kosten an:
Babynahrung: Für Milchnahrung fallen im ersten Lebensjahr Kosten von 35 bis 50 Euro pro Monat an. Wird das Baby gestillt, entfallen diese Kosten natürlich.
Windeln: Für Einmalwindeln kannst du mit Kosten von 35 bis 50 Euro pro Monat rechnen. Stoffwindeln sind eine günstigere, aber auch umständliche Alternative.
Pflegeprodukte: Babyöl, Cremes und Co. kosten etwa 10 bis 50 Euro pro Monat.
Gerade in den ersten Lebensmonaten wird dein Baby schnell wachsen. Es kann daher sein, dass du – neben deiner ohnehin vorhandenen Erstausstattung – neue Kleidung brauchst. Greife hier auf gebrauchte Kleidung zurück, falls du dein Budget schonen möchtest.
Statistiken zeigen, dass du im ersten Lebensjahr deines Babys mit durchschnittlichen Kosten von 350 bis 500 Euro monatlichrechnen sollten. Auch diese Kosten können natürlich variieren. Ihre Höhe hängt nämlich von deinen Ansprüchen, deiner Lebensweise und davon ab, ob dein Kind bereits (teilweise) fremd betreut werden soll.
Finanzielle Abenteuer von 1 bis 6 Jahren: So viel kostet ein Kleinkind im Monat
Dein Kleinkind entdeckt die Welt mit großen Augen und wächst und verändert sich rasant. Auch die anfallenden Ausgaben verändern sich in der Zeit zwischen 1 und 6 Jahren und steigen mit der Zeit an. Du kannst dabei mit folgenden durchschnittlichen Kosten – die natürlich je nach Wohnort, Bedürfnissen und Lebensstil variieren – rechnen:
Ohne Betreuungskosten: etwa 450 Euro pro Monat oder 5.400 Euro im Jahr
Mit Krippenplatz: etwa 850 Euro pro Monat oder 10.200 Euro pro Jahr
Mit Kindergartenplatz: etwa 760 Euro pro Monat oder 9.120 Euro pro Jahr
Kosten und Sparmöglichkeiten
Essen und Snacks: Je älter dein Kleinkind wird, desto mehr isst es am Familientisch mit. Dementsprechend fallen nun Kosten für Grundnahrungsmittel und Snacks an.
Kleidung: Kleinkinder wachsen schnell aus ihren Sachen raus – neue Kleidung muss darum nach wie vor recht häufig her. Musst du aufs Budget achten, kannst du auf Secondhand-Kleidung zurückgreifen oder mit Freunden und Familie tauschen.
Spielzeug und Freizeitaktivitäten: Bauklötzen, Büchern und der Schwimmbadbesuch – Spielzeug und Aktivitäten kosten Geld. Sparen kannst du, indem du Bücher und Spiele in der Bibliothek ausleihst oder auf kostenlose Aktivitäten (Parks, Spielplätze etc.) setzt.
Betreuung: Je nach Wohnort können Krippen- und Kindergartenplätze ganz schön teuer sein. Durchschnittlich fallen für einen Krippenplatz (je nach Wohnort) etwa 400 Euro im Monat, für einen Kita-Platz etwa 250 Euro im Monat an. Informiere dich jedoch über mögliche Zuschüsse zur Kinderbetreuung.
Schulzeit: So viel kostet ein Schuldkind zwischen 6 und 12 Jahren
Dein Kind geht mittlerweile zur Schule oder geht bereits mit großen Schritten aufs Teenie-Alter zu? Dann kommt es dir vielleicht so vor, als würde sich das Geld noch schneller von deinem Konto verflüchtigen? Vermutlich stimmt das sogar: Mit jedem Lebensjahr steigen auch die Ausgaben für dein Kind.
Im Durchschnitt fallen für dein Schuldkind Kosten in Höhe von
605 Euro pro Monat bzw. 7.260 Euro jährlich an (ohne Betreuungskosten)
855 Euro monatlich bzw. 10.260 Euro pro Jahr (mit Betreuungskosten)
an.
Kosten und Sparmöglichkeiten
Essen: Dein Kind isst nun mehr. Klar, schließlich ist es mittlerweile größerer, wächst aber noch. Sehr wahrscheinlich hat dein Kind außerdem einen eigenen Kopf, wenn es um die Auswahl von Produkten geht. Nicht selten sind dabei teuren Markenfavoriten aus der Werbung. Möchtest du aufs Geld achten und deinem Kind gleichzeitig den Umgang damit beibringen, lohnt es sich, gemeinsam einkaufen zu gehen. Vergleicht gemeinsam Preise und seht euch nach günstigen Alternativen um.
Bekleidung: Dein Kind hat nun auch bei der Kleiderwahl einen eigenen Kopf und braucht „coole“ Kleidung und Schuhe. Vielleicht gibt es schon jetzt bestimmte Marken, die dein Kind bevorzugt. Sparen kannst du rund um Kleidung nach wie vor, indem du dich für gut erhaltene, gebrauchte Kleidung entscheidest. Zusätzlich kannst du die Familienkasse aufbessern, indem du Kleidung, die zu klein geworden ist, weiterverkaufst.
Schulbedarf: Schulkinder brauchen Bücher, Hefte, Stifte, Zeichenmaterialien und vieles mehr. Sparen kannst du, indem du nicht auf teure Markenprodukte, sondern auf günstige Alternativen setzt. Auch in vielen Discountern wird mittlerweile Schulbedarf angeboten.
Freizeitaktivitäten: Sportvereine, Kino, und Musikschule – viele Freizeitaktivitäten für Kinder kosten Geld. Sparen kannst du, indem du dich für ein oder zwei Hobbys, die deinem Kind am Herzen liegen und die du fördern möchtest, entscheidest. Bei Hobbys kommt es nicht auf Quantität an.
Betreuung: Möchtest du dein Kind nach der Schule in einem Hort betreuen lassen, fallen hierfür Gebühren an.
Sonstige Ausgaben: Dein Kind hat jetzt mehr Ansprüche und Bedürfnisse. Außerdem ist es (ab 7 Jahren) beschränkt geschäftsfähig. Neben höheren Ausgaben für Friseurbesuche, Kleidung und Geburtstagsgeschenke kommen daher auch Ausgaben für Taschengeld auf dich zu.
Teenie-Alarm: Das kostet ein Kind zwischen 13 und 18 Jahren
Die Pubertät deines Kindes bringt ohnehin jede Menge Nervenkitzel mit sich. Aber damit noch nicht genug: Nach dem zwölften Lebensjahr wird dein Kind richtig teuer. Die Zeiten des Kindertellers sind vorbei und die Ansprüche und Bedürfnisse wachsen weiter. Ob Taschengeld, Lebensmittel- oder Mobilfunkkosten – von allem braucht dein Kind jetzt mehr. So entstehen durchschnittliche Teenager-Kosten von 953 Euro monatlich bzw. 11.436 Euro pro Jahr.
Kosten und Sparmöglichkeiten
Die Pubertät ist für Eltern und Kind eine herausfordernde Zeit. Doch welche Faktoren können dabei zu besonders großen finanziellen Herausforderungen werden?
Essen: Teenager sind wie Staubsauger – sie können und müssen besonders viel essen. Gleichzeitig haben viele Teens aber auch kostspielige Markenvorlieben oder wollen mit ihren Freunden häufig zum Essen ausgehen.
Taschengeld: Der Wunsch nach einer Taschengelderhöhung steigt bei Teenies rapide. Schließlich wollen Freizeit, Statussymbole und Klamotten finanziert werden. Achte jedoch darauf, deinem Kind nicht jeden Wunsch zu erfüllen. Schließlich ist eine gemeinsame Budgetplanung wichtig, um deinem Teenager den Umgang mit Geld beizubringen.
Technik und Statussymbole: Von der Spielekonsole bis hin zum Smartphone – für Teens ist Technik Pflicht, um mithalten zu können. Gleiches gilt für andere Statussymbole wie Markenkleidung und Schmuck. Du kannst damit rechnen, dass dein Teen problemlos ein Monatsgehalt für solche Wünsche durchbringen könnte. Um Geld zu sparen und deinem Kind den Umgang mit Geld beizubringen, solltest du auf günstigere Alternativen oder Secondhand setzen. Auch, wenn du dein Kind eventuell nicht von getragener Kleidung überzeugen kannst, sagt der Nachwuchs zu einem Secondhand-Smartphone bestimmt nicht nein.
Überblick: Das kostet ein Kind im Monat und Jahr?
Baby (0 bis 1 Jahr): ca. 350 bis 500 Euro bzw. 4.200 bis 6.000 Euro pro Jahr
Kleinkinder (1 bis 6 Jahre): ab 450 Euro pro Monat bzw. 5.400 Euro pro Jahr
Schulkind (6 bis 12 Jahre): ab 605 Euro pro Monat bzw. 7.260 Euro pro Jahr
Teenager (12 bis 18 Jahre): 953+ Euro monatlich bzw. 11.436+ Euro pro Jahr
Hierbei handelt es sich nur um Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Kosten entsprechend deines Wohnorts, Lebensstils und der individuellen Bedürfnisse deines Kindes variieren.
Gute Nachrichten: Ab dem zweiten Kind sinken die Kosten
Die Zahlen, die du gerade kennengelernt hast, vermitteln dir den Eindruck, dass du dir ein, auf keinen Fall aber zwei Kinder leisten kannst? Dann haben wir eine gute Nachricht für dich: Ab dem zweiten Kind sinken die Ausgaben und es wird günstiger! Leben mehr Kinder im Haushalt, sinken die Kosten pro Kopf!
Grund dafür ist: Kleidung, Möbel und Spielzeug lassen sich wiederverwenden. Darum fallen beim zweiten Kind nicht alle Kosten noch einmal in voller Höhe an.
Welche finanziellen Hilfen für Familien gibt es vom Staat?
Dass Kinder teuer sind, weiß auch der Staat. Um die finanziellen Belastungen stemmen zu können, gibt es verschiedene Arten von staatlichen Leistungen für Familien mit Kindern. Die wichtigsten Angebote sind:
Kindergeld: Das Kindergeld ist eine monatliche Zahlung an alle Familien mit Kindern in Deutschland. Die Höhe des Kindergeldes liegt aktuell (Stand: 2024) bei 250 Euro pro Kind und Monat.
Kinderfreibetrag: Der Kinderfreibetrag ist ein steuerlicher Abzug, der das zu versteuernde Einkommen von Eltern reduziert. Die Höhe des Kinderfreibetrags liegt aktuell bei 6.384 Euro (also 3.192 Euro pro Elternteil). Außerdem gibt es einen Freibetrag für Betreuungs-, Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf des Kindes in Höhe von 2.928 Euro (also 1464 Euro pro Elternteil).
Elterngeld: Elterngeld ist eine Lohnersatzleistung, die Eltern nach der Geburt ihres Kindes für bis zu 24 Monate beziehen können. Die Höhe des Elterngeldes hängt vom Nettoeinkommen der Eltern vor der Geburt des Kindes ab.
Mutterschaftsgeld: Das Mutterschaftsgeld ist eine Lohnersatzleistung für Mütter, die während der Schwangerschaft oder nach der Geburt ihres Kindes nicht arbeiten dürfen. Es wird von der Krankenkasse gezahlt und richtet sich nach dem durchschnittlich erzielten Nettoeinkommen der Mutter.
Wohngeld: Wohngeld ist ein Mietzuschuss, den Familien mit geringem Einkommen erhalten können. Die Höhe richtet sich nach dem Einkommen, der Anzahl der Familienmitglieder und der Höhe der Miete.
Kinderzuschlag: Der Kinderzuschlag ist eine zusätzliche Leistung für Familien mit geringem Einkommen. Es kann bei der Bundesagentur für Arbeit beantragt werden.
Unterhaltsvorschuss: Alleinerziehende, die keinen oder nicht den vollen Unterhalt für ihr Kind vom anderen Elternteil erhalten, können Unterhaltsvorschuss beim Jugendamt beantragen.
Bildungspaket: Das Bildungspaket ermöglicht die Übernahme von Kosten für die Teilnahme an außerschulischen Bildungs- und Freizeitangeboten für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen.
Plane dein Familienbudget mit bonify
Mindestens 140.000 Euro bis zum 18. Lebensjahr – das ist eine ziemlich hohe Summe. Umso wichtiger ist es für Familien, ihr Budget im Auge zu behalten. Und genau dabei hilft dir bonify:
Der bonify Finanzmanagemer hilft dir dabei, deine Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten und dein Budget zu überwachen. Hast du dein Bankkonto mit deinem bonify-Account verbunden, zeigt dir unsere Kontoübersicht die Summe deiner gesamten Ausgaben und Einkünfte auf einen Blick. Außerdem erfährst du, wofür du wie viel Geld ausgegeben hast. Ganz nach Wunsch kannst du außerdem das ganze Jahr, einen Monat oder nur ein paar Tage analysieren.
Die Analyse ist sinnvoll, um herauszufinden, wofür du monatlich besonders viel Geld ausgibst – und wo sich Sparpotenzial versteckt. So fällt es dir leichter, Ausgaben für Kinder, Familie, Haushalt und Co. noch besser zu managen.