9 Tipps, um beim Umzug Geld zu sparen
Ein Umzug kann nicht nur richtig stressig, sondern auch ordentlich teuer werden. Mit unseren 9 Tipps kannst Du aber bei Deinem Umzug richtig Geld sparen.
Endlich umziehen! Ob in die ersten eigenen vier Wände oder in eine neue, schöne Wohnung – die Vorfreude ist groß. Doch so ein Umzug ist oft nicht nur ziemlich stressig, sondern auch ziemlich teuer. Im Schnitt geben die Deutschen drei Monatsgehälter für den eigenen Umzug aus. Für viele Menschen ein echter finanzieller Kraftakt.
Mit den folgenden 9 Tipps kannst Du bei Deinem nächsten Umzug aber einiges an Geld sparen.
Tipp #1: Renovierung und Umzug in Eigenregie durchführen
Wer umzieht, muss sich entscheiden, ob er den Umzug und die Renovierung von Dienstleistern durchführen lässt oder in die eigenen Hände nimmt. Während die erste Variante sicherlich die stressfreie ist, ist die zweite die durchaus günstigere.
Bevor Du Dich aber für eine der beiden Varianten entscheidest, solltest Du Dir über folgende Punkte Gedanken machen:
Wie viele Freunde und Verwandte hast Du, die Dir bei einem Umzug und der Herrichtung der alten Wohnung helfen können?
Kannst Du Dir günstig einen Transporter für den Umzugstag leihen und kennst Du jemanden, der den Transporter fahren kann, wenn Du ihn selbst nicht fahren willst?
Müssen viele sperrige oder zerbrechliche Gegenstände transportiert werden?
Hast Du genug Zeit, um den Umzug und die Renovierung der alten Wohnung selbst zu machen?
Kannst Du Arbeitsmaterialien und Verpackungsmaterialien wie Kartons selbst besorgen?
Benötigst Du für Deinen Umzug Absperrungen, die Du bei der Stadt beantragen musst?
Selbst bei einem Umzug in Eigenregie kann am Ende schnell eine vierstellige Summe zusammenkommen. Wenn Du Dich also dazu entschließt, den Umzug mit Freunden und Verwandte zu machen, solltest Du im Vorfeld sämtliche Kosten identifizieren und aufschreiben. Damit vermeidest Du beim Kassensturz böse Überraschungen. Hast du ein großes Projekt? Dann hilft eventuell ein Kredit zur Renovierung: Der Modernisierungskredit.
Achtung
Was bei den Kosten regelmäßig vergessen wird, ist die eventuell notwendige Einrichtung von Halteverbotszonen. Liegt eine Wohnung oder sogar beide Wohnungen im absoluten Halteverbot, ist selbst kurzfristiges Parken dort verboten. Allerdings kannst Du Dir bei der Stadt oder Kommune eine Sondergenehmigung ausstellen lassen. Die Gebühren unterscheiden sich von Stadt zu Stadt.
Wenn Du Dir einen Parkplatz für Deinen Umzug direkt vor der Tür reservieren willst, solltest Du auch den offiziellen Weg gehen und für den Umzugstag einen Platz mit offiziellen Halteverbotszeichen sichern. Diese werden von der Verkehrsabteilung des Amtes für öffentliche Ordnung ausgestellt. Der Antrag kann schriftlich und formlos eingereicht werden. Auch hier unterscheiden sich die kosten von Stadt zu Stadt.
Tipp #2: Angebote vergleichen
Wenn Du Dich dazu entschieden hast, Deinen Umzug mit einem Umzugsunternehmen durchzuführen, solltest Du Dir unbedingt mehrere Angebote machen lassen. Die Preise können sich nämlich gern um mehrere Hundert Euro unterscheiden.
Damit Du vergleichbare Angebote erhältst, solltest Du Dir genau überlegen, welche Leistungen das Angebot abdecken soll. Denn von denen hängt am Ende der Preis ab. Viele Umzugsunternehmen bieten folgende Service:
Wie der Name schon sagt, umfasst der Komplettumzug einfach alles, was direkt mit dem Umzug zu tun hat. Die Mitarbeiter des Umzugsunternehmens verpacken den Hausrat, bauen die Möbel ab, beladen den Umzugswagen, laden ihn an der neuen Adresse wieder aus, bauen die Möbel auf und räumen sogar die Kartons aus. Der Komplettservice ist sicherlich die entspannteste Variante, aber eben auch die teuerste.
Bei einem Standard- oder Teilumzug packst Du Deinen Hausrat selbst ein und aus. Die Kartons werden Dir meist von den Umzugsfirmen zur Verfügung gestellt, manchmal allerdings nur gegen Aufpreis. Auch die Möbel baust Du selbstständig ab und in der neuen Wohnung wieder auf. Die Aufgaben des Umzugsunternehmens sind das Einladen der Möbel und Kisten in den Transporter, das Fahren und Ausladen.
Es besteht durchaus die Möglichkeit, eine sogenannte Beiladung mit Umzugsunternehmen zu vereinbaren. Bei einer Beiladung werden nur ausgewählte Möbel oder besonders zerbrechliche beziehungsweise schwere Gegenstände wie ein Aquarium oder eine Vitrine mit dem Umzugsunternehmen befördert. Bei einer Beiladung teilst Du Dir quasi den Transporter mit jemanden anderen.
Tipp #3: Das richtige Timing
Mietverträge beginnen häufig zum 1. oder zum 15. des Monats. Das führt dazu, dass an den Wochenenden nach diesen Terminen gefühlt die halbe Nachbarschaft umzieht. Das wissen natürlich auch Umzugsunternehmen und Autovermietungen, weswegen zu solchen “Stoßzeiten“ die Preise in die Höhe klettern.
Wenn Du Deinem Kontostand also etwas Gutes tun möchtest, solltest Du, soweit das natürlich für Dich möglich ist, Deinen Umzug an einem Werktag durchführen. Der günstigste Umzugstermin liegt zum Beispiel häufig bei Speditionen zwischen dem 6. bis 13. oder dem 18. bis 24. des Monats.
Tipp #4: Doppelmieten vermeiden
Timing ist nicht nur beim Umzugstermin wichtig. Im Idealfall wird die alte Wohnung so gekündigt, dass sich der neue Mietvertrag nahtlos anschließt. Gerade beim angespannten Wohnungsmarkt in vielen Großstädten ist dies jedoch fast nicht möglich. Wenn Du Deine neue Traumwohnung gefunden hast, musst Du manchmal leider in den sauren Apfel beißen, da der Zuschlag für die Wohnung meist an den Interessenten geht, der direkt einziehen kann und will.
Dennoch solltest Du zumindest versuchen, die Anzahl der Monate, für die Du doppelt Mieten zahlst, so gering wie möglich zu halten. Da kann es sich durchaus lohnen, mit den Vor- und Nachmietern zu sprechen. Wichtig: Wenn Du private Absprachen triffst, solltest Du diese immer schriftlich festhalten.
Zudem solltest Du auch versuchen, mit der eigenen Hausverwaltung zu sprechen. Auch wenn die Kündigungsfrist für Wohnung drei Monate beträgt, kannst Du mit Deinem alten Vermieter vielleicht einen Aufhebungsvertrag aufsetzen. Vermieter sind, vor allem wenn es schon einen Nachmieter gibt, für solche Vorschläge offen.
Übrigens: Der Vermieter ist nicht dazu verpflichtet, einen vorgeschlagenen Nachmieter zu akzeptieren und das alte Mietverhältnis dann fristlos zu kündigen. In dem Artikel “Darf der das? 10 Irrtümer zum Mietrecht“ klären wir, welche Rechte und Pflichten Du als Vermieter oder Mieter hast.
Tipp #5: Finanziellen Spielraum schaffen
Wenn Du merkst, dass es finanziell eng wird, solltest Du Dich frühzeitig um finanziellen Spielraum kümmern. Und damit ist nicht der Dispo Deines Kontos gemeint. Auch wenn der Dispo Dir viel Flexibilität bietet, zahlst Du am Ende aufgrund der hohen Zinsen darauf. Um nicht die teuren Zinsen Deines Dispokredits zahlen zu müssen, kannst Du ganz einfach einen Umzugskredit mit festen monatlichen Raten abschließen.
Mit dem Umzugskredit von bonify kannst Du Deine Haushaltskasse entlasten, neue Möbel kaufen und ohne schlechtes Gewissen Helfer oder ein Umzugsunternehmen anheuern.
Tipp #6: Vorher ausmisten und unnötige Sachen verkaufen
Der Umzug ist die perfekte Gelegenheit, um sich von unnötigen Dingen zu trennen. Wenn Du früh genug mit dem Ausmisten beginnst, kannst Du die Sachen zum Beispiel bei Ebay Kleinanzeigen oder auf Flohmärkten verkaufen.
Eine gute Grundregel fürs Entrümpeln: Was Du ein Jahr lang nicht benutzt hast, brauchst Du nicht mehr. Wenn es Dir schwerfällt, Dich von unnötigen Sachen zu trennen, empfehlen wir Dir unseren Artikel “Ausmisten und verkaufen: Geld sparen durch Minimalismus“ in dem wir einige Methoden vorstellen, die das Ausmisten erleichtern.
Tipp #7: Kostenloses Verpackungsmaterial
Kein Umzug ohne Kartons. Doch neue Umzugskartons sind oft teuer, weswegen sich auf sozialen Netzwerken mittlerweile viele Tauschbörsen für Umzugskartons finden lassen. Allerdings Obacht: Wenn die Kartons nicht mehr stabil und die Seiten eingerissen sind, solltest Du die Finger davon lassen. Am Ende gibt es nämlich kaum was Schlimmeres als einen voll beladenen Karton, der mitten im Umzug kaputtgeht.
Du kannst beim Verpacken sparen, wenn Du frühzeitig damit beginnst, Kartons, Zeitungen und Polstermaterial kostenlos von Supermärkten oder Elektrohändlern zu organisieren. Bei Umziehenden besonders beliebt sind Bananenkisten. Diese sind oft stabiler als normale Kartons und eignen sich deswegen vor allem für den Transport von schwerem Umzugsgut wie Bücher oder Geschirr. Da Bananenkisten vom Einzelhandel nach dem Gebrauch entsorgt werden, werden die – wenn man freundlich fragt – oft umsonst abgegeben.
Auch Kreativität macht sich beim Verpacken bezahlt. Zum Beispiel kannst Du Deine Kleider mit den Bügeln in große Müllsäcke stecken, die dann über den Bügeln zugebunden werden. Geschirr kannst Du mit Handtüchern und T-Shirts polstern. Socken eignen sich wiederum hervorragend zum Verpacken von Gläsern.
Tipp #8: Die Mietkaution
Einer der größten Kostenfaktoren bei einem Umzug ist die Mietkaution. Diese kann bis zu drei Nettokaltmieten betragen. Eine erhebliche Mehrbelastung, vor allem wenn die Kaution für die alte Wohnung noch aussteht. Wenn Du die Mietkaution nicht mit einem Schlag zahlen kannst, kannst Du mit Deinem Vermieter auch eine Ratenzahlung der Kaution vereinbaren.
Wenn auch eine Ratenzahlung für Dich nur schwer zu leisten ist, kannst Du mit dem Vermieter auch über eine Bürgschaft sprechen. Es gibt drei verschiedene Arten von Bürgschaften.
Bei dieser Art von Bürgschaft Eltern beziehungsweise eine Privatperson als Bürgen auf. Auch wenn der Bürge nicht im Mietvertrag steht, springt er dann finanziell für den Mieter ein, wenn dieser seine Miete, Nebenkosten oder selbst verursachte Schäden an der Wohnung nicht bezahlen kann. Diese selbstschuldnerische Bürgschaft ist bindend und der Bürge kann nicht ohne vorher vertraglich fixierte Gründe zurücktreten.
Hinter diesen Namen verbirgt sich ein Zahlungsversprechen einer Bank an eine dritte Person (wie den Vermieter). Im Falle, dass Mieter seine Miete nicht zahlt oder die Wohnung mit Schäden an den Vermieter zurückgibt, übernimmt die Bank als Bürge die anfallenden Kosten.
Eine Bankbürgschaft gibt es jedoch nicht umsonst. Es entstehen für den Mieter Beitragskosten, die monatlich oder jährlich gezahlt werden müssen. Zudem fordert die Bank in vielen Fällen Sicherheiten, wie beispielsweise Lohn. Gerät der Schuldner (der Mieter) in einen Zahlungsrückstand bei den Beitragskosten kann die Bank die noch zu zahlenden Beträge direkt von Deinem Arbeitgeber einziehen. Die Inanspruchnahme einer Bankbürgschaft wirkt sich außerdem auf die eigene Bonität oder Liquidität aus.
Bei einer Mietkautionsversicherung tritt eine Versicherungsgesellschaft als Bürge auf. Im Vergleich zur Bankbürgschaft werden die Liquidität sowie die Bonität eines Schuldners nicht so stark beeinträchtigt. Die Kosten für eine Mietkautionsbürgschaft liegen meist zwischen 4 und 6 Prozent der Mietkaution.
Auch wenn Mietkautionsversicherungen auf den ersten Blick viele Vorteile haben, gibt es doch einen großen Nachteil: Du zahlst monatlich oder jährlich eine Gebühr und das Geld ist dann weg. Bei einer Barkaution bekommst Du das Geld am Ende des Mietverhältnisses von Deinem Vermieter zurück.
Tipp #9: Den Umzug von der Steuer absetzen (wenn möglich)
Wenn Du aufgrund der Arbeit umgezogen bist, hast Du gute Chancen einen Teil der Umzugskosten zurückzubekommen. Folgende Posten können bei einem beruflich bedingten Umzug bis zu einer bestimmten Obergrenze von der Steuer abgesetzt werden:
Kosten für den Makler
Reisekosten für die Wohnungssuche
Transportkosten des Umzugsgutes
Reisekosten am Umzugstag
Doppelte Mietzahlungen
Sonstige Kosten
Die Kosten müssen nicht per Einzelauflistung geltend gemacht werden. Eine Umzugspauschale macht die Abrechnung sehr viel einfacher und schneller. Die Umzugspauschalen betragen seit dem 1. April 2019 für Singles 811 Euro. Der Zuschlag für mitziehende Familienangehörige oder Lebenspartner beträgt 357 Euro und die Pauschale für Verheiratete 1.622 Euro.