Bildungskredit und Studienkredit: kleine, feine Unterschiede
Wer sich heute für ein Studium oder eine Fortbildung interessiert, aber Probleme hat, die dafür notwendige Geldsumme aufzubringen, hat die Möglichkeit, verschiedene Finanzierungshilfen in Anspruch zu nehmen.
Um dich entsprechend auf die für dich passende Finanzierung vorzubereiten, stellen wir dir in diesem Artikel den Unterschied zwischen Bildungskredit und Studienkredit vor.
Unterschiede zwischen Bildungskredit und Studienkredit
Ein Bildungskredit bezeichnet ein zinsgünstiges Darlehen für Studierende und Auszubildende, die bereits in höheren Semestern studieren oder sich in einer fortgeschrittenen Ausbildungsphase befinden. Darüber hinaus unterstützt ein Bildungskredit auch eine Zweit- oder Folgeausbildung.
Aber aufgepasst! Es besteht ein großer Unterschied zwischen einem staatlichen und einem privatwirtschaftlichen Bildungskredit. Bei einem staatlichen Bildungskredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist die Kredithöhe, ähnlich wie beim BAföG, begrenzt.
Der Kredit wird monatlich im Voraus in gleich bleibenden Raten durch die KfW ausbezahlt. Beantragt werden kann eine monatliche Zahlung von 100, 200 oder 300 Euro.
Wenn du zur Finanzierung eines “außergewöhnlichen Aufwandes” sofort mehr Geld benötigst, kannst du eine Auszahlung von bis zu 3.600 Euro sofort bekommen. Den Bedarf musst du allerdings nachweisen.
Insgesamt werden maximal 7.200 Euro bewilligt, was im Einzelfall zu wenig sein kann. Ein privatwirtschaftlicher Bildungskredit ist ein Ratenkredit zur Studienfinanzierung, der bis zu 50.000 Euro betragen kann.
Die monatliche Rückzahlung erfolgt, unabhängig vom Einkommen, in Raten von 120 Euro. Im April und Oktober sendet die KFW hierzu jeweils einen Kontoauszug zu.
Studienkredite werden im Unterschied zu Bildungskrediten nur an Studenten oder Studieninteressierte vergeben und fördern auch die gesamte Erst- oder Zweitstudium. Dabei bleibt unberücksichtigt, ob der Kreditantragsteller ein Studierender im höheren Semester oder erst ein Studienanfänger ist.
Studienkredite sind gewöhnliche Ratenkredite und werden generell häufiger vergeben als Bildungskredite. Ein Grund dafür ist, dass die Zinsen für diese Kredite höher sind als beim Bildungskredit. Die maximale Kreditsumme ist beim Studienkredit außerdem deutlich höher und auch die ausgezahlte monatliche Rate.
Bildungskredit: zinsgünstiges Darlehen für Studierende
Der Bildungskredit unterstützt dich bei der Finanzierung deiner schulischen Ausbildung oder deines Studiums.
Was finanziert ein staatlicher Bildungskredit?
Mit einem staatlichen Bildungskredit kannst du einen Teil deiner Lebenshaltungskosten finanzieren, wenn du z.B. in der Schlussphase deiner Ausbildung bist. Auch in der Endphase des Studiums und darauf bezogene Fortbildungen oder Praktika kannst du so finanzieren.
Darin enthalten sind auch Auslandsaufenthalte im Rahmen der Ausbildung. Die Laufzeit beträgt dabei 24 Monate, oder wenn gewünscht auch weniger. Der Bildungskredit ist zusätzlich kombinierbar mit dem BAföG, dem BAföG-Bankdarlehen und dem KfW-Studienkredit.
Wer qualifiziert sich für einen Bildungskredit?
Wer einen Bildungskredit beantragen möchte, muss sich notwendigerweise in einer Ausbildung befinden! Das bedeutet entweder, dass du für einen Vollzeitstudiengang an einer Hochschule immatrikuliert bist oder du dich in einem fortgeschrittenen Lehrjahr deiner Berufsausbildung befindest.
Um dies zu prüfen, wird in der Regel von deinem Kreditgeber ein Nachweis gefordert. Dieser kann in Form einer Zwischenprüfung oder eines Zeugnisses, was den Abschluss deines Grundstudiums vorweisen kann, erfolgen.
Wie zahle ich meinen Bildungskredit zurück?
Nach einer Karenzzeit von vier Jahren nach der ersten Auszahlung beginnt die Rückzahlungspflicht des Bildungskredits. Zwar wird der Bildungskredit verzinst, die Zinstilgung wird allerdings verschoben, bis die Kreditnehmer mit der Rückzahlung beginnen. Die Rückzahlung erfolgt in monatlichen Raten von 120 Euro unabhängig von einkommen und vermögen.
Solltest du schon vorzeitig deinen Kredit zurückzahlen können, ist dies jederzeit möglich. Solltest du nach den vier Jahren deiner Zahlungsverpflichtung nicht nachkommen können, kannst du bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine Stundung beantragen. Durch eine Stundung wird der Rückzahlungsbeginn nach hinten verschoben. Diese Fälle werden dann jeweils individuell behandelt.
Der Studienkredit ist die Möglichkeit dein gesamtes Studium zu finanzieren
Das Besondere an einem Studienkredit ist, dass er grundsätzlich jedem Studieninteressierten zur Verfügung steht, insbesondere Studienbeginnern. Anders als andere Bildungsförderungen wie z.B. BAföG oder private Stipendien, ist ein Studienkredit einkommens- und leistungsunabhängig. Das bedeutet, dass jeder Studierende die Chance auf seine Studienfinanzierung bekommt.
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