Strom sparen heißt Geld sparen: 5 Tipps, die wirklich helfen

Wer Strom spart, spart auch Geld. Gerade im Haushalt gibt es Unmengen kleiner Stellschrauben, die Dir am Ende jede Menge Geld sparen können. Welche das sind, verraten Dir wir in diesem Artikel.

Julia Ptock
Strom sparen heißt Geld sparen

Strom wird von Jahr zu Jahr teurer. Die Ausgaben für Energie können vor allem für weniger finanzstarke Familien oder Personen sehr belastend sein. Umso wichtiger ist es, die Stellschrauben zu kennen, mit denen man seinen Energieverbrauch reduzieren kann. 

Dafür ist es wichtig zu wissen, wo am meisten Strom verbraucht wird. Aufgeschlüsselt nach Haushaltsbereichen ergibt sich in der Regel folgendes Bild für den Stromverbrauch in Privathaushalten:

27 Prozent: Informationstechnik sowie TV und Audio

17 Prozent: Kühl- und Gefriergeräte 

13 Prozent: Waschen und Trocknen

11 Prozent: Kochen 

9 Prozent: Licht 

7 Prozent: Spülen

16 Prozent: Sonstiges

Die Aufschlüsselung zeigt, dass nahezu in allen Haushaltsbereichen durch Verhaltensänderungen, technische Anpassungen oder den Austausch besonders stromhungriger Geräte Strom und Kosten gespart und durch den verringerten Treibhausgas-Ausstoß sogar noch etwas fürs Klima getan werden kann.

Nachfolgend haben wir die wirksamsten und praktischsten Geld- und Strom-Spartipps für Dich zusammengestellt. 

 1. Kenne Deinen Energieverbrauch

Nur wer seinen Energieverbrauch kennt, kann auch wirklich sparen beziehungsweise weiß ganz genau, wo die größten Stromsparpotenziale liegen. Um herauszufinden, wie viel Strom einzelne Geräte fressen, brauchst Du nur ein einfaches Messgerät für die Steckdose zu benutzen. Die gibt es schon für zehn Euro im Baumarkt und werden einfach zwischen Steckdose und Stecker gesteckt. Auf einem Display wird Dir dann angezeigt, wie viel Strom das jeweilige Gerät in einem bestimmten Zeitraum verbraucht hat. 

Resultierend aus diesen Ergebnissen kannst Du Dir dann überlegen, ob Du bestimmte Geräte austauschen willst. Gerade große Küchengeräte wie Kühlschrank, Gefrierschrank, Waschmaschine, Herd und Mikrowelle können sehr viel Strom verbrauchen. Energieeffiziente Geräte verbrauchen heute im Schnitt mindestens 40 Prozent weniger Strom als zehn Jahre alte Geräte. 

Wer also langfristig Strom und damit auch Geld sparen will, erwirbt statt einem vermeintlichen Second-Hand-Schnäppchen lieber ein neues A+++ Gerät. Aber: Nicht nur das Alter entscheidet über den Stromverbrauch. Auch die Größe, die Nutzungsdauer und -häufigkeit sowie das eigene Nutzungsverhalten spielen eine wichtige Rolle. 

 2. Zahle nur, was Du verbrauchst

Wenn Du einen normalen Stromvertrag abschließt, zahlst Du einen Grund- und einen Arbeitspreis. 

Der Grundpreis ist eine verbrauchsunabhängige Strompreis-Komponente. Diese feste Größe, die in jeder Abschlagszahlung enthalten ist, wird jährlich oder monatlich berechnet. In der Regel setzt sich der Grundpreis aus den drei Teilen Abgaben & Steuern, Messstellenbetrieb & Netznutzung sowie Vertrieb, Beschaffung & Marge zusammen. Beim Grundpreis werden die Aufwendungen des Stromversorgers für Abrechnung, Leistungsbereitstellung, Stromzählerbereitstellung und -miete sowie die allgemeinen Vertriebskosten auf den Verbraucher umgelegt.

Der Arbeitspreis wird in Abhängigkeit vom tatsächlichen Stromverbrauch nach Kilowattstunden berechnet und in Cent pro Kilowattstunde angegeben.

Da sich die Werte erheblich unterscheiden können, lohnt es sich, regelmäßig die Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen. Dabei sollte man aber durchaus auch über den Tellerrand hinausschauen und alternative Form des Strombezugs, wie beispielsweise Prepaid-Strom nicht außer Acht lassen. 

Bei Prepaid-Strom, wie ihn zum Beispiel die EnergieRevolte, Tochter der Stadtwerke Düren und Partner von bonify, anbietet, erwirbst Du im Gegensatz zum gewöhnlichen Stromvertrag Strom in variablen Mengen und bezahlst diesen vorab. Die Vorteile des Prepaid-Stroms sind unter anderem die absolute Kostentransparenz, die extrem hohe Flexibilität sowie das hohe Einsparpotenzial. So hat eine britische Studie aus dem Jahr 2017 gezeigt, dass Haushalte mit Prepaid-Strom sparsamer mit Strom umgehen. Dank Visualisierung von Energieverbräuchen (z. B. Website oder App) kann der Verbraucher seinen Energieverbrauch ganz genau im Auge behalten. 

Aber der wohl größte Vorteil von Prepaid-Strom ist der Schutz vor Überschuldung. Laut einem Bericht der Bundesnetzagentur wurden 2017 in rund 344.000 deutschen Haushalten der Strom abgestellt, weil Rechnungen oder Abschläge nicht bezahlt werden konnten. Säumige Stromkunden müssen zudem aufgrund von Mahnungen, Sperren und Entsperren mit Zusatzkosten von ca. 150 Euro pro Sperrung rechnen. Gerade für Menschen mit knappen Budgets ist das eine finanzielle Belastung, die in einer Schuldenspirale enden kann. Durch das Prinzip der Vorauszahlung ist es der EnergieRevolte zum Beispiel egal, ob es einen negativen Schufa-Eintrag in Deiner Bonität gibt. So kannst Du trotz Schufa einen günstigeren Strom bekommen, als ihn beispielsweise Dein Grundversorger liefert. 

 3. Vermeide Standby-Modus

Dass man Geräte am besten ganz ausschaltet, um Strom zu sparen, ist jedem klar. Doch viele Menschen glauben, dass es völlig ausreicht, Geräte in den Standby-Modus zu versetzen. Nach Berechnungen der Deutschen Energie-Agentur, so das Portal Energiesparen im Haushalt, schlägt der Standby-Betrieb sämtlicher Elektrogeräte im Haushalt mit rund 115 Euro zu Buche. 

Heimliche Stromfresser sind unter anderem: 

Espressomaschinen und Kaffeevollautomaten

alte TV-Geräte, Videorecorder und Steckernetzteile

Router

Hi-Fi-Anlage und Radios

PC und Monitor

Spielekonsolen 

Ladekabel

Leider halten sich gerade im Bereich Home Office so manch stromfressendes Vorurteil. So sind beispielsweise viele Menschen der Meinung, dass Geräte in Arbeitspausen weiterlaufen sollten, da das Wieder-Einschalten zu viel Strom verbraucht. Der Dauerbetrieb ist angeblich effizienter. Das ist nicht der Fall. Denn der Verbrauch beim Einschalten entspricht nur einigen Betriebssekunden. 

Wenn Du auf den Standby-Modus nicht verzichten möchtest, kannst Du bei der Neuanschaffung von Geräten darauf achten, dass sie sich bei Nicht-Benutzung automatisch abschalten.

 4. Strom sparen beim Kochen

Einer der größten Stromverbraucher ist die Küche. Das ist auch wenig verwunderlich, denn neben den Großgeräten wie Kühlschrank und Herd ist die Dichte an kleinen bis mittelgroßen Elektrogeräten wie Kaffee- und Küchenmaschine, Wasserkocher, Sandwichmaker und Radio besonders hoch. Aber entsprechend hoch ist auch das Sparpotenzial!

In einer klassischen Küche lässt sich Strom zum Beispiel so sparen: 

Spartipp #1 – Beim Einsatz eines Wasserkochers solltest Du immer nur so viel Wasser erhitzen, wie Du benötigst. Du kannst das Gerät aber auch nutzen, um Wasser beispielsweise für Nudeln vorzukochen. Das spart Energie. Übrigens: Wenn der Kocher regelmäßig entkalkt wird (mit Essigessenz oder Zitronenspritzern im Wasser, kein Essigreiniger), muss er weniger Energie aufwenden. 

Spartipp #2 – Beim Kochen solltest Du darauf achten, dass Du den richtigen Deckel verwendest. Das spart schon gut ein Drittel Energie. Außerdem sollte der Topf nicht kleiner sein als die Herdplatte, sonst geht Wärme ungenutzt verloren. Nutze den kleinen Topf für kleine Mengen, den Großen für große. Zudem kannst Du darauf achten, Restwärme zu nutzen. Das heißt nichts anderes, als die Herdplatte schon ein paar Minuten früher auszuschalten und das Essen mit der restlichen Wärme fertigzukochen.

Spartipp #3 – Auf so gut wie jeder Tiefkühlwaren-Verpackung liest man, da dass man den Ofen vorheizen soll. Wenn Du das Vorheizen weglässt – meist ist es überhaupt nicht notwendig – sparst Du durchschnittlich 20 Prozent Energie. Übrigens ist das Umluft-Programm effizienter als Ober- und Unterhitze. 

Spartipp #4 – Auch wenn der Kühlschrank nicht mehr der neuste ist, kann man hier trotzdem an Mini-Stellschrauben drehen. Du solltest beispielsweise darauf achten, dass der Kühlschrank nicht direkt neben dem Herd steht, da dieser Wärme abstrahlt. Außerdem sollten Lebensmittel oder Getränke komplett abgekühlt sein, bevor Du sie in den Kühlschrank stellst. 

 5. Sparen beim Licht

Die Zeiten, in denen mit einer herkömmlichen Glühbirne auch noch der ganze Raum beheizt werden konnte, sind lang vorbei. Bereits vor zehn Jahren wurde die Produktion von 100-Watt-Birnen eingestellt. Seite 2010 auch keine 75-Watt-Birnen mehr. Mittlerweile werden nur noch energieeffiziente Lampen verkauft. 

Aber auch bei den Glühlampen-Alternativen LED-, Energiespar- und Halogenlampen gibt es Unterschiede bei der Energieeinsparung. Gegenüber der Glühlampe sparen Halogenlampen beispielsweise nur bis zu 30 Prozent ein. Bei LED-Lampen sind es bis zu 90 Prozent. Auch bei der Lebensdauer gibt es Unterschiede. Energiesparlampen und LEDs halten bis zu 15.000 Stunden, Halogenlampen nur 2.000 Stunden. 

Nach der Berechnung von co2online spart man durch den Wechsel von zehn 60-Watt-Lampen durch zehn LED-Lampen jährlich bis zu 405 kWh. Das entspricht einer finanziellen Ersparnis von gut 150 Euro. Wenn Du nicht gleich alle alten Lampen durch LEDs ersetzen willst, da diese in der Anschaffung durchaus teuer sein können, fang in den Räumen an, in denen das Licht besonders lange am Stück brennt. 

Ach, und der wohl wichtigste Spartipp in puncto Beleuchtung überhaupt: Immer das Licht ausschalten, wenn Du als letzter den Raum verlässt. 

Julia Ptock