Frauen und Finanzen
Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, dass du dein Leben so gestalten kannst, wie du es möchtest – ohne auf andere angewiesen zu sein. In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Finanzen Schritt für Schritt in den Griff bekommst und finanzielle Unabhängigkeit erreichst.

Finanzen sind Männersache? Absolut nicht! Allerdings stehen Frauen oft vor besonderen Herausforderungen, wenn es ums Geld geht – sei es in der Karriere, bei der Altersvorsorge oder beim Vermögensaufbau. Außerdem setzen sich viele Frauen erst spät mit Finanzthemen auseinander – aus Unsicherheit oder dem Gefühl, nicht genug Ahnung zu haben. Genau darum sind Finanzen aber ein so wichtiges Thema für Frauen – und zwar genau JETZT!
Geld bedeutet Freiheit! Doch der Gender Pay Gap – also der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen –, geringere Renten und traditionelle Rollenbilder können dazu führen, dass Frauen finanziell abhängiger sind als Männer. Doch das muss nicht so bleiben! Mit dem richtigen Wissen und einer klugen Finanzstrategie kannst du dein Geld für langfristige Unabhängigkeit einsetzen.
Wie das geht? Finanzen sind keine Raketenwissenschaft! Wir zeigen dir im Folgenden, wie du Schritt für Schritt beginnst und dir ein solides Fundament aufbaust und finanzielle Unabhängigkeit erreichst.
Finanzielle Unabhängigkeit: Was bedeutet das für Frauen?
Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, dass du dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen gestalten kannst – ohne finanzielle Sorgen oder Abhängigkeit von anderen. Ob in der Partnerschaft, im Job oder im Alter: Wer finanziell gut aufgestellt ist, trifft Entscheidungen selbstbestimmt und ohne Angst.
Doch warum sind Frauen auch noch heute finanziell seltener unabhängig als Männer? Dafür gibt es mehrere Gründe:
💰Gender Pay Gap – das Lohnungleichgewicht zwischen Männern und Frauen sorgt dafür, dass Frauen über ihre gesamte Karriere hinweg weniger verdienen. Das hat direkte Auswirkungen auf ihre Ersparnisse, Investitionen und letztendlich auch auf ihre Rente.
👩💼 Berufsentscheidungen und Arbeitszeitmodelle: Frauen arbeiten häufig in schlechter bezahlten Branchen oder reduzieren ihre Arbeitszeit, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Das mag kurzfristig praktikabel erscheinen, führt aber langfristig zu finanziellen Nachteilen.
📉 Finanzieller Nachteil auf lange Sicht: Weniger Einkommen bedeutet weniger Sparmöglichkeiten und geringere Rentenansprüche. Wer weniger verdient, kann weniger investieren – und verpasst so potenzielle Chancen auf finanzielles Wachstum.
🤱 Unbezahlte Care-Arbeit: Frauen übernehmen oft Aufgaben in der Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen, ohne dafür entlohnt zu werden. Das kostet Zeit und Energie, die für den beruflichen Aufstieg fehlt.
📉 Weniger Karrierechancen: Durch familiäre Verpflichtungen bleibt weniger Zeit, um in eine Karriere mit hohen Einkommen zu investieren oder sich ein eigenes Vermögen aufzubauen.
💔 Finanzielle Abhängigkeit: Viele Frauen verlassen sich in Geldfragen auf ihren Partner. Doch im Falle einer Trennung oder Scheidung kann das schnell zu finanziellen Schwierigkeiten führen.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Das alles muss nicht sein! Mit bewusster Planung, der richtigen Strategie und dem Mut, finanzielle Themen aktiv anzugehen, kann jede Frau langfristig finanzielle Unabhängigkeit erreichen. Je früher du dich mit deinen Finanzen beschäftigst, desto einfacher wird es, eine solide finanzielle Basis aufzubauen.
Ungleiche Gehälter: Warum Frauen in Deutschland weniger verdienen
Der sogenannte Gender Pay Gap ist leider Realität: Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich rund 18 Prozent weniger als Männer. Laut einer Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ergibt sich diese Gehaltslücke unter anderem aus strukturellen Faktoren wie Berufswahl, Arbeitszeiten und Karriereunterbrechungen. Doch selbst bei vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten bleibt eine Differenz bestehen.
Weniger Gehalt bedeutet weniger Ersparnisse, weniger Investitionen und letztlich eine geringere Rente. Die Ursachen sind vielfältig:
👩🔬 Berufswahl und Branchenunterschiede: Frauen sind überdurchschnittlich oft in sozialen, pflegerischen oder kreativen Berufen tätig, die traditionell schlechter bezahlt sind als technische oder wirtschaftliche Berufe. Das führt zu strukturellen Einkommensunterschieden.
⏳ Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen: Viele Frauen reduzieren ihre Arbeitszeit oder steigen vorübergehend aus dem Beruf aus, um Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen. Dadurch verpassen sie Beförderungen, sammeln weniger Berufserfahrung und verdienen langfristig weniger.
💰 Zurückhaltung bei Gehaltsverhandlungen: Studien zeigen, dass Frauen seltener Gehaltsverhandlungen führen als Männer und weniger offensiv höhere Löhne einfordern. Dabei kann das regelmäßige Nachverhandeln des Gehalts langfristig große finanzielle Vorteile bringen.
📉 Auswirkungen auf die Altersvorsorge: Ein niedrigeres Einkommen führt dazu, dass Frauen weniger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und darum später geringere Rentenansprüche haben. Auch in private Altersvorsorgepläne investieren Frauen seltener.
Doch es gibt Wege, um das Ungleichgewicht auszubalancieren!
Gender Pay Gap reduzieren: So bekommen Frauen mehr
Der Gender Pay Gap hat nicht nur Auswirkungen auf dein aktuelle Einkommen, sondern auch auf langfristige finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge. Zum Glück haben Frauen aber viele Möglichkeiten, aktiv gegenzusteuern und finanzielle Gleichberechtigung zu erreichen. Hier sind einige effektive Strategien, um den Gender Pay Gap zu verringern und das eigene Einkommen nachhaltig zu verbessern:
Gehalt verhandeln: Ein höheres Einkommen ist der Schlüssel zu einer besseren Altersvorsorge! Frauen können den nächsten Gehaltssprung selbst in die Hand nehmen, indem sie Gehälter in ihrer Branche vergleichen und bei entsprechenden eigenen Leistungen eine Gehaltserhöhung vom Arbeitgeber einfordern: Dabei wichtig: Die Forderung nachvollziehbar begründen!
Weiterbildung und Netzwerkpflege: Sich kontinuierlich weiterzubilden und ein starkes berufliches Netzwerk aufzubauen, eröffnet neue Karrierechancen und verbessert langfristig die Verdienstmöglichkeiten.
Gleichberechtigung bei der Care-Arbeit: Karriereziele und Ambitionen sollten offen mit dem Partner oder der Partnerin besprochen werden, sodass Aufgaben wie Kinderbetreuung und Pflege gerecht aufgeteilt werden. Dies schafft Raum für berufliche Weiterentwicklung und finanzielles Wachstum.
Sparen und Budgetieren: der Grundstein für finanzielle Sicherheit
Ein gesundes finanzielles Fundament beginnt mit der richtigen Budgetierung. Durch eine kluge Finanzplanung kannst du nicht nur deine laufenden Ausgaben kontrollieren, sondern auch gezielt Rücklagen aufbauen und investieren. Besonders für Anfängerinnen kann Budgetieren zunächst herausfordernd erscheinen. Aber stell dir dein Budget doch einfach wie einen Kuchen vor:
🍰 Ein Stück für Fixkosten 🍰 Ein Stück für Freizeit 🍰 Ein Stück für Sparziel
Um dir einen genaueren Überblick über deine Kuchenstücke und damit über deine Finanzen zu verschaffen, gehst du am besten so vor:
Einnahmen und Ausgaben erfassen: Schreibe über einen Monat alle Einnahmen und Ausgaben auf. Oder noch einfacher: Nutze bonify, um einen Überblick über dein Geld zu bekommen.
Fixkosten von variablen Kosten trennen: Identifiziere deine regelmäßigen Ausgaben wie Miete, Versicherungen oder Abonnements und unterscheide sie von flexiblen Kosten wie Freizeit, Kleidung oder Restaurantbesuchen.
Das 50/30/20-Prinzip anwenden: Teile dein Einkommen auf: 50 Prozent für notwendige Ausgaben, 30 Prozent für persönliche Wünsche und 20 Prozent für Spar- und Investitionsziele.
Sparziele setzen: Ob Notgroschen, Urlaub oder Altersvorsorge – definiere klare Ziele und lege regelmäßig einen festen Betrag zur Seite.
Unnötige Ausgaben reduzieren: Prüfe regelmäßig deine Verträge und Abos, vergleiche Anbieter und hinterfrage impulsive Käufe.
Übrigens: Besonders wichtig ist der Notgroschen – mindestens drei Monatsgehälter sollten für Notfälle auf einem separaten Konto liegen! So bist du für unvorhergesehene Ausgaben gut abgesichert.
Investieren für Frauen: So gelingt der Vermögensaufbau
Viele Frauen scheuen sich vor Investments und der Börse. Doch gerade hier liegt der Schlüssel zu finanzieller Unabhängigkeit. Geld, das nur auf dem Sparbuch liegt, verliert durch Inflation an Wert. Setzte dich darum mit Möglichkeiten, dein Erspartes gewinnbringend anzulegen, auseinander.
Prinzipiell gibt es keine grundlegenden Unterschiede zwischen Anlagestrategien für Männer und Frauen – die wichtigsten Faktoren sind immer die individuellen Ziele, der Anlagehorizont und die persönliche Risikobereitschaft.
Grundsatz: Deine Finanzen, deine Strategie
Jede Anlegerin hat individuelle Bedürfnisse und Ziele. Eine Investmentstrategie setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, wie dem Anlageziel, dem Anlagehorizont und der Risikobereitschaft. Wichtig ist, dass sich deine Persönlichkeit in der Strategie widerspiegelt. Eine ausführliche Bedarfsanalyse hilft dir dabei, eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln.
Anlageziel definieren Was möchtest du mit deiner Geldanlage erreichen? Ob eine größere Anschaffung, ein Eigenheim oder die Altersvorsorge – je konkreter dein Ziel, desto besser lässt sich eine Strategie darauf ausrichten.
Den richtigen Anlagehorizont wählen Dein Anlagehorizont bestimmt, über welchen Zeitraum du dein Geld investierst. Kurzfristige Anlagen (1 bis 3 Jahre) sind weniger risikoreich, während langfristige Anlagen (über 10 Jahre) von höheren Renditechancen profitieren.
Risikotoleranz einschätzen Wie viel Risiko bist du bereit einzugehen? Erfahrung und persönliche Präferenzen spielen hier eine entscheidende Rolle. Risikofreudigere Anlegerinnen können in Aktien investieren, während sicherheitsbewusste Anlegerinnen eher Immobilienfonds oder Anleihen bevorzugen.
Diversifikation nutzen Eine breite Streuung deiner Geldanlage über verschiedene Anlageklassen hilft, das Risiko zu minimieren. Diese Streuung nennt man Diversifikation. Ein gut diversifiziertes Portfolio sorgt für eine Balance zwischen Sicherheit und Wachstum.
Mit kleinen Beträgen starten Schon mit 50 Euro monatlich in einen Sparplan zu investieren, kann langfristig eine große Wirkung haben. Der Zinseszinseffekt verstärkt den Vermögensaufbau über die Jahre hinweg.
Steuervorteile nutzen Staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte wie die Riester-Rente bieten steuerliche Vorteile, da die Beiträge als Sonderausgaben absetzbar sind. Das spart Steuern und sorgt für eine effizientere Altersvorsorge.
ETFs, Aktien oder Immobilien bieten langfristige Wachstumschancen. Starte klein, informiere dich und nutze Sparpläne, um kontinuierlich Vermögen aufzubauen. Selbst mit kleinen Beträgen kannst du bereits anfangen und von Zinseszinsen profitieren.
Geringere Rentenansprüche von Frauen: Ursachen & Lösungen
Trotz vieler Weiterentwicklungen in Sachen Gleichberechtigung bestehen weiterhin große Unterschiede bei der Bezahlung von Frauen und Männern. Diese Gehaltsdifferenzen haben erhebliche Auswirkungen auf die spätere Rente. Die Rentenlücke zwischen den Geschlechtern, der sogenannte Gender Pension Gap, liegt laut Statistischem Bundesamt bei rund 30 Prozent (Stand: 2024).
Außerdem: Laut einer Umfrage von WeltSparen in Zusammenarbeit mit YouGov sorgen 56 Prozent der Frauen in Deutschland privat nicht aktiv für das Alter vor. Die häufigsten Gründe dafür sind mangelndes Einkommen und fehlendes Bewusstsein für die Rentenlücke. Viele Frauen unterschätzen, wie groß ihre Rentenlücke tatsächlich ist, obwohl sie mit durchschnittlich 83,4 Jahren fast fünf Jahre länger leben als Männer – und daher stärker von Altersarmut bedroht sind.
Zudem zeigt die Umfrage, dass Frauen in der Altersvorsorge eher auf Sicherheit setzen. Die beliebtesten Vorsorgeprodukte sind die betriebliche Altersvorsorge (37 Prozent) und die Riester-Rente (32 Prozent), während nur 11 Prozent der Frauen auf ETFs setzen. All das deutet darauf hin, dass viele Frauen nicht ausreichend diversifizierte Anlagestrategien verfolgen, um langfristig von höheren Renditen zu profitieren.
So können Frauen den Gender Pension Gap verringern?
Für eine bessere Rente und zur Überwindung der Gender Persion Gap sollen Frauen mehrere Maßnahmen ergreifen:
Frühzeitig mit der Altersvorsorge beginnen 🕰️
Je früher du mit der Altersvorsorge startest, desto besser. Dank des Zinseszinseffekts können bereits kleine monatliche Sparbeträge viel ausmachen.
Private und betriebliche Vorsorge nutzen 📈
Neben der gesetzlichen Rente sollten Frauen verstärkt auf betriebliche Altersvorsorge (bAV) und private Rentenversicherungen setzen. Auch ETFs und Fonds sind attraktive Alternativen zur klassischen Rentenversicherung.
Gehalt aktiv verhandeln 💰
Wie bereits gesagt: Wer mehr verdient, kann auch mehr für das Alter zurücklegen. Frauen sollten sich nicht scheuen, Gehaltserhöhungen einzufordern und ihre Einkommen strategisch zu steigern.
Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen strategisch planen ⚖️
Wenn irgendwie möglich, sollten Frauen überlegen, wie sich Familienplanung und Karriere besser vereinbaren lassen, und lange Karriereunterbrechungen vermeiden.
Steuervorteile und Förderungen nutzen 🏦
Riester-Rente, Rürup-Rente oder betriebliche Vorsorgepläne bieten oft steuerliche Vorteile, die beim langfristigen Sparen helfen.
Finanzielle Bildung stärken 📚
Wer sich über Investitionen, Sparpläne und Rentenoptionen informiert, kann fundierte Entscheidungen treffen und langfristig Vermögen aufbauen.
Finanzielle Verantwortung partnerschaftlich teilen 🤝
Innerhalb einer Beziehung sollten beide Partner eine faire Aufteilung der finanziellen Verantwortung anstreben, um Ungleichheiten zu vermeiden.
Finanzielle Risiken minimieren: Versicherungen & Absicherung
Ohne Absicherung kann ein unerwarteter Notfall schnell zu einer finanziellen Katastrophe werden. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig über die richtigen Versicherungen nachzudenken, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Klingt trocken? Mag sein. Aber ein gutes Sicherheitsnetz gibt dir Ruhe und Freiheit, in anderen Bereichen mutigere finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) Stell dir vor, du kannst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten – was dann? Die BU sorgt dafür, dass du trotzdem eine monatliche Rente bekommst, wenn du wegen Krankheit oder Unfall dauerhaft berufsunfähig wirst. Besonders wichtig ist das für Frauen, die oft in Teilzeit oder in unsicheren Beschäftigungen arbeiten. Gerade hier reicht die gesetzliche Absicherung nämlich meist nicht aus.
Private Haftpflichtversicherung Eine Sekunde der Unachtsamkeit – und schon ist ein Schaden entstanden. Vielleicht hast du aus Versehen das Handy einer Freundin fallen lassen oder bist mit dem Fahrrad in ein geparktes Auto gekracht. Die private Haftpflichtversicherung übernimmt in solchen Fällen die Kosten und bewahrt dich vor finanziellen Scherereien.
Risikolebensversicherung Gerade, wenn du Kinder oder einen Partner hast, der auf dein Einkommen angewiesen ist, solltest du über eine Risikolebensversicherung nachdenken. Sie sorgt dafür, dass deine Familie im Fall der Fälle finanziell abgesichert ist. Die Versicherungssumme kann für laufende Kosten, die Ausbildung der Kinder oder die Tilgung von Krediten genutzt werden.
Rechtsschutzversicherung Rechtliche Streitigkeiten können teuer werden und deinen Finanzplan in Schieflage bringen. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt die Anwalts- und Gerichtskosten, sodass du im Ernstfall nicht finanziell unter Druck gerätst.
Prüfe regelmäßig deine Versicherungen und passe sie an deine aktuelle Lebenssituation an – so stellst du sicher, dass du optimal abgesichert bist. Egal, was kommt.